Übernahme von Beats: Ist Apple mehr an Video als an Kopfhörern und Musik interessiert?

Steve-Jobs-Biograf Walter Isaacson stützt in einem Interview die These, wonach Apple das Unternehmen Beats Electronics übernehmen könnte weil der Mac-Hersteller insbesondere am Beziehungsnetz des Beats-Mitbegründers Jimmy Iovine interessiert sein könnte. Mit seinen Beziehungen könnte Iovine Apple exklusive Musik- und Filmrechte verschaffen.

Patrick Bieri

Walter Isaacson äusserte sich in einem Interview zu den Gerüchten um die Übernahme von Beats Electronics durch Apple. Seiner Ansicht nach ist Apple nur am Rande an der Hardware und Software des Unternehmens interessiert. Stattdessen könnte Apples Fokus auf dem Beats-Mitbegründer Jimmy Iovine liegen. Dieser verfügt über gute Kontakte in die Unterhaltungs-Industrie, womit Apple einen erleichterten Zugang zu Medien-Inhalten bekommen könnte.

Isaacson spekuliert weiter, dass Iovine bei einer möglichen Übernahme von Beats Electronics durch Apple in die Geschäftsleitung von Apple aufsteigen könnte. In dieser Rolle könnte der Mitbegründer von Beats für die Verwaltung der Medienrechte verantwortlich sein.

Neu sind diese Vermutungen jedoch nicht, bereits mehrere Kommentatoren haben diese Annahmen aufgestellt.

Ermöglichen Iovines Kontakte einen Fernseher von Apple?

Mit seinen Kontakten und Beziehungen in die Unterhaltungs-Industrie könnte Iovine Apple dabei helfen, exklusive Verträge mit Musik- und Film-Produzenten auszuhandeln. Diese exklusiven Rechte könnten eine Grundlage schaffen, damit Apple das TV-Geschäft ausbauen kann. Exklusive Film- und Musikrechte könnten, ein hochkarätiges Angebot vorausgesetzt, ein gutes Kaufargument für einen Fernseher von Apple oder eine neue Generation der Settop-Box Apple TV sein.

Bisher konnte Apple angeblich keinen eigenen Fernseher auf den Markt bringen, weil es das Unternehmen nicht geschafft hat, alle Inhalte-Anbieter in das Projekt einzubinden. Je weniger Anbieter sich an einem solchen Projekt beteiligen, desto geringer ist die Attraktivität des Produktes. Mit Jimmy Iovines Kontakten könnte Apple gemäss Isaacson die Grundlage schaffen, um auch die restlichen Inhalte-Anbieter an Bord zu holen.

Iovine half Apple bereits bei der iPod-Lancierung

Jimmy Iovine hat bereits vor Jahren mit Apple zusammengearbeitet und dabei mitgeholfen, wichtige Verträge mit den Unternehmen der Musik-Industrie abzuschliessen. Im Jahr 2002 war er an der Lancierung des iTunes Stores beteiligt. Im Jahr 2004 wirkte er an der Zusammenarbeit zwischen Apple und der Band U2 mit.

Iovine riet Steve Jobs zu Kauf eines Plattenlabels

Im Jahr 2003 soll Jimmy Iovine Steve Jobs geraten haben, ein Musik-Unternehmen zu kaufen. Iovine soll Apple dabei insbesondere zum Kauf von Universal Music geraten haben. Obwohl es in diesem Jahr Gerüchte um Apples Kaufabsichten gab, wurde kein entsprechendes Geschäft abgeschlossen.

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