Apples gigantischer Schuldenberg wächst weiter

Apple hat mit 193.9 Milliarden US-Dollar so viel Geld auf der hohen Kante wie kein anderes Unternehmen — trotzdem häuft der Mac-Hersteller gigantische Schulden an.

Stefan Rechsteiner

Obwohl das Unternehmen eine prall-gefüllte Kriegskasse hat, nimmt der Mac-Hersteller immerzu weitere Schulden auf. Apple nimmt Milliarden um Milliarden an Schulden auf, um die gross angelegten Aktienrückkäufe und umfangreichen Dividenden zahlen zu können — dabei sitzt das Unternehmen auf den grössten Barreserven des Marktes.

Wie der Moody Investors Service aufzeigt, hat Apple derzeit Kredite in der Höhe von 45.5 Milliarden US-Dollar. Mittlerweile hat das Unternehmen Anleihen nicht nur in US-Dollar, sondern auch in Euro, Pfund und Schweizer Franken ausgegeben. Erst vorletzte Woche gab das Unternehmen ausserdem eine umfangreiche Yen-Anleihe aus. Obschon Apples Schuldenberg damit gigantische Ausmasse erreicht hat, sind die Marktbeobachter aber nicht beunruhigt. Denn Apples Schulden sind günstig: Die Zinsen sind sehr niedrig und Apple kann den Schuldenberg von der Steuer absetzen — damit lohnt es sich Apple trotz den massiven Barreserven des Unternehmens weiter im grossen Stil Schulden zu machen.

Die von Apple in der Kriegskasse angehäuften 193.9 Milliarden US-Dollar Barreserven lagern zu einem grossen Teil im Ausland. Würde das Unternehmen für die Aktienrückkäufe und das Auszahlen der Dividenden die Barreserven in die USA zurückführen, würden hohe Steuerabgaben von 30 bis 40 Prozent fällig. Schulden machen ist deshalb für Apple derzeit viel interessanter.

Unter der Leitung von Steve Jobs sah die Welt noch anders aus: Noch vor drei Jahren war Apple schuldenfrei. Das Unternehmen zahlte angefallene Kredite schnell zurück und Apple kaufte damals weder Aktien zurück noch zahlte es Dividenden aus.

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