iPad-mini-Verkäufe steigen schneller als erwartet

Aus einer Studie von «NPD DisplaySearch» geht hervor, dass die Verkäufe des iPad mini die Verkäufe des klassischen iPads deutlich stärker beeinträchtigen, als man es im Vorfeld erwartet hatte. Wie die Analysten errechnet haben, haben die Hersteller der 9.7-Zoll-Displays, welche vor allem im iPad verbaut werden, im Januar deutlich weniger Displays ausgeliefert als im Vormonat. Während im Dezember noch 7.4 Millionen 9.7-Zoll-Displays verkauft worden sind, wurden im Januar nur noch 1.3 Millionen Displays verkauft. Die Verkäufe der 7.9-Zoll-Displays, welche vor allem im iPad mini verbaut werden, stiegen hingegen auf über 5 Millionen Einheiten. Ebenfalls stark gestiegen sind die Verkäufe der Displays mit einer Diagonale von 7 Zoll.
Noch im Dezember erwarteten die Analysten von «NPD DisplaySearch», dass Apple im Jahr 2013 40 Millionen iPad mini und 60 Millionen iPads verkaufen wird. Die Januarzahlen haben nun dazu geführt, dass «NPD DisplaySearch» die Zahlen modifizieren musste. Nun gehen die Analysten davon aus, dass Apple im Jahr 2013 55 Millionen iPad mini und 33 Millionen iPads absetzen wird. Gemäss der neuen Schätzung von «NPD DisplaySearch» wird Apple 12 Prozent weniger iPads verkaufen, als man es noch im Dezember erwartete.

Wenn sich diese Zahlen als richtig erweisen, dann werden bereits im ersten Jahr nach dem Launch mehr iPad mini abgesetzt als ‘normale’ iPads. Dies ist ein weiterer eindrücklicher Beweis dafür, wie schnell sich in der IT-Industrie die Präferenzen wandeln können.
Analysten äussern immer wieder Bedenken, dass das iPad mini die Verkäufe des klassischen iPads zu stark kannibalisieren könnten. Tim Cook sagte in einem Interview, dass man bei Apple der Überzeugung ist, dass wenn Apple nicht selbst die Kannibalisierung vornehmen würde, ein anderer Mitbewerber diese Aufgabe übernehmen würde.

Die Analysten erklären die neuen Vorhersagen mit dem Umstand, dass Tablets mit einem kleineren Display bei den Konsumenten deutlich beliebter sind, als man es zu Beginn erwartet hat. Apple werde es schwer haben, den eigenen Marktanteil im Tablet-Segment zu verteidigen. Bei den kleineren Tablets haben Google, Amazon und auch Samsung sehr starke Konkurrenzprodukte. Die Konkurrenten werden in diesem Jahr nichts unversucht lassen, Apples Marktposition anzugreifen.
Die Analysten von «NPD DisplaySearch» gehen zudem davon aus, dass auch das Aufkommen immer grösserer Smartphones wie zum Beispiel dem Samsung «Galaxy Note II» einen Einfluss auf die Verkäufe der kleinen Tablets haben wird. Genaue Zahlen wollten die Analysten dazu aber nicht vorlegen.

Momentan werden in den kleineren Tablets mehrheitlich günstige Komponenten der Vorgängermodelle verbaut. Das iPad mini verfügt beispielsweise über den A5-Prozessor, welcher mit dem iPad 2 eingeführt wurde. Viele Kunden haben aber den Wunsch, dass das iPad mini wie bereits das iPad 3 und iPad 4 mit einem Retina Display ausgestattet werden soll. Der Trend zu höher aufgelösten Displays ist zudem in der gesamten Branche ersichtlich. Für die Analysten ist es momentan noch unklar, ob die Konsumenten in Zukunft bereit sein werden, für die momentan noch günstigen Tablets einen höheren Preis zu bezahlen, wenn die verwendete Displays und andere Komponenten verbessert werden.

Veränderungen der Display-Lieferungen Quelle: NPD DisplaySearch

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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