Apple: Face ID hat während Keynote nicht versagt

Es passierte während der grossen Keynote am Dienstag-Abend: Apples Plattforme-Chef Craig Federighi lobt die neue intelligente Gesichtserkennung «Face ID» des iPhone X über alle Masse und als er sie demonstrieren will, läuft etwas schief – das Gerät wird nicht entsperrt. Professionell wie Federighi ist, wechselt dieser sofort zu einem Backup-Gerät und siehe da: Face ID entsperrt das Gerät sofort. Das Passierte ist natürlich ein gefundenes Fressen für Kritiker und den Boulevard. Die 20 Minuten beispielsweise berichtet in einem Artikel über Face ID reisserisch von einem «Super-GAU für Apple». Dabei soll alles gewesen sein, als man es auf den ersten Blick denkt.

Stefan Rechsteiner

Der Schreckmoment während der Keynote

Sieht man beim Demo-iPhone etwas genauer hin, kann man die Meldung auf dem Bildschirm lesen: «Your passcode is required to enable Face ID». Die Gesichtserkennung war entsprechend auf diesem Demo-Gerät garnicht aktiviert. Das kann verschiedene Gründe haben.

Die Deaktivierung findet statt, wenn zuvor ein Neustart des Gerätes durchgeführt wurde. Dann nämlich muss zuerst der Geräte-Pin eingegeben werden, bevor die biometrische Authentifizierung benutzt werden kann. Das ist auch heute schon bei Touch ID der Fall. Mit iOS 11 wird in diesem Falle aber die dargestellte Meldung entsprechend spezifiziert und informiert den Nutzer, dass «nach einem Neustart» zuerst der Pin einmal eingegeben werden muss um Touch ID (oder Face ID) zu aktivieren.

Ein ähnliches Verhalten zeigt sich, wenn das Gerät mittels den Sensoren entsperrt werden soll, der Nutzer der das Gerät hält aber nicht über die Sensoren als Eigentümer erkannt wird. Wird dies nun mehrmals erfolglos versucht, wird der Sensor deaktiviert und die Eingabe des Pins wird für die Entriegelung des Gerätes zwingend notwendig. Dabei soll unter anderem sichergestellt werden, dass die Entsperrung über den Sensor nicht durch Experimentieren missbraucht wird.

Eben letzteres Verhalten habe zur Sperrung des Demo-Gerätes geführt, hat Apple mittlerweile erklärt. Apple habe die Logs des auf der Bühne verwendeten iPhone X untersucht, um herauszufinden, was genau schiefgegangen ist. Demzufolge sei Federighis iPhone vor der Keynote von verschiedenen Mitarbeitern in den Händen gehalten worden, deren Gesicht nicht für Face ID dieses Gerätes konfiguriert war. Das iPhone habe Face ID dann korrekt deaktiviert und stattdessen die Pin-Abfrage aktiviert. Es ging in der Folge also von den Mitarbeitern vergessen, Face ID durch die Pin-Eingabe auf dem Gerät für die Demo wieder zu aktivieren.

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