Eddy Cue und Craig Federighi über die Software-Qualität bei Apple

Die beiden Top-Manager von Apple, Eddy Cue und Craig Federighi haben sich am Wochenende in einem Podcast zur aktuellen Debatte über die Software-Qualität bei Apple gestellt. Auch nannten die beiden neue Zahlen zu Apple Music, iCloud und iMessages.

Stefan Rechsteiner

In einem Interview mit Apple-Blogger John Gruber äusserten sich Eddy Cue, Apples Internet- und Dienste-Chef, und Craig Federighi, Apples Software-Chef, zu aktuellen Themen. Unter anderem nannten die beiden neue Nutzerzahlen — so hat Apples Musik-Streamingdienst «Apple Music» mittlerweile 11 Millionen zahlende Kunden. Das sind 10 Prozent mehr als die 10 Millionen welche das iPhone-Unternehmen noch vor zwei Wochen bekannt gab.

Vor zwei Wochen gab das Unternehmen auch bekannt, dass derzeit über eine 1 Milliarde Apple-Geräte aktiv eingesetzt werden. Cue ergänzte diese Zahl mit der Anzahl iCloud-Nutzer. Der Cloud-Dienst von Apple hat laut Cue 782 Millionen Nutzer. Viele Nutzer würden mehrere Geräte mit dem gleichen iCloud-Konto nutzen, so Cue weiter. Eben diese 782 Millionen iCloud-Nutzer würden eine Unmenge an Fotos und iMessages/Nachrichten mit ihrem Konto nutzen. Zu Spitzenzeiten arbeite die Apple-Cloud über 200’000 iMessages/Nachrichten pro Sekunde ab — was pro Tag mehr als 17 Milliarden Nachrichten ergibt. Über iTunes und den App Store würden pro Woche über 750 Millionen Käufe getätigt.

Nimmt Apples Software-Qualität ab?

Die beiden Apple-Manager äusserten sich auch über die jüngst entflammte Debatte über die Software-Qualität bei Apple. Der angesehene Technologie-Journalist Walt Mossberg schrieb kürzlich in einem Artikel mit dem Titel «Apple’s Apps Need Work», dass die Apple-Programme nicht mehr den «Es funktioniert einfach»-Status geniessen wie früher. Viele Programme seien fehleranfällig und auch seien die plattformübergreifenden Funktionen nicht mehr so zuverlässig wie früher. Namentlich nannte Mossberg iTunes «aufgeblasen», Mail «veraltet» und beschrieb bei iCloud Synchronisationsprobleme.

Federighi entgegnete dem, dass sich die «Core Software Quality» über die «vergangenen fünf Jahre verbessert» — ja sogar «signifikant verbessert» habe. Die Messlatte würde aber immer weiter steigen, so Federighi, und dies heisse man bei Apple sehr willkommen: man werde dazu gepushed ununterbrochen zu verbessern und neue Funktionen zu implementieren. So realisiere man jedes Jahr, dass «die Dinge, bei denen wir vergangenes Jahr gut waren, und die Technologien, mit welchen wir die möglichst beste Software herstellten, für das kommende Jahr nicht mehr ausreichend seien», weil sich «die Messlatte immer weiter erhöhe».
Derweil würden aber kleine Probleme («Niche Problems») in einem verstärkten Masse wahrgenommen, da das iPhone beispielsweise zu einem immer wesentlicheren Teil des täglichen Lebens eines Nutzers werde.

Neue iTunes-Version mit OS X 10.11.4

Betreffend dem «aufgeblasenen» iTunes erwiderte Cue, dass man die Mediensoftware bei Apple konstant aufs neue Evaluiere. Man überlege sich immerzu aufs Neue, was der beste Weg sei, die App zu gestalten und ob es Sinn macht, einige seiner Komponenten oder alle Komponenten in einzelne Apps aufzuteilen. iTunes sei zu einer Zeit entwickelt worden, in der die Nutzer ihre Geräte über Kabel synchronisiert hätten und als es noch ein Schlüsselfaktor war, den Nutzern alle ihre Inhalte an einem zentralen Ort anzubieten. Mit dem neuen «Apple Music» habe man sich für ein Design entschieden, welches die Musik in den Vordergrund stellt. Gleichzeitig würden die Cloud und die lokalen Musik-Stücke vermischt.

Die Apple-Manager zeigen sich überzeugt vom aktuellen iTunes. Cue nennt aber den Plan, mit dem nächsten OS-X-Update auf 10.11.4 «im nächsten Monat» eine überarbeitete Version der Mediensoftware zu veröffentlichen. Diese neue iTunes-Version mache die Software «im Musik-Bereich» einfacher zu bedienen.

Federighi fügte dem hinzu, dass grosse Software-Aktualisierungen immerzu knifflige Balance-Akte seien: «Für die Leute ist die Musik-Sammlung etwas sehr wichtiges. Wir debattieren intern sehr heftig darüber, wie man diese Sachen richtig weiterentwickeln soll.» Man habe da eine sehr grosse Verantwortung — nicht jeder wolle grosse Veränderungen.

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