Neues iPad: Unter Umständen kein LTE in der Schweiz

Wer sich hierzulande auf die neue vierte Mobilfunkgeneration «Long Term Evolution» (LTE) im neuen iPad gefreut hat, sollte beim Kauf eines iPads aufpassen. In den USA bietet Apple zwei verschiedene iPad-Modelle an, das Verizon-Modell arbeitet nur mit dem LTE-Frequenzband 700 MHz, während das AT&T mit 700 MHz und 2100 MHz arbeitet. Das Frequenzband 700 MHz wird hierzulande nicht für Mobilfunk benutzt, entsprechend würde das Verizon-Modell in der Schweiz nur mit GSM/EDGE/UMTS/HSPA nutzbar sein, nicht jedoch mit LTE. Das AT&T-Modell läuft neben 700 MHz auch auf 2100 MHz, ein Frequenzband, von welchem alle drei Schweizer Mobilfunkanbietern Blöcke besitzen. Die ausserhalb der USA angebotenen iPad-Modelle entsprechen dem AT&T-Modell, laufen also sowohl auf 700 MHz wie auch 2100 MHz.

Wenn die Swisscom, Orange und Sunrise hierzulande ihre LTE-Netze also auf dem Frequenzband 2100 MHz aufbauen, dann werden die aktuellen iPads zumindest auf dieser Frequenz über LTE funken können — wenn nicht, dann droht eine ähnliche Situation wie z.B. in Deutschland, dort bieten die Telekom und Vodafone nämlich LTE-Netze nur über 800 MHz und 2600 MHz, zwei Frequenzen die vom iPad nach aktuellen Informationen nicht unterstützt werden. Beim Aufbau der LTE-Netzwerken in der Schweiz liegt der Fokus jedoch ebenfalls auf den 800 MHz-, 1800 MHz- und 2600 MHz-Frequenzbändern, denn auf diesen Bändern soll in unserer Topografie und aufgrund anderer Funktechnologien LTE am besten angewendet werden. Ziemlich sicher kommen in der Schweiz nämlich ebenfalls die Frequenzbänder 800 MHz (Land) und/oder 2600 MHz (Städte) zu tragen.

Update: Mittlerweile haben CH-Provider bestätigt, dass in der Schweiz andere LTE-Frequenzen benutzt werden. Das neue iPad wird entsprechend in der Schweiz und den meisten Europäischen Ländern nicht mit LTE funken können, sondern hierzulande aktuell höchstens mit HSPA+, also bis 21 Mbps.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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4 Kommentare

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Kommentar von Stefan Rechsteiner

Zuerst: es handelt sich ja ‘nur’ um LTE, d.h. HSPA+ geht ja trotzdem und das ist gegenüber den bisherigen Geschwindigkeiten bereits ein sehr grosser Sprung nach Vorne.

Derzeit sind noch keine genauen Details bekannt, welche Frequenzbänder die Swisscom, Orange und Sunrise tatsächlich für ihre LTE-Netze benutzen werden. Auch ist nicht bekannt ob Apple nachträglich vielleicht die Frequenzen durch ein Software-Update ändern bzw. für die jeweiligen Länder und Provider anpassen kann.

Kommentar von macintoshi

Es ist nicht möglich mit einer Firmware die Frequenzen anzupassen, da der Chip nur diese Frequenzen unterstützt! Aber falls Apple diese Technologie einbaut im nächsten iPAD: http://www.macrumors.com/2012/02/21/qualcomms-next-generation-gobi-platform-consolidates-mobile-standards-support-for-future-ios-devices/ Wirds wohl was werden.

Kommentar von macintoshi

Und ich glaube auch nicht, dass unsere Provider die Frequenzen anpassen werden, weil da kommt erstens die Sicherheit in Frage. Es ist absichtlich so, dass es verschiedene Frequenzen gibt, eben gerade aus Sicherheitsgründen, hat Europa andere Frequenzen als Amerika oder Asien. Darum wage ich zu bezweifeln, dass sich da was ändern wird. Das andere ist vielleicht eine Kostenfrage. Ich denke mal, nur wegen einem iPad werden die wohl sicher nicht die Frequenzen ändern, gerade weil andere Geräte wie Telefone und Tablets diese Frequenzen benutzen werden.

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