iTunes SARL verlässt Luxembourg

Einem Bericht der Luxemburger Wort zufolge wird Apple seine Tochtergesellschaft «iTunes S.à r.l.» aus dem Grossherzogtum abziehen und künftig seine europäischen iTunes- und App-Stores aus Irland aus leiten. In Cork ist dort bereits der Europahauptsitz des Unternehmens ansässig. Apple hat den Bericht bestätigt und informierte die Zeitung überdies, dass künftig von Irland aus der Verkauf von Online-Inhalten für «über 100 Länder» verwaltet werde.

Grund für den Wegzug ist die Konsolidierung des Geschäfts auf den Standort Irland und die per Anfang 2015 eingeführte neue Umsatzsteuerregelung der EU. Seit deren Einführung zahlen Käufer digitaler Güter im EU-Raum die Umsatzsteuer nicht mehr in dem Land, in dem der Verkäufer seinen Sitz hat — im Falle von Apple bzw. iTunes S.à r.l. bisher also Luxembourg — sondern im Land, in dem der Käufer ansässig ist. Dies führte zu zum Teil massiv höheren Beträgen, was im Januar 2015 in EU-Ländern zu einer iTunes- und App-Preiserhöhung führte. Mit der neuen Gesetzesregelung profitiert Apple nun nicht mehr von dem vormals 15 Prozent betragenden Umsatzsteuersatz in Luxembourg.

Der Wort zufolge beschäftigte Apple im vergangenen Jahr 24 Mitarbeiter in Luxembourg, setzte über 3 Milliarden Euro um und erwirtschaftete einen Gewinn von 111 Millionen Euro. Aus dem Bericht geht nicht hervor, ob die Luxembourger Mitarbeiter in Irland weiterbeschäftigt werden, auf dem Inselstaat neues Personal gesucht wird oder ob die Geschäftstätigkeit dort von bestehendem Personal übernommen wird.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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