Apple startet Datenschutz- und Privatsphären-Offensive

Im Zuge der Veröffentlichung von iOS 8 hat Apple die Datenschutzrichtlinien überarbeitet. Die Änderungen beziehen sich hauptsächlich, aber nicht nur, auf die Neuerungen des Betriebssystems. Apple versucht neu die Datenschutzrichtlinien lesbar wiederzugeben. Das Unternehmen fordert die Nutzer auch auf, die Richtlinien tatsächlich zu lesen. Des Weiteren teilt das Unternehmen mit, dass es mit iOS 8 selbst nicht mehr in der Lage ist, auf die iMessages und die iCloud-Daten zuzugreifen — auch Behörden soll dies verweigert werden. Zeitgleich hat Apples CEO Tim Cook einen offenen Brief zur Privatsphäre bei Apple veröffentlicht.

Patrick Bieri

Apple hat mit der Veröffentlichung von iOS 8 auch die Datenschutzrichtlinien überarbeitet. Neben den Neuerungen aus iOS 8 enthält das Dokument auch Regelungen zur Nutzung von personenbezogenen Daten, der Nutzung von standortbasierten Diensten und zur Nutzung der Apple ID für Kinder unter 13 Jahren.

Zeitgleich hat Apple auch einen offenen Brief von CEO Tim Cook veröffentlicht. Darin äussert sich der Apple-Chef über die Bestrebungen des Unternehmens, die Privatshäre der Nutzer jederzeit zu gewährleisten.

Tim Cook: Das Nutzererlebnis geht nicht auf Kosten der Privatspäre

«Sicherheit und Privatsphäre sind die Grundpfeiler all unserer Produkte» (Hardware, Software und Dienste), wie Tim Cook im publizierten offenen Brief schreibt. Gemäss Cook sollen die Nutzer wissen, wie ihre Daten verwendet werden. Wenn das Unternehmen persönliche Daten der Nutzer verwende, dann geschehe dies, um ein besseres Nutzer-Erlebnis zu gewährleisten.

Viele Anbieter finanzieren ihre Dienste, indem die persönlichen Daten der Nutzer genutzt werden. Bei Apple sollen die Kunden ein «grossartiges Nutzererlebnis ohne die Aufgabe der Privatsphäre» erhalten, wie Tim Cook schreibt. «Wir verkaufen grossartige Produkte. Wir legen keine Nutzer-Profile an und verkaufen diese an unsere Werbekunden.»

iAd soll Entwickler unterstützen

Nur ein kleiner Teil des Umsatzes mache Apple mit Werbung, wie Cook schreibt. Mit iAd will Apple die Entwickler dahingehend unterstützen, damit sie mit ihren Apps Geld verdienen können. iAd unterliegt gemäss dem Apple CEO denselben Privatsphären-Bestimmungen wie die anderen Apple-Dienste. Beispielsweise werden keine Informationen aus Health, Siri und anderen Apple-Diensten für iAd verwendet.

Apple hat keinen Zugriff auf die iCloud-Daten und iMessage

Apple hat auf einer neuen Webseite eine Übersicht erstellt, die Informationen zur Privatsphäre offenlegen. Laut den Informationen ist Apple selbst nicht in der Lage, die verschickten iMessages zu lesen. Mit iOS 8 ist es nicht mehr möglich, ohne Passwort auf die Nachrichten zuzugreifen.

Gemäss Apple sind die meisten iCloud-Daten auf den Apple-Servern verschlüsselt abgelegt. Dazu gehören die Fotos, die Dokumente, die Kalender-Einträge und weitere Daten.
Wenn Apple die Daten auf Dritt-Servern speichert, werden die Daten ausschliesslich verschlüsselt gespeichert.

Apple erhöht Übersichtlichkeit der Richtlinien

Im Vergleich zu anderen Diensten sind Apples Datenschutzrichtlinien übersichtlich aufgebaut. Mit Titeln erhält der Nutzer einen Überblick über die Themen, die mit den Richtlinien geregelt werden. Apples Datenschutzrichtlinien enthalten unter anderem Regelungen zur Erhebung und Nutzung von personenbezogenen Daten, zu Cookies und anderen Technologien oder zur Weitergabe an Drittanbieter.

Mit Beispielen versucht Apple den Nutzern zu erläutern, wie die erhobenen Daten genutzt werden. Beispielsweise bei der Aktivierung eines iPhones werden die Daten, welche der Nutzer eingibt, zwischen den Mobilfunk-Anbietern und Apple ausgetauscht. Damit ermöglicht der Nutzer gemäss Apple die Nutzung der Dienste.

Daten zur Verbesserung unserer Werbung

Apple verkauft keine Personendaten an Dritte, darauf wies das Unternehmen in den vergangenen Tagen mehrmals hin. Personenbezogene Daten werden laut Apple vom Unternehmen nur weitergegeben, um die eigene Werbe-Aktivitäten zu verbessern. Insbesondere verzichtet Apple darauf, die Personen-Daten für andere Werbe-Anbieter bereitzustellen.

Transparente Übersicht zu den Privatsphären-Einstellungen

Auf einer neuen Übersichts-Seite hat Apple die wichtigsten Informationen zur Privatsphäre untergebracht. Apple informiert die Nutzer über die Apple-Technologien und welche Privatsphären-Einstellungen in diesen implementiert sind.

Die Nutzer können auch ihre Privatsphären-Einstellungen verändern. Zudem erhalten sie Informationen zu den Behörden-Anfragen.

Gönner-Abo

Ab CHF 5.– im Monat

👉🏼 Wir benötigen deine Unterstützung! Unterstütze macprime mit einem freiwilligen Gönner-Abo und mache die Zukunft unseres unabhängigen Apple-Mediums aus der Schweiz mit möglich.

macprime unterstützen