Apples Tim Cook und Googles Eric Schmidt müssen vor Gericht erscheinen

US-Bundesrichterin Lucy Koh hat insgesamt sieben Personen, darunter Apples CEO Tim Cook sowie Googles Vorstandsvorsitzenden Eric Schmidt zu einer Gerichtsanhörung aufgeboten. In diesen Voruntersuchungen zu einem Prozess wird der Frage nachgegangen, ob Apple, Google, Intel und vier weitere Unternehmen illegale Absprachen getroffen haben, um sich gegenseitig keine Mitarbeiter abzuwerben. Diese Abmachung soll auch das gemeinsame Rekrutieren von Mitarbeitern zum Inhalt gehabt haben. Interne E-Mails lassen den Schluss zu, dass die betroffenen Unternehmen eine solche Absprache getroffen haben. So soll Steve Jobs in einem E-Mail Googles ehemaligen CEO Eric Schmidt aufgefordert haben, keine Mitarbeiter mehr abzuwerben. Diese E-Mail führte zu einer inoffiziellen Vereinbarung zwischen Apple und Google. Später traten noch mehr Unternehmen diesem Abkommen bei. Gemäss den zitierten internen Quellen hatten die betroffenen Konzerne bei dieser Abmachung auch finanzielle Aspekte im Blick. Die Rekrutierungskosten konnten durch die geheime Zusammenarbeit massiv gesenkt werden. Strittig ist momentan noch, ob die Klage als Sammelklage eingestuft werden soll. Damit wären nicht nur die Kläger Schadenersatzberechtigt, sondern auch andere Personen, welche von dieser Absprache betroffen waren. Die Kläger schätzen, dass der Schaden mehrere 100 Millionen Dollar beträgt. Als Kläger treten verschiedene ehemalige Mitarbeiter der betroffenen Firmen auf.

Apples Anwalt argumentiert, dass Apples derzeitiger CEO Tim Cook bei der Absprache noch nicht den CEO-Posten besetzte. Richterin Lucy Koh liess sich von ihrem Ansinnen, Cook aufzubieten, nicht abbringen. Für die Richterin ist es schwer vorstellbar, dass der (damalige) COO kein Mitspracherecht bei den Löhnen und den Vergütungen gehabt hat.
Die angeklagten Unternehmen versuchten im Jahr 2012, die Klage abweisen zu lassen. Aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit für die Absprachen wurde diesem Ansinnen nicht stattgegeben.

Gemäss Reuters soll Googles Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt am 21. Februar befragt werden. Das Verfahren selbst soll gemäss Zeitplan im November starten.

Richterin Lucy Koh war bereits beim Patentprozess zwischen Apple und Samsung die leitende Richterin. Sie machte sich dabei mit unkonventionellen Methoden einen Namen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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