99 Prozent der aufgetauchten Malware zielt auf Android

Phil Schiller hat seinen Twitter-Account wieder einmal genutzt, um auf die Vorteile von iOS im Vergleich zu Android hinzuweisen. Apples Marketing-Chef teilte dafür einen Link, der auf den «Cisco 2014 Annual Security Report» verwies. Mit dem Bericht lenkt der Netzwerkausrüster das Augenmerk auf die wichtigsten aktuellen Sicherheits-Themen und kommentiert Veränderungen bei der Bedrohungslage. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der gezählten Attacken um 14 Prozent an.

Der Statistik von Cisco zufolge zielten 99 Prozent der aufgetauchten Malware für mobile Geräte auf Googles mobiles Betriebssystem Android. Weitere 0.84 Prozent der Anfriffe zielten auf mobile Geräte mit Java. Apples Kontrollmechanismen im iOS App Store sind wohl der wichtigste Grund für diese Diskrepanz zu Android. Die Geschlossenheit des Apple-Systems bietet auf der einen Seite ein hohes Mass an Sicherheit. Dafür hat Apple jederzeit die Möglichkeit, Inhalte aus dem iOS App Store zu verbannen.
Zu beachten gilt, dass nicht alle Formen der Kriminalität auf ein bestimmtes Betriebssystem angewiesen sind. Um den Nutzern Schaden zuzufügen, muss nicht zwingend eine fremde Software installiert werden, sondern es genügt beispielsweise das Manipulieren einer Webseite oder eines Links. Zudem sind nur 1.2 Prozent der bekannten Malware auf ein spezifisches Gerät ausgerichtet. Obwohl die Anzahl der spezifischen Schädlinge im Vergleich zur Gesamtanzahl gering ist, könnten diese in Zukunft eine wichtigere Rolle einnehmen.
Wenn alle Angriffe auf mobile Geräte zusammengetragen werden, waren Android-Smartphones in 71 Prozent der Fälle das Ziel des Angriffs. In nur nur 14 Prozent der Fälle wurden Nutzer des iPhones angegriffen.

Apples Marketing-Chef hat sich bereits des öfteren kritisch zu Android geäussert. In einem Gespräch mit dem Wall Street Journal kritisierte Schiller, dass bei der Inbetriebnahme eines Android-Smartphones nicht direkt alle Dienste zur Verfügung stehen würden. Weil bei Android verschiedene Partner zusammenarbeiten, müssen unter Umständen mehrere Accounts aktiviert werden.
Bereits letztes Jahr twitterte Phil Schiller eine Statistik über die Angriffe auf Android und iOS. Den damaligen Zahlen zufolge war 79 Prozent der aufgetauchten Malware auf Android-Geräte ausgerichtet, während lediglich 0.7 Prozent der Programme auf iOS-Geräte zielte. Glaubt man den Zahlen von Cisco, dann hat sich das Schwergewicht der Angriffe spürbar verschoben. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die beiden Statistiken auf unterschiedlichen Datengrundlagen basierten. Ein direkter Vergleich dürfte kaum möglich sein.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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