Bericht: Apple erwägt, dass Benutzer Standard-Apps in iOS selbst auswählen können

Einem Bloomberg-Bericht zufolge gibt es bei Apple konkrete Überlegungen, dass iPad- und iPhone-Nutzer künftig Standard-Apps für diverse Funktionen in iOS selbst definieren können – allen voran den Web-Browser und den E-Mail-Client. In iOS und iPadOS sind Safari und Apple Mail fix vorgegeben. Eine Dritt-App als Standard-Browser oder Standard-E-Mail-Client festzulegen ist bisher nicht möglich. Anders als Safari kann die Mail-App vom Nutzer aber gelöscht werden. Eine neue Verlinkung von mailto-Links zu einer Dritt-App ist dann aber trotzdem nicht möglich.

Im Bericht ist namentlich die Sprache davon, dass künftig beispielsweise auch beim HomePod auf einen anderen Musik-Dienst als Apple Music gesetzt werden könnte. Bisher können Dritt-Dienste wie Spotify nur über AirPlay auf den Apple-Lautsprecher gestreamt werden, direkt nativ auf dem Gerät kann Spotify nicht ausgeführt und abgespielt werden.

Die Pläne, so das Wirtschaftsblatt weiter, befänden sich noch in einem Anfangsstadium, die Öffnung könnte aber trotzdem noch mit dem für diesen Herbst erwarteten iOS 14 und einem Firmware-Update für HomePod eingeführt werden.

Ähnliche Berichte gab es schon früheren Jahren, derzeit ist der Druck auf Apple aber grösser als auch schon. Im vergangenen Jahr war Apple beispielsweise in den USA Ziel einer wettbewerbsrechtlichen Untersuchung des Justizausschusses des US-Repräsentantenhauses. Es ging um eben die Tatsache, dass Nutzer in iOS keine Möglichkeit haben, die Standard-Apps zu ändern. Apple argumentierte damals, dass Apple eigene Apps in iOS integriert, um dem Käufer «direkt ein grossartiges Nutzererlebnis» bieten zu können. Der eigene Browser Safari ermögliche überdies «essentielle iPhone-Funktionalitäten» und sei fest in den Kern des Betriebssystems integriert. Weiter biete der Browser Sicherheits- und Datenschutz-Funktionen, die «branchenführend» seien. Überdies gebe es zu den eigenen Apps «viele sehr erfolgreiche Alternativen» von Dritt-Herstellern.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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