Intel produziert ARM-Prozessoren – Wechselt bald auch Apple für iPhone/iPad zu Intel?

Intel hat nach dem Aufkommen erster Gerüchte offiziell bestätigt, dass der Chip-Gigant für das Unternehmen Altera einen ARM-Prozessoren fabrizieren wird. Dabei handelt es sich gemäss Intel um den ersten 64-bit-Quad-Core Prozessor auf der Basis der ARM-Architektur. Der von Intel neu hergestellte Prozessor wird von den Altera-Kunden noch zusätzlich konfiguriert und später in Telekom- und Netzwerkausrüstungen zum Einsatz kommen. Der Produktionsstart der neuen Prozessoren wird im Jahr 2014 stattfinden.

Auf dem Markt für mobile Prozessoren dominieren momentan Prozessoren der ARM-Architektur. Auch Apples A-Prozessoren bauen auf dieser Grundlage auf. Diese Prozessoren sind nicht nur energieeffizienter als Prozessoren von Intels x86-Architektur, sondern auch kostengünstiger. Prozessoren, die auf ARMs Technologien aufbauen, kosten nur rund ein Fünftel von dem, was x86-Prozessoren, auf die Intel setzt, kosten.
Intel hat es sich selbst zuzuschreiben, auf dem Markt für ARM-Prozessoren neu beginnen zu müssen. Im Jahr 2006 verkaufte das Unternehmen die Sparte «xScale», die für die Produktion der ARM-Prozessoren zuständig war.

Intel produziert seit Februar 2013 Alteras Produkte in den hauseigenen Fabriken. Das Unternehmen stellt nicht nur eigene Prozessoren her, sondern fertigt in den eigenen Fabriken auch im Auftrag anderer Hersteller deren Produkte. Den Produktionsstart des ersten ARM-Prozessors in den Intel-Fabriken spielt das Unternehmen dementsprechend auch herunter. Gemäss dem Chip-Giganten handelt es sich um einen normalen Kundenauftrag, den man für Altera erfüllt.
Dementsprechend könnte der neue Auftrag auch nur dazu dienen, die Auslastung der Fabriken zu erhöhen. Chip-Fabriken sind sehr teure Anlagen, die eine möglichst hohe Auslastung aufweisen sollten, wenn man mit ihnen kein Geld verlieren möchte.

Nach der Ankündigung von Intel, ARM-Prozessoren herzustellen, kamen sofort wieder Gerüchte um eine mögliche Kooperation mit Apple auch bei den mobilen Prozessoren auf. Anstelle weiterhin abhängig von Konkurrent Samsung zu sein oder sich auf TSMC verlassen zu müssen, könnte sich Apple an den Chip-Giganten wenden. Aufgrund seiner Grösse wäre Intel sicherlich in der Lage, genügend mobile Prozessoren für Apple herzustellen. Zudem könnte Intels Entwicklungsabteilung Apple bei der Weiterentwicklung der A-Prozessoren unterstützen.
Allerdings gab es im Sommer Gerüchte, dass Apple die Prozessoren auch ab dem Jahr 2015 weiterhin bei Samsung herstellen lässt. Zudem wird seit Monaten über eine Kooperation mit dem Halbleiter-Hersteller TSMC spekuliert.

Mit der Lancierung der Haswell-Prozessoren in diesem Frühjahr ist Intel allerdings auch ein grosser Sprung bei der Energieeffizienz gelungen. Ob dies ausreichen wird, um den Absatz für Smartphone-Prozessoren zu steigern, muss sich noch zeigen. Bislang konnte das Unternehmen erst einige wenige Anbieter von der Lancierung eines Intel-basierenden Smartphones überzeugen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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