Apples Aktionärstreffen: Keine Dividenden, neues Wahlsystem für Vorstandsmitglieder

Gestern fand im Apple-Hauptsitz im kalifornischen Cupertino das alljährliche Apple-Akitonärstreffen statt. Viel Neues kam während dem Treffen — wie immer — nicht ans Tageslicht. Diskussionen gab es vor allem darum, zu was es gestern nicht gekommen ist: es gibt weder ein Stock-Split noch zahlt Apple Dividenden an seine Aktionäre aus. Letzteres wurde in den letzten Wochen vermutet, da Apple mittlerweile auf einer Bargeld-Reserve von knapp 100 Milliarden US-Dollar sitzt. Bei Apple habe man sich ausführlich damit auseinander gesetzt, ob man Dividenden auszahlen soll, wenn, so kamen sie zum Schluss, dann würden Dividenden aber nur an Vorzugsaktionäre ausbezahlt. Tim Cook, der dem Treffen das erste Mal als CEO beiwohnte, erklärte man zahle nun keine Dividenden aus, weil dies aus steuerrechtlicher Sicht für die meisten Investoren keinen Sinn machen würde und künftige Investitionen eher abschrecken dürfte. Desweiteren könne Apple ihre Bargelder durch direkte Investitionen effektiver einsetzen.

Auch ein Aktien-Split sei nicht vorgesehen. Cook bemerkte, dass die meisten Splits den Aktionen-Kursen auf die Dauer nicht wirklich helfen: nur für kurze Zeit sei der Aktienpreis für kleine Investoren interessanter, der Preis würde dann aber schnell wieder zum Ausgangspreis zurückkehren. Ein Aktien-Split könne zudem auch negative Folgen für einige Investoren haben, weil ein Split unter Umständen nur dazu führt, dass mehr Aktien im Umlauf sind und für den Investor somit mehr Transaktionskosten anfallen, ohne das er vom Split einen tatsächlichen Nutzwert ziehen kann.

Im offiziellen Teil des Treffens wurden unter anderem die Vorstandsmitglieder gewählt bzw. bestätigt. Derweil kündigte Apple an, dass ab nächstem Jahr die Regeln für die Vorstandswahlen geändert werden. Ab 2013 braucht jedes Vorstandsmitglied eine Stimmenmehrheit der Aktionäre, um weiterhin im Vorstand zu bleiben — bisher war dies nicht der Fall. Bisher konnten Vorstandsmitglieder auch im Vorstand bleiben, wenn sie auch nur eine einzige Stimme erhielten. Seit Jahren jedoch forderten viele Aktionäre die Umstellung auf die bei grossen Firmen mittlerweile üblichere demokratischere Wahl — zu was Apple sich nun ‘freiwillig’ bekannte. Apples aktuelle Vorstandsvorsitzende müssen jedoch keine Angst um ihren Sitz haben, denn alle erhielten eine Zustimmung von über 80 Prozent. Apples neuer CEO Tim Cook erhielt Unterstützung von 98.2 Prozent, Ronald Sugar, 97.9 Prozent, Robert Iger 97.8%, Andrea Jung 94%, William Campbell 88.6%, Millard Drexler 88.2%, Arthur Levinson 84% und der ehemalige Vize-US-Präsident Al Gore erhielt 81.4 Prozent Zustimmung der Aktionäre.

Tim Cook schloss das Treffen mit einem Typischen Apple-Schlusssatz: «We’re working hard as a team this year, and we’ve got some incredible products that will blow your mind.»

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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