Ehemaliger Angestellter: Cook machte Apple zu einer langweiligen Firma

Unter der Führung von Tim Cook sei Apple zu einem Unternehmen mit starren Hierarchien geworden, in dem sich die Angestellten nur noch um diejenigen Aufgaben kümmern und interessieren, für die sie angestellt wurden — dies berichtet der ehemalige Apple-Ingenieur Bob Burrough. Im Gegenzug soll das Unternehmen unter Steve Jobs organisatorisch der «Wilde Westen» gewesen sein.

Burrough äusserte sich in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC über die Veränderungen bei Apple. Dem Interview voran gingen verschiedene Tweets des Ingenieurs, in dem dieser die Ära Jobs bei Apple als «schlank organisiert», «auf kompetitivem Wettbewerb beruhend» und «dynamisch» beschrieb.

Der Meinung des Ingenieurs zufolge habe sich die Firmenkultur unter Cook extrem verändert. Aus Apple sei eine langweilige Firma geworden, in der das operative Geschäft im Vordergrund stehe. Cook habe versucht verschiedene Reibungspunkte bei den Exekutiven zu eliminieren, in dem er eine mittlere Führungsebene aufbaute. Burrough zufolge habe Cook damit jedoch den alten Geist des Mac-Herstellers zerstört.

Burrough arbeitete während sieben Jahren bei Apple — zuerst unter Jobs, danach unter Cook. In seinen ersten zwei Jahren soll er an Projekten gearbeitet haben, die nichts mit der eigentlichen Funktion seines Managers zu tun gehabt haben. Stets sei das Projekt im Fokus gestanden, nicht die Organisation. Unter Cook habe sich das elementar geändert: jeder habe ganz klare Zuständigkeiten erhalten und nur noch für diese gearbeitet. Cooks Führungsstil stehe laut Burrough im «extremen Kontrast» gegenüber dem Führungsstils von Jobs.

Tim Cook übernahm kurz vor dem Tod von Apple-Gründer und -Visionär Steve Jobs im Herbst 2011 den Chef-Posten des Unternehmens. Zuvor war Cook bereits während vielen Jahren als COO für das operative Geschäft zuständig.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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