Premiere: Apple gibt Euro-Anleihe aus

Apple wird schon bald die ersten Euro-Anleihen der Unternehmensgeschichte auf den Markt bringen: Mit der Anleihen-Ausgabe sollen Apple 2.8 Milliarden Euro zufliessen. Mit diesem Betrag soll ein Teil des Aktienrückkaufprogramms finanziert werden. Apples gute Bonität sorgt dafür, dass das Unternehmen rekordtiefe Zinsen bezahlt.

Patrick Bieri

Apple beabsichtigt in den nächsten Wochen die Ausgabe neuer Anleihen, wie aus einem Prospekt an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Apple will sowohl eine achtjährige als auch eine zwölfjährige Anleihe ausgeben. Mit diesen beiden Anleihen will Apple rund 2.8 Milliarden Euro aufnehmen, wie das Wall Street Journal schreibt.

Es wäre das erste Mal, dass Apple Euro-Anleihen auf den Markt bringt. Bislang hat Apple alle Anleihen in US-Dollar auf den Markt gebracht. Die Ausgabe der Anleihen wird von der Deutschen Bank und der Investmentbank Goldman Sachs übernommen.

Rekordtiefe Zinsen

Aufgrund der hohen Bargeldreserven von Apple werden die Anleihen als sehr sicher eingestuft. Deshalb sind auch die Anleihen-Zinsen sehr tief: Für die achtjährige Anleihe muss Apple 1.1 Prozent Zinsen bezahlen und für die zwölfjährige Anleihe werden 1.7 Prozent fällig.

Gemäss den Daten des Unternehmens Dealogic Data zahlt Apple die tiefsten Zinsen, die je für Unternehmens-Anleihen in Euro mit dieser Laufzeit bezahlt worden sind.

Steuersparmodell zur Finanzierung des Aktienrückkaufs

Mit den beiden Anleihen will Apple das Aktienrückkaufprogramm und die Dividendenausschüttungen finanzieren. Apple will in einem umfassenden Programm bis zum Ende des Jahres 2015 130 Milliarden US-Dollar an die Aktionäre zurückzahlen.

Die entsprechenden finanziellen Mittel wären zwar vorhanden: Um sie den Aktionären ausschütten zu können, müssten sie allerdings von den internationalen Tochtergesellschaften in die USA transferiert werden. Dieser Vorgang hätte eine Steuerforderung in der Höhe von rund 35 Prozent zur Folge. Deshalb zieht es Apple im Moment vor, Schulden aufzunehmen, anstelle die eigenen finanziellen Reserven anzutasten. Im Jahr 2013 hat Apple beispielsweise eine Anleihe in der Höhe von 17 Milliarden US-Dollar auf den Markt gebracht.

US-Kongress interessierte sich für Apples Steuersparmodell

Diese und andere Steuersparmodelle stossen nicht überall auf Gegenliebe: Der ehemalige Apple CFO Peter Oppenheimer und der CEO Tim Cook mussten bereits von einem US-Senatsausschuss zu den Steuersparmodellen Stellung beziehen.

Im Zusammenhang mit anderen Steuersparmodellen sagte der Senator Carl Levin damals, dass Apple den heiligen Gral der Steueroptimierung gefunden habe.

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