Microsoft erstmals mit roten Zahlen

In der Nacht auf heute hat Microsoft die Quartalszahlen bekannt gegeben, erstmals seit dem Börsengang 1986 resultierten rote Zahlen. Der erste Quartalsverlust der Geschichte ist auf das Internet-Geschäft zurückzuführen, Grund dafür ist ein Milliardenschwerer Abschreiber den Microsoft bereits im Juni bekanntgeben musste.

Im per Ende Juni abgeschlossenen vierten Fiskalquartal resultierte für den Software-Riesen aus Redmond, Seattle, ein Minus von 492 Millionen US-Dollar. Im Vorjahresquartal konnte Microsoft noch ein Gewinn von 5.87 Milliarden US-Dollar ausweisen. In diesem Jahr jedoch musste Microsoft ein Abschreiber von über 6.2 Milliarden US-Dollar auf das vor fünf Jahren aufgekaufte Online-Werbeunternehmen «Aquantive» einstecken. Im ganzen nun abgeschlossenen Fiskaljahr strich Microsoft gar eine Abschreibung von 8.12 Milliarden US-Dollar im Internet-Geschäft ein, denn bereits in der zweiten Jahreshälfte 2011 verlor Microsoft 2.66 Milliarden US-Dollar.
Von diesen Abschreibungen bereinigt stieg der Gewinn im letzten Quartal um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 6.93 Milliarden US-Dollar — 73 US-Cent pro Aktie, was über den von den Analysten erwarteten 62 US-Cent liegt. Die Microsoft-Aktie stieg entsprechend im nachbörslichen Handel um gut 2 Prozent.

Microsofts Umsatz konnte um 3.9 Prozent auf 18.06 US-Dollar zulegen — laut CEO Steve Balmer ist dies ein neuer Rekord für Microsoft.
Auf das ganze Fiskaljahr gesehen stieg der Umsatz um 5.4 Prozent auf den Microsoft-Rekordwert von 73.7 Milliarden US-Dollar, während der Gewinn jedoch um gut ein Viertel auf 16.98 Milliarden US-Dollar einbrach.

Für Microsoft ist und bleibt nach wie vor das Geschäft mit der Office-Suite und mit Windows das Profitabelste. Die Office-Suite trug im vergangenen Geschäftsjahr einen operativen Gewinn von 15.7 Milliarden US-Dollar in die Kassen — Windows deren 11.46 Milliarden US-Dollar. Entsprechend ruhen nun alle Hoffnungen auf Windows 8 und das eben diese Woche vorgestellte Office 2013

Auch Unterhaltungssektor musste Microsoft einen Quartalsverlust von 263 Millionen US-Dollar einfahren — auf das ganze Fiskaljahr gerechnet erbrachte das Geschäft mit der Xbox jedoch ein operatives Plus von 364 Millionen US-Dollar ein.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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