iMac (Retina 5K, 27-Zoll, Mid 2020)

Wenige Wochen nach der Ankündigung des nächsten Prozessor-Switches aktualisierte Apple im August die 27-Zoll grossen iMac-Modelle. Diese haben noch keine Apple-Chips, aber die aktuellsten Prozessoren von Intel und die neuesten Grafik-Karten von AMD. Weiter verfügen sie über einen «T2»-Chip, wahlweise eine spezielle Neuerung am Display und an vielen Stellen weitere Optimierungen. Beworben werden die neuen Geräte von Apple mit dem Leitspruch «Der All‑in‑One für alles». Wir haben den neuen 27-Zoll iMac über mehrere Wochen ausführlich getestet. Unser Review.

Stefan Rechsteiner

Inhaltsverzeichnis

  1. Design: Old but gold

  2. Innen: Viel Neues

  3. Der Elefant im Raum: Apple Silicon

  4. Attraktives Kraftpaket: Fazit zum neuen 27-Zoll iMac

Design: Old but gold

Rein äusserlich betrachtet unterscheidet sich das neueste iMac-Modell nicht von seinen sieben Vorgängern (also bis zurück ins Jahr 2012) – diese wiederum unterschieden sich im Grunde genommen Design-technisch nur durch die Dicke des Gerätes von den drei Generationen davor (bis 2009). Das Design des iMac ist entsprechend seit acht oder elf Jahren zu den grössten Teilen unverändert. Wenn man möchte, könnte man diesen Faden sogar noch bis zurück ins Jahr 2007 stricken, als der erste Aluminium-iMac eingeführt wurde.

Aber auch wenn das aktuelle iMac-Design uns schon seit einigen Jahren begleitet: Der All-in-One-Mac kommt nach wie vor mit einem sehr eleganten, schlichten und trotz seines tatsächlichen Alters auch modernen Äusseren daher.

{image🔢title} – {image🔢description} (macprime/Stefan Rechsteiner)

Aber: Diese Display-Ränder …

Dennoch, etwas stört beim sonst so attraktiven Design von Jahr zu Jahr mehr. Während Apple die Display-Ränder sowohl beim iPhone, wie auch beim iPad und auch bei den MacBooks über die Jahre immerzu dünner machte, blieben sie beim iMac so dick wie immer. Sie erscheinen beim iMac mittlerweile nahezu monströs. Hier zeigt das iMac-Design – mag es sonst noch so modern aussehen – langsam sein Alter.

Die Ränder lenken vor allem auch einwenig davon ab, dass das Display, welches sie umfassen, von erstklassiger Qualität ist.

Das verbaute Display-Panel löst mit 5K auf (5120 mal 2880 Pixel; 14.7 Millionen Pixel), ist als hochauflösendes Retina-Display super scharf, mit 500 nits sehr hell und die Farbwiedergabe ist (inkl. erweitertem P3-Farbraum) vorzüglich. Gegenüber dem Vorgänger gab es beim neuen Modell keine Änderung.

Der neue iMac bringt aber erstmals in der Modell-Reihe auch Apples «True Tone» mit. Diese ursprünglich beim iPad und iPhone eingeführte mittlerweile aber auch in den MacBooks eingebaute Display-Technologie von Apple analysiert mittels Sensoren die Farbtemperatur der Umgebung des Gerätes. Basierend darauf bietet sie bei der Display-Anzeige ein angepasstes Licht für eine «natürlichere» Farb-Anzeige. Für den professionellen grafischen Einsatz lässt sich True Tone natürlich auch beim iMac auf Wunsch jederzeit deaktivieren oder beim Einrichten des Gerätes erst garnicht einschalten.

True Tone 🔆

Konkret passt die Technologie unter anderem den Weissabgleich des Displays den Lichtgegebenheiten der Umgebung an. Damit nimmt zwar die Farbechtheit ab, dafür erscheint das Angezeigte aber in natürlicheren Farben. Möglich machen dies Sensoren beim Display, welche das Umgebungslicht analysieren. Anhand dieser Erkenntnisse wird die Farb-Ausgabe und -Intensität des Displays automatisch diesen Umständen angepasst.

Am einfachsten ist der Vergleich mit einem Blatt weissem Papier. Je nach vorhandenem Licht – direkte Sonneneinstrahlung, kalte LED-Lampen oder Leuchtröhren, warme Glühbirne etc. – erscheint das Weiss des Papiers für unsere Augen leicht andersfarbig, wohl aber nie vollends weiss. Gleichzeitig haben frühere Displays digitaler Geräte aber unabhängig von der Umgebung, in der sie sich befinden, immer die gleiche Farb-Temperatur. Genau wie sich die Farbe des weissen Papiers je nach Umgebungslicht für uns in einem anderen Farbton hält, wird die Display-Anzeige mit «True Tone» diesem Umstand angepasst.

True Tone hört sich so nicht unbedingt nach einer grossen Änderung an, aber wenn man die Technologie zum Vergleich abwechselnd ein- und ausschaltet, ist der Unterschied teils markant. Die Farben sind zwar nicht mehr hundert Prozent korrekt, aber sie sehen viel natürlicher aus. Der künstliche «wahre Farbton» überzeugt wie bei den anderen Apple-Geräten auch auf dem wohl meist stationär genutzten iMac ausgesprochen gut.

Nun birgt diese Funktion an einem Arbeitsgerät wie dem iMac natürlich auch Gefahren – vor allem, wenn man das Gerät für grafische Arbeiten nutzt, bei denen man auf eine farbechte Ausgabe zählen muss, beziehungsweise bei der es zu keinen Farbverzerrungen durch Umgebungslicht-Anpassungen kommen darf. Die Funktion lässt sich deshalb jederzeit in den macOS-Systemeinstellungen ein- und ausschalten. Für alle, die nicht zwingend immer eine farbechte Display-Ausgabe benötigen, ist True Tone aber eine willkommene Verbesserung. Wie so oft bei Display-Technologien gilt aber auch hier: Man das selbst einmal live erlebt haben.

A propoz Display: Nanotexturglas

Eine rein äusserliche Neuerung hat der neue iMac dann aber doch noch zu bieten. Aber diese Neuerung kostet teures Geld. Den iMac gibt es neu mit einer «Nanotexturglas»-Option. Bestellt man den iMac mit dieser, kommt das Gerät mit einem matten Display. Dieses verringert die Spiegelungen auf dem Bildschirm auf ein Minimum. Apple verwendet dafür anders als bei üblichen matten Bildschirmen aber nicht einfach eine zusätzliche, matte Schicht auf dem Display, sondern ätzt das Glas des Displays auf Nanometer-Ebene ein. Durch die so entstehenden unregelmässigen Strukturen auf der Oberfläche des Displays wird das einfallende Licht gestreut – wodurch wiederum keine direkten Reflexe entstehen. Mit diesem Verfahren erscheint das auf dem Display Angezeigte nicht ausgewaschen und mit ungewollten Trübungen und Glanzeffekten wie auf herkömmlichen matten Displays. Bei handelsüblichen matten Displays wird durch die zusätzliche, matte Schicht auf dem Display auch das Licht, welches vom Display-Panel her kommt, verstreut. Bei Apples Nano-Textur werde hingegen hauptsächlich das von aussen einfallende Licht verstreut und nicht jenes des Panels. Der Kontrast und die Farbwiedergabe bleiben exzellent.

550 Franken kostet die Nanotexturglas-Option. Ein happiger Aufpreis, aber eine sehr elegante Lösung, welche durchaus für einige Anwender interessant sein könnte. Apple selbst empfiehlt sie nur jenen Anwendern, die «besonders wenig Einfluss auf die Licht­verhältnisse» in der Umgebung haben. Auch das Standardglas sei vom Unternehmen für «extrem geringe Spiegelungen» entwickelt worden. Man solle sich entsprechend die eigene Arbeitsumgebung gut anschauen, um zu entscheiden, welche Option die richtige für die persönliche Situation sei, so Apple.

Das geätzte Glas ist beim Nanotexturglas-iMac die oberste Schicht – es gibt keine weitere Abdeckung darüber. Entsprechend kann dieses auf Nanometer-Ebene «raue» Glas auch nicht einfach mit jedem handelsüblichen Lappen geputzt werden. Apple liefert beim iMac einen speziell für dieses Glas entwickelten Putzlappen mit, der für die Reinigung benutzt werden soll. Verwendet man andere Putzmittel, könnte das teure Finish mit der Zeit in Mitleidenschaft gezogen werden.

Unser Testgerät war leider keines mit Nanotexturglas, wir konnten das Finish also nicht ausführlich testen. Der Autor dieses Testberichtes konnte sich aber ein iMac mit Nanotexturglas in einer Umgebung mit direktem Lichteinfall ansehen und so ein paar Erfahrungen sammeln. Das Nanotexturglas hielt in diesem kurzen Test, was Apple versprach. Die sonst anfallenden Reflexionen wurden eliminiert, während die Anzeige weiterhin scharf war und die Farben in keiner Weise ausgewaschen erschienen.

Kein Touch ID, kein Face ID …

Mit Apples Entscheidung, das Design des iMac für eine weitere Generation unverändert zu lassen, bleibt der Mac-Hersteller den Käufern seines All-in-One-Desktop-Computers auch weiterhin eine moderne Authentifizierungs-Möglichkeit geschuldet. Nutzer können sich beim iPhone und beim iPad schon seit Jahren und mittlerweile auch bei den meisten MacBook mit dem eigenen Fingerabdruck anmelden. Beim iMac muss man sich derweil weiterhin der Passwort-Eingabe über die Tastatur bemühen. Das iPhone und das iPad Pro lassen sich sogar seit ein paar Jahren hochsicher über das Gesicht entschlüsseln. Beim je nach Konfiguration mehrere tausend Franken teuren iMac sucht man so etwas vergebens.

Immerhin, wer sich für ein paar weitere hundert Franken eine Apple Watch angeschafft hat, kann sich mit dieser am iMac authentifizieren.

Es bleibt zu hoffen, dass Apple demnächst endlich auch beim iMac irgendwie den Fingerabdrucksensor Touch ID oder die Gesichts-Erkennung Face ID integrieren wird.

Innen: Viel Neues

Die neuen 27-Zöller verfügen über schnellere Intel-Chips der aktuellen zehnten Core-Generation «Comet Lake». Beim Einstiegs-Modell ist ein 6-kerniger «i5» mit 3.1 GHz und bis 4.5 GHz im Turbo-Boost-Modus verbaut. Wahlweise kann auch bis zu einem «i9» mit 10-Kernen und 3.6 GHz Taktung bzw. bis zu 5.0 GHz im Turbo-Boost-Modus konfiguriert werden.

Bei der Grafik kann je nach Modell zwischen einer «Radeon Pro 5300» mit 4 GB, einer «Radeon Pro 5500 XT» mit 8 GB, einer «Radeon Pro 5700» mit 8 GB oder einer «Radeon Pro 5700 XT» mit 16 GB GDDR6-Speicher ausgewählt werden. Es handelt sich dabei um Grafik-Einheiten der neuen «Navi»-Architektur von AMD. Man habe noch nie so leistungsfähige GPU im iMac verbaut, so der Mac-Hersteller.

Tipp: Mehr RAM!

Den sehr potenten CPU und GPU stehen in den Standard-Konfigurationen aller Modelle nur 8 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Das ist für einen sonst derart leistungsfähigen und gut ausgerüsteten Computer lächerlich wenig.

Wir empfehlen jedem iMac-Käufer, den Arbeitsspeicher mindestens auf 16 GB aufzustocken. Dieses Upgrade kostet 220 Franken.

Optional können auch 32, 64 oder 128 GB des 2666 MHz schnell getakteten DDR4-Arbeitsspeichers verbaut werden. Vor allem letztere beiden Kapazitäten – zum Aufpreis von 1100 respektive 2860 Franken – dürften jedoch wohl vor allem von Video-Profis oder dergleichen wirklich gebraucht werden.

Immerhin: Apple nutzt für den mitgelieferten Arbeitsspeicher nur zwei DIMM-Slots – so kann man einen iMac später auch selbst einfacher und kostengünstiger aufrüsten.

Durchs Band Flash-Speicher

Eine erfreuliche Entwicklung ist, dass Apple beim iMac endlich die «Fusion Drives» aus den Konfigurationen entfernt und stattdessen überall standardmässig schnelle SSD verbaut. Je nach Modell sind 256 oder 512 GB verbaut, was für die meisten Nutzer genug sein dürfte (wer mehr braucht, kann kostengünstiger externe Disks anschliessen). Optional lässt sich der 27-Zoll iMac aber auch mit bis zu 8 Terabyte Speicherplatz bestücken – für einen üppigen Aufpreis, versteht sich.

Bessere Webcam, Mirkofone und Lautsprecher

Eine weitere sehr willkommene Neuerung gibt es bei der im Display-Rahmen verbauten Webcam. Die «FaceTime HD»-Kamera bietet endlich eine höhere Auflösung. Konkret löst sie mit 1080p auf – also «FullHD». Es ist die gleiche Kamera, die Apple schon länger im iMac Pro verbaut. Zudem wird auf das Bild aber endlich auch etwas Processing-Power angewendet. Der Bildprozessor im neuen T2-Chip sorgt für noch mehr Intelligenz und ein besseres Bild – ganz abgesehen von der höheren Auflösung der Kamera. Der Chip optimiert verschiedene Aspekte des Webcam-Bildes, er steuert die Belichtung dynamisch, erkennt Gesichter und kann auch Tonemapping.

Dank der Gesichts-Erkennung wird beispielsweise die gezeigte Person immerzu möglichst optimal ausgeleuchtet und mit akkuraten Hauttönen gezeigt – beispielsweise wenn man vor einem Fenster sitzt oder auch wenn man sich bewegt. In unseren Tests waren die aufgezeichneten Gesichter so nie zu dunkel oder zu hell – ähnlich wie man es von der Selfie-Kamera beim iPhone gewohnt ist.

Insbesondere jetzt in der «Corona-Zeit» sind Webcams immer wichtiger in unserem täglichen Leben – bei der Arbeit wie auch im Privaten. Die bisherigen Webcams in den iMac-Modellen waren gelinde gesagt schon «ziemlich von gestern». Es ist entsprechend erfreulich, dass Apple endlich auch an dieser Front etwas unternommen hat. Die neue Webcam ist nicht die beste, die es gibt – aber sie überzeugt und lässt sich sehen.

Das Mikrofon auf der Hinterseite des iMac – (macprime/Stefan Rechsteiner)

Ebenfalls nützlich für die heutige Zeit mit vielen Video-Konferenzen ist, dass Apple neben der Kamera beim iMac auch die Mikrofone verbessert hat. Das System besteht aus drei Mikrofonen und funktioniert gleich wie das sehr gute im 16-Zoll MacBook Pro. Mittels «direktionalem Beamforming» können Störungen aus dem Hintergrund genauer ausgefiltert werden. Ein Mikrofon dieses neuen Systems befindet sich dafür auf der Rückseite des iMac.

Apple verbaut beim neuen iMac die gleichen Lautsprecher wie im Vorgängermodell, neu können die Speaker vom System aber adaptiv angesprochen werden.

In Sachen Wi-Fi müssen Mac-Nutzer auch beim neuen iMac mit 802.11ac vorlieb nehmen. Die neue Wi-Fi-Generation «802.11ax» aka «Wi-Fi 6» gibt es weiterhin in keinem Mac. Derweil verbaut Apple dieses schnellere WLAN bereits seit Längerem in allen iPhone und iPad.

Wie schon in unserem Review zum 16-Zoll MacBook Pro geschrieben: «Zwar funken heute die meisten Netze noch mit 802.11ac und noch nicht mit 802.11ax (aka «Wi-Fi 6»), und auch gibt es noch nicht viele Router mit dem neuen Standard, aber eher früher denn später wird Wi-Fi 6 weitverbreitet sein – aber das neue MacBook Pro» – oder in diesem Fall der neue iMac – «kann dann nicht mithalten».

Viele Anschlüsse

Der Vollständigkeitshalber sei hier noch erwähnt, dass zusammen mit dem alten Design auch die bisherigen Anschlüsse beim neuen iMac weiterhin unverändert verfügbar sind. Auf der Rückseite des iMac befindet sich ein 3.5 mm Kopfhörer-Anschluss («Jack»), ein UHS-II-SD-Card-Reader, vier USB-Anschlüsse des alten «Type A», RJ-45-Anschluss mit 10/100/1000BASE-T Gigabit Ethernet, ein Kensington-Lock-Slot und zwei «USB Type-C»-Buchsen mit Thunderbolt 3 (bis zu 40 Gb/s), DisplayPort und USB 3.1 Gen 2 mit bis zu 10 Gb/s unterstützen. Für 110 Franken Aufpreis kann der RJ-45-Anschluss von einem 1-Gbit- zu einem 10-Gbit-Ethernet-Anschluss aufgebohrt werden.

Breite Auswahl an Anschlüssen am iMac – (macprime/Stefan Rechsteiner)

Während Apple andernorts die Anschlüsse zusammenstreicht, ist zumindest bis jetzt beim iMac die Auswahl an Anschlüssen sehr breit und vorbildlich. Einzig von den USB-C-Steckplätzen dürfte es im Sinne der Zukunftssicherheit des Gerätes noch mehr geben.

Super-Chip «T2»

Apples Sicherheits-Chip «T2» fand mit dem neuen Modell nun auch seinen Weg in den iMac. Eingeführt vor drei Jahren mit dem iMac Pro, findet man ihn seither auch im Mac mini und allen MacBook-Modellen. Der Chip erledigt eine Vielzahl an Aufgaben. Apples wegweisender Chip konsolidiert die «Secure Enclave», den SMC («System Management Controller»), den Audio-Controller, den SSD-Controller und den Bildprozessor («Image Signal Processor»).

Der «T2» dient als «Secure Enclave» für die sichere Handhabung der Apple-Pay-Zahlungsinformationen und regelt den geschützten Zugang zu den Mikrofonen und zur FaceTime-Kamera. Dem Mikrofon-System ermöglicht er wie erwähnt direktionales Beamforming, das Bild der Kamera optimiert der im Chip enthaltene leistungsfähige «Image Signal Processor» und auch die Audio-Ausgabe der Lautsprecher wird durch den T2 optimiert.

Weiter schützt der Apple-Chip den Startvorgang des Betriebssystems («Secure Boot») und er verschlüsselt und entschlüsselt die Festplatte über eine dedizierte AES-Engine in Echtzeit.

Der Elefant im Raum: Apple Silicon

Der Mac-Hersteller kündigte im Juni einen weiteren Architektur-Wechsel für die Mac-Plattform an. Künftig werden in den Mac-Computern Prozessoren verbaut, die von Apple entwickelt wurden und nicht mehr solche von Intel. Der «Switch» soll innerhalb von zwei Jahren auf der ganzen Produkte-Palette vollzogen werden. Erste mit Apple-eigenen Prozessoren («Apple Silicon») ausgerüstete Mac-Modelle sollen noch in diesem Jahr erscheinen, hiess es im Juni. Höchstwahrscheinlich werden die ersten Apple-Silicon-Mac sogar noch diese Woche vorgestellt.

Zum aktuellen Zeitpunkt stellt sich also vielen die Frage, warum man sich denn jetzt noch einen Intel-basierten Mac kaufen soll. Eine mögliche Antwort dazu lieferte Apple im Juni gleich selbst: Intel-basierte Mac-Modelle sollen «noch während vielen Jahren» unterstützt werden, zudem habe das Unternehmen noch weitere Intel-basierte Mac-Modelle in der Pipeline, die noch vorgestellt werden sollen – der hier getestete iMac ist einer davon.

Intel-basierte Mac werden also nicht einfach von heute auf morgen nicht mehr funktionieren, nur weil Apple auf eine andere Prozessoren-Architektur umsteigt. Ebensowenig wird Apple seine Unterstützung für die Intel-Macs so schnell nicht kündigen – genauso wie Entwickler die Kompatibilität ihrer Apps für die Intel-Macs. Dazu gibt es schlicht zu viele Intel-basierende Mac-Computer, die im aktiven Gebrauch sind – also nahezu jeder produktiv eingesetzte Mac aktuell.

Der neue iMac dürfte nun also einer der letzten Computer von Apple sein, in welchen ein Prozessor von Intel steckt. Apple selbst informiert freilich nicht, ob dieser iMac wirklich der letzte seiner Art ist oder was für andere iMac- oder sonstige Mac-Modelle es noch geben wird mit Intel-Prozessoren.

Es ist auch nicht bekannt, wann der erste 27-Zoll iMac mit Apple-eigenen Prozessoren eingeführt wird. Bevor der hier getestete iMac im August vorgestellt wurde, gab es Gerüchte, wonach Apple zuerst die iMac-Linie auf die Apple Silicon umstellen wird – aktuell zielen die Spekulationen eher auf die MacBook- und Mac-mini-Modelle ab. Neue iMac soll es nach aktuellsten Gerüchten erst nächstes Jahr geben.

Schlussendlich müssen in dieser Sache die gleichen Überlegungen gemacht werden, wie bei jedem Computer-Kauf: Wenn man jetzt einen neuen Computer braucht, dann ist der Aktuelle der Beste. Es wird immer irgendwann ein neues Modell kommen. Wer nicht warten kann oder kein Interesse daran hat, stets neuen Gerüchten hinterherzurennen, sollte beim neuen iMac zugreifen. Denn Fakt ist und bleibt, dass der neue iMac ein immens leistungsfähiger und exzellent ausgestatteter Computer ist. Gut möglich, dass es keinen besseren Intel-basierten iMac mehr geben wird. Und das hat ja mehrere Vorteile: Die Intel-basierten iMac sind etabliert und funktionieren. Wie gut ein Apple-Silicon-basierter iMac werden wird, weiss aktuell nämlich noch niemand. Überdies ist der neue iMac mit allen Mac-Apps kompatibel, die es aktuell auf dem Markt gibt – bei diesem Mac muss man also keine Apps emulieren oder auf den Apple-Silicon-Port davon warten.

Der 27-Zoll iMac von Apple – (macprime/Stefan Rechsteiner)

Attraktives Kraftpaket: Fazit zum neuen 27-Zoll iMac

In unseren Tests hat der neue iMac überzeugt. Dieses Gerät können wir all jenen wärmstens empfehlen, die jetzt einen neuen Desktop-Computer benötigen. Egal ob als Familien-Computer oder – entsprechend ausgerüstet – am Profi-Arbeitsplatz. Der neue iMac ist nicht günstig, bietet aber ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der neue iMac verfügt über sehr leistungsfähige Prozessoren und über eine potente Grafik. Er ist exzellent ausgestattet und bietet eine Fülle an Konfigurations-Möglichkeiten. SSD sind endlich in allen Modellen Standard, die Webcam wurde besser, die Mikrofone sind super und auch die Lautsprecher tönen etwas besser.

Wer einen schwierig ausgerichteten Arbeitsplatz und das nötige Kleingeld hat, wird auch an dem Nanotexturglas am Display wahre Freude haben.

Das Design des iMac ist stellenweise etwas in die Jahre gekommen (… Display-Rahmen …), in seiner Gänze aber zeitlos schlicht und elegant.

Und es sei hier nochmals darauf hingewiesen: Beim Kauf oder danach unbedingt mehr als die standardmässig verbauten 8 GB Arbeitsspeicher aufrüsten.

Betreffend Apple Silicon sei gesagt: Die auf Apple-Chips basierenden Mac stehen zwar an, aber dieser iMac ist jetzt top aktuell und vor allem verfügbar. Wann der Apple-Silicon-iMac kommen wird und wie gut dieser ist, steht hingegen noch in den Sternen.

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