Apple schliesst Übernahme von Beats ab

Die im Mai angekündigte Übernahme von Beats durch Apple wurde vergangene Woche abgeschlossen. Sowohl die EU- wie auch die US-Behörden haben dem Deal zugestimmt. Laut Tim Cook ist Beats nun «ein Teil der Apple-Familie».

Stefan Rechsteiner

Bis letzte Woche wollten die EU-Kar­tell­wäch­ter über die geplante Übernahme von Beats Electronics durch Apple entscheiden. Die zuständige EU-Kommission liess dann bereits zum Wochenanfang am vergangenen Montag verlauten, dass die Übernahme für die Konsumenten nicht nachteilig sei und erlaubte damit den Aufkauf von Beats durch Apple. Die kostspieligste Übernahme in der Geschichte von Apple konnte so wie geplant vergangene Woche abgeschlossen werden. Seit dem Bundesfeiertag ist Beats «ein Teil der Familie», wie sich Apple-CEO Tim Cook zur abgeschlossenen Übernahme mit einem Tweet äusserte.

Die EU-Kommission kommentiere ihren Entscheid noch detaillierter mit der Begründung, dass zwar sowohl Beats wie auch Apple in Europa Kopfhörer verkaufen würden, deren kombinierter Marktanteil aber tief sei und die beiden Unternehmen nicht enge Konkurrenten seien. Laut den EU-Kartellwächtern unterscheiden sich die Kopfhörer von Apple und Beats «markant in Funktionalität und Design». Die anderen Player auf dem Markt — Kopfhörer-Hersteller wie Bose, Sennheiser oder Sony — würden auch trotz der Übernahme von Beats durch Apple nicht vom Markt gedrängt.

Apple kündigte im Mai nach einer längeren Phase der Spekulationen an, den Kopfhörer-Hersteller «Beats» für 3 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Neben dem Kopfhörer-Geschäft übernimmt Apple auch den Streaming-Dienst «Beats Music».

Nach dem EU-Entscheid hiessen dann auch die US-Kartellwächter die Übernahme gut. Am Freitag konnten Apple und Beats somit auf ihren Webseiten verkünden, dass die Übernahme nun abgeschlossen sei.
Beats machte gleichzeitig den eigenen Online-Store zu — die Kopfhörer werden nun über den Apple Online Store verkauft.

Auch Vivendi gab am Freitag bekannt, dass deren 13-Prozent-Anteil an Beats durch das Tochterunternehmen Universal Music Group an Apple verkauft wurde. Vivendi bzw. Univeral erhielt dafür 404 Millionen US-Dollar — vergangenes Jahr investierte das Musik-Label 214 Millionen US-Dollar in Beats.

Auf der Apple-Webseite zur Übernahme betont der Mac-Hersteller, dass man «entzückt» sei, mit dem Team zusammenzuarbeiten. Man werde das Musik-Erlebnis «noch weiter steigern». Beats seinerseits liess verlauten, dass die Produkte, die man nun zusammen mit Apple entwickeln wird, es ihnen ermöglichen soll, den Sound «neu zu konzipieren».

Apple dementiert Gerüchte über Entlassungswelle

Mit der Nachricht der abgeschlossenen Übernahme von Beats durch Apple kam ein Gerücht auf, wonach das iPhone-Unternehmen ein E-Mail an rund 40 Prozent der Beats-Belegschaft verschickt haben soll. In diesem Schreiben sei eine Entlassungswelle für die nächsten drei Monate im Zuge der Übernahme angekündigt worden. Ein Sprecher von Apple widersprach nun diesen Gerüchten. Demnach wolle Apple möglichst alle Mitarbeiter von Beats übernehmen, auslaufende Verträge gar verlängern und alle bestehenden Verträge mit einer Gesundheitsvorsorge ausrüsten. Einzig fünf Beats-Mitarbeitern habe das iPhone-Unternehmen bisher aus «Performance-Gründen» entlassen.

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