Swisscom lanciert Dropbox-Konkurrent «myCloud»

Der Schweizer Telekommunikations-Riese Swisscom hat mit «myCloud» einen persönlichen Cloud-Speicherdienst mit Schweizer Server-Standort lanciert. Interessierte können sich derzeit auf eine Warteliste eintragen. Während der Startphase ist das Angebot «unlimitiert und kostenlos».

Stefan Rechsteiner

Speicherplatz in einer Schweizer Cloud — das verspricht Swisscom mit dem gestern neu lancierten Dienst «myCloud». Während der Dienst verschiedene Arten von Dateien beherbergen kann, bietet er spezielle Funktionen rund um Fotos und Videos. Inhalte sollen «einfach abgelegt», von überall her darauf zugegriffen und geteilt werden können. Swisscom greift mit dem Dienst eindeutig die etablierten Dienste wie Dropbox, Google Drive, OneDrive aber auch die iCloud Drive an. Der Schweizer Mobilfunkanbieter will sich aber insbesondere mit dem Speicherort der Daten von der Konkurrenz abheben: die Daten liegen «sicher in Schweizer Rechenzentren».

Marc Werner, Swisscoms Leiter des Privatkundengeschäfts, meint beispielsweise, dass myCloud «die Schweizer Alternative» zu den «ausländischen Cloud-Diensten» sei. Die Kunden sollen sich «darauf verlassen können», dass die persönlichen Dateien bei der Swisscom «gut aufgehoben» sind.

Bei unserem ersten Antesten des Dienstes macht der Online-Speicher bereits einen ausgereiften Eindruck und bietet eine breite Funktionspalette. Für iOS und Android sind im App Store bzw. Google Play Store entsprechende Apps für den Dienst verfügbar. Windows Phone soll im Verlaufe des nächsten Jahres folgen. Dateien können mit der App oder über den Desktop-Browser heraufgeladen werden — mit der App nicht nur manuell, sondern auch automatisch. Bei letzterem lassen sich neue Fotos und Videos ohne manuelles zutun immer automatisch in der myCloud ablegen — eine Funktion die beispielsweise von Dropbox her bekannt ist. Dank einer direkten Anbindung für Swisscom TV 2.0 können Swisscom-Kunden mit der Settop-Box auch vom Fernseher aus auf die Dateien, Fotos und Videos zugreifen.

Unter dem Label «nova» kategorisiert Swisscom den neuen myCloud-Dienst als ein «Produkt in Entwicklung». Das Feedback der Nutzer soll «die kurzfristige Produktentwicklung entscheidend prägen», wie Daniel Gerber, Swisscoms Leiter «New Business und Innovation», sagt. Laut Gerber wolle die Swisscom natürlich ein Produkt schaffen, «das den Bedürfnissen der Schweizer entspricht».

Swisscoms neuer Cloud-Dienst «myCloud»

Während der Startphase kann der Dienst aktuell nur von einer begrenzten Anzahl Swisscom-Kunden — dafür aber «unlimitiert und kostenlos» — genutzt werden.

Ob der Dienst für immer «unlimitiert» und auch kostenlos bleibt, ist zu bezweifeln. So hängt der Telekommunikations-Riese an: «Wann und in welcher Form» der Dienst für ein grösseres Publikum verfügbar sein wird, werde «zu gegebenem Zeitpunkt» mitgeteilt.

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