Deuten Apples Saphir-Glas-Bestellungen auf ein grösseres iPhone hin?

In einer Telefonkonferenz zum mobilen Betriebssystem von Ubuntu äusserte sich Mark Shuttleworth, der CEO von Canonical, in einer Nebenbemerkung zu Apples mutmasslichen Plänen mit Saphir-Kristallen. Canonical ist dasjenige Unternehmen, welches hinter dem Betriebssystem Ubuntu steht.

Canonical wollte im letzten Jahr über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo ein Smartphone finanzieren lassen, welches auf dem Linux-Derivat Ubuntu basiert. Von den für die Produktion notwendigen 32 Millionen US-Dollar konnten die Promotoren allerdings nur 12.8 Millionen US-Dollar auftreiben. Weil das Finanzierungsziel nicht erreicht worden ist, ist das «Ubuntu Edge» getaufte Smartphone nie in die Serienfertigung gegangen.
Allerdings hätte das Edge gemäss den Aussagen des CEOs auch nie so gebaut werden können, wie es von den Entwicklern ursprünglich geplant war. Zum Schutz des 4.5-Zoll-Bildschirms wollten die Ingenieure ein Glas aus Saphir-Kristall verwenden. Die Zulieferer konnten gemäss Shuttleworth allerdings keine Kristalle liefern, weil Apple die gesamte Produktion der benötigten Saphir-Gläser für die nächsten drei Jahre aufgekauft habe.

Mit seiner Aussage suggeriert Mark Shuttleworth, dass Apple mindestens so viele Saphir-Kristalle gekauft hat, wie Canonical in den nächsten drei Jahren für die Herstellung des Ubuntu Edge gebraucht hätte.

Stattet Apple die nächste iPhone-Generation mit grösserem Bildschirm aus?

Wenn Apple tatsächlich diejenigen Saphir-Kristalle gekauft hat, die Canonical für die Herstellung des Edge verwenden wollte, dann wäre dies ein Hinweis darauf, dass Apple die Grösse des iPhone-Displays bei der nächsten Generation vergrössert. Das Ubuntu Edge wäre mit einem Bildschirm ausgerüstet gewesen, der über eine Bildschirm-Diagonale von 4.5 Zoll verfügt hätte.
Allerdings könnte Apple auch lediglich die Produktionskapazitäten für die Herstellung von Saphir-Gläsern beansprucht haben. Möglich wäre natürlich auch ein kleineres Gerät — zum Beispiel eine intelligente Uhr — in einer grösseren Menge.

Apple investiert in Saphir-Fabrik

Mit seiner Aussage befeuert der CEO von Canonical einmal mehr die Gerüchte um ein iPhone-Display aus Saphir-Kristallen. Apple hat sich erst im letzten Herbst finanziell an einer Fabrik beteiligt, in welcher Saphir-Kristalle hergestellt werden. Apple übernimmt die Finanzierung der Fabrik, während die Saphir-Kristalle von «GT Advanced Technologies» hergestellt werden. Apple hat sich verpflichtet, über einen längeren Zeitraum hinweg die Saphir-Kristalle von «GT Advanced Technologies» zu beziehen.

Unklar ist bislang, für welches Produkt Apple die Saphir-Kristalle verwenden will. Zum einen könnten die Gläser für das iPhone-Display genutzt werden. Zum anderen könnte das widerstandsfähige Material auch zum Schutz der angeblichen «iWatch» verwendet werden. Bereits seit längerem spekuliert man über die Lancierung einer intelligenten Uhr von Apple.

Hoher Preis spricht gegen Bildschirm aus Saphir-Kristall

Saphir-Kristalle sind deutlich robuster als vergleichbare Gläser. Es handelt sich dabei um das zweithärteste transparente Material. Bislang kommt das Material erst bei der Kamera-Linse des iPhones zur Anwendung.
Im Vergleich zu Cornings «Gorilla Glass», das zum Schutz des iPhone-Displays verbaut wird, ist der Saphir-Kristall aber deutlich teuerer. Früheren Schätzungen zufolge würde ein iPhone-Bildschirm mit Saphir-Kristall rund 30 US-Dollar kosten, während dasselbe Element mit Cornings «Gorilla Glass 3» nur 3 US-Dollar kostet.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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