Weshalb die Schweizerische Nationalbank massiv Apple-Aktien kaufen musste

Die SNB hat in den letzten Monaten viele Apple-Aktien gekauft: Im letzten Quartal stieg der Wert der Apple-Aktien im Portfolio der SNB auf mehr als eine Milliarde US-Dollar an. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung war eine Entscheidung an der US-Börse.

Patrick Bieri

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den vergangenen Monaten im grossen Stil Fremdwährungen aufgekauft, um den Kurs des Schweizer Frankens zu drücken. Diese Fremdwährungen werden zum Teil wieder in Aktien und andere Anlagen investiert. Per 31. März 2015 betrug der Aktien-Besitz der SNB über 100 Milliarden Franken, wie die Zeitung Schweiz am Sonntag schreibt.

Die Nationalbank selbst gibt auf ihrer Webseite nicht bekannt, von welchen Unternehmen Aktien gekauft worden sind. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC ist aber eine Liste verfügbar, die aufzeigt, von welchen US-Unternehmen die SNB Aktien hält. Im US-Aktienmarkt hat die SNB gemäss den SEC-Zahlen 37 Milliarden US-Dollar investiert.

Mehr als eine Milliarde US-Dollar in Apple investiert

Gemäss den Daten der SEC hielt die SNB am Ende des letzten Quartals Apple-Aktien im Wert von 1.111 Milliarden US-Dollar. Damit ist diese Aktien-Position die grösste im Portfolio der Schweizerischen Nationalbank. Auf dem zweiten Platz liegt der Erdöl-Konzern Exxon Mobil, bei welchem die SNB Aktien im Wert von über 600 Millionen US-Dollar hält.

Im Vergleich zum Ende des letzten Jahres hat der Aktien-Bestand der SNB stark zugenommen. Ende 2014 besass die SNB Apple-Aktien im Wert von 614 Millionen US-Dollar. Innerhalb von 3 Monaten hat die SNB damit das Aktienpaket kräftig aufgestockt. Gemäss dem SaS-Bericht musste die SNB pro Börsentag im Durchschnitt mehr als 50’000 Apple-Aktien erwerben, um diesen Zuwachs zu erzielen.

Die SNB musste Apple-Aktien kaufen


Die SNB informiert auf ihrer Webseite in den Grundzügen über ihre Anlagestrategie. Das Aktien-Portfolio setzt sich gemäss der SNB hauptsächlich aus Aktien von mittleren bis grossen Unternehmen zusammen. Dabei wählt die SNB die Aktien nicht selektiv aus, sondern kauft die Aktien entsprechend der Gewichtung in verschiedenen Indizes.

Diese Strategie erklärt, weshalb das Portfolio der Apple-Aktien so stark angestiegen ist. Im März 2015 ist Apple zum ersten Mal in den Dow-Jones-Index eingetreten. Um die eigene Anlagestrategie verfolgen zu können, musste die SNB somit im grossen Stil Apple-Aktien kaufen. Die AT&T-Aktien, welche zeitgleich aus dem Dow-Jones-Index ausgeschlossen worden sind, wurden von der SNB wiederum abgestossen.

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