Ende einer Ära: Keine Mobiltelefone mehr von Blackberry

Blackberry muss erneut ein Umsatzrückgang in Kauf nehmen und schreibt Rote Zahlen. Nun lagert das kanadische Unternehmen sein kriselndes Smartphone-Geschäft aus.

Stefan Rechsteiner

Einmal mehr musste Blackberry (früher «Research in Motion», kurz RIM) diese Woche enttäuschende Zahlen vorlegen. Im per Ende August zuende gegangenen zweiten Fiskalquartal des Unternehmens setzte die kanadische Firma 334 Millionen US-Dollar um. 32 Prozent weniger als noch im Vorjahresquartal. Gleichzeitig muss das Unternehmen einen Quartalsverlust von 372 Millionen US-Dollar bekannt geben — vor einem Jahr betrug der Gewinn noch 51 Millionen USD. Der Verlust wurde eingefahren, obwohl sich die Einnahmen aus der Sparte Dienstleistungen und Software mit 156 Millionen US-Dollar gegenüber dem Vorjahr verdoppelten.

Die erneut schlechten Zahlen überraschen nicht — ebenso eigentlich die Ankündigung Blackberrys, künftig keine Smartphones mehr zu entwickeln. Ebensolches kündigte das Unternehmen bereits vor einem Jahr an, sollte sich der Konzern nicht erholen. Trotzdem ist es — nach dem Untergang von NOKIA — eine erneut grosse Geschichte. Das Unternehmen war vor der iPhone-Lancierung 2007 an der Börse noch mit 67 Milliarden US-Dollar bewertet und war 2009 mit 20 Prozent Marktanteil noch hinter Nokia der zweitgrösste Mobiltelefon-Hersteller. Heute halten die Kanadier laut den Schätzungen von Gartner mit etwa 400’000 verkauften Geräten gerade einmal noch einen Marktanteil von 0.1 Prozent.

Nun wird die Notbremse gezogen. Die Mobiltelefon-Entwicklung wird ausgelagert. Man konzentriere sich stattdessen künftig auf die Bereiche Dienstleistungen und Software.

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