Apple in Bedrängnis: Viele wollen Streaming – bald Änderungen beim iTunes Store?

iTunes Radio, so ein Bericht von Billboard, soll bisher nicht den gewünschten Effekt auf die Musik-Verkäufe im iTunes Store gehabt haben. Deshalb suche Apple nun nach weiteren möglichen Wegen, um iTunes auch künftig attraktiv zu halten.

Immer mehr Nutzer würden sich keine Musik mehr kaufen, sondern stattdessen Streaming-Angebote wie Pandora und Spotify nutzen. Der iTunes Store von Apple hat in den USA bei den digitalen Musik-Verkäufen einen gigantischen Marktanteil von 90 Prozent — 40 Prozent aller in den USA mit Musik-Verkäufen generierter Umsätze fliessen zu Apple. Bei den Streaming-Diensten beherrscht jedoch Pandora fast ein Drittel des Marktes. Aktuelle Studien zeigen aber, dass Apples «iTunes Radio» bereits wenige Monate nach seinem Start vergangenen Herbst den Konkurrenz-Anbieter «Spotify» auf dem dritten Platz überholt haben soll. Nur leicht vor iTunes Radio steht demnach noch «iHeartRadio».

Laut Branchenkennern soll Apples Musik-Streamingdienst «iTunes Radio» aber trotzdem enttäuschend laufen. Angeblich soll das für die Werbefreie Nutzung von iTunes Radio notwendige kostenpflichtige iTunes Match nur gerade 1 Million Abonnenten zählen.
Laut weiteren Schätzungen kaufen nur zwischen 1 bis 2 Prozent aller Nutzer über iTunes Radio gehörte Titel im iTunes Store. Apple hätte laut dem Bericht aber gehofft, durch iTunes Radio deutlich mehr Musik über den iTunes Store absetzen zu können. Dieser Effekt scheint nun nicht eingetroffen zu sein.
Ein anonymer Exekutiver aus der Musik-Branche wird zitiert, welcher vermutet, dass der iTunes Store in den nächsten drei bis fünf Jahren «komplett anders» sein wird als heute.

Bei Apple debattiere man, so der Bericht weiter, seit längerem heiss über die Zukunft des iTunes Stores. Bereits vor ein paar wenigen Wochen kamen Gerüchte auf, wonach Apple eine iTunes-Store-App für Android plane. Laut den Informationen sei die «schwierige» Entscheidung innerhalb Apple noch sehr umstritten — sie wird von den Informanten mit der Entscheidung für die Veröffentlichung von iTunes für Windows im Herbst 2003 verglichen.

Apple plane ausserdem einen erweiterten Musik-Streamingdienst, der ähnlich funktioniert wie Spotify. Bei diesem Dienst liessen sich gegen eine Abo-Gebühr jederzeit auf Verlangen gewünschte Titel abspielen.

Eine weitere Möglichkeit, die Apple bereits einige Male erfolgreich anwenden konnte, ist, Musik-Alben gänzlich — oder beim Start zeitlich begrenzt — exklusiv über den iTunes Store anzubieten. Beispielsweise im vergangenen Dezember bot die Sängerin Beyoncé ihr fünftes Soloalbum «BEYONCÉ» zuerst nur über den iTunes Store an. Mit 828’773 verkauften Alben in den ersten drei Tagen wurde es das bislang am schnellsten verkaufte Album aller Zeiten im iTunes Store. Laut Gerüchten versucht Apple, künftig vermehrt solche Aktionen durchführen zu können.

In iOS 8 soll der iTunes Store laut weiteren Gerüchten aus der «Musik»-App entfernt und eine eigene App erhalten. Die Sichtbarkeit des Musik-Ladens soll so verbessert werden.

Letzte Woche gab es zudem ein Gerücht, wonach im iTunes Store bald Musik in noch besserer Qualität angeboten werden soll. Gerüchte über 24bit-Audio im iTunes Store kommen indes seit Jahren immer wieder auf.

Einen indirekten Hinweis auf die möglichen grossen Änderungen im iTunes Store hat vergangene Woche auch 9to5Mac entdeckt. Die Gerüchte-Seite hat vier Stelleninserate von Apple gefunden, mit denen das Unternehmen nach fähigen Entwicklern für grosse Weiterentwicklungen an iTunes und dessen Dienste sucht.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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