Erfahrungsbericht: Windows Vista RC1 auf einem iMac

imageDie Installation von Windows XP auf Intel-Macs stellt dank Boot Camp kein allzu grosses Problem mehr dar. Doch wie sieht es mit Windows Vista aus? macprime hat für Sie die Probe aufs Exempel gemacht und Windows Vista RC1 mittels Boot Camp Version 1.1.1 auf einem 17-Zoll-Core-Duo-iMac installiert.

Installation
Der Installationsprozess funktioniert genau gleich wie bei Windows XP. Nachdem der Boot-Camp-Assistant die interne Festplatte partioniert und eine Treiber-CD (die allerdings für Windows Vista wenig hilfreich ist) gebrannt hat, muss die Vista-DVD eingelegt werden. Der iMac startet danach neu und die Installation beginnt. Dieser Prozess verlief absolut problemlos und dauerte auf dem «alten» 17-Zoll-Intel-iMac ungefähr 45 Minuten. Die wichtigsten Hardware-Komponenten wie Prozessor, Chipsatz und Grafikkarte wurden automatisch erkannt. Vista RC1 bringt bereits die passenden Treiber mit. Andere Hardware-Komponenten funktionierten hingegen nicht. Die Soundkarte wurde zwar ebenfalls erkannt und mit passenden Treibern eingebunden, Töne liessen sich dem iMac aber nicht entlocken. Laut Geräte-Manger hätte jedoch alles funktionieren sollen. Verzichten muss man zur Zeit auch auf die iSight-Kamera sowie auf das Bluetooth-Modul. Wireless-LAN funktionierte hingegen problemlos, wenn auch die Signalstärke deutlich schwächer war als unter OS X.

Betrieb
Vista RC1 lief sehr flott auf dem iMac. Allerdings wurde dieser im Betrieb unter Vista wesentlich wärmer als unter OS X, was sich auch an der höheren Drehzahl der Lüfter bemerkbar machte. Ob die höhere Wärmeentwicklung längerfristig ein Problem darstellen könnte, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Der Lebensdauer der einzelnen Komponenten ist dieser Umstand sicher nicht zuträglich. Es bleibt zu hoffen, dass Apple (oder Microsoft - falls es sich um ein allgemeines Vista-Problem handeln sollte) dieses Problem in den Griff kriegt. Die Grafikkarte wurde zwar wie erwähnt eingebunden und Vista stellte automatisch die richtige Monitor-Auflösung ein, dennoch waren bei einigen grafischen Effekten Darstellungsfehler erkennbar. Es gibt zwar bereits Vista-kompatible Treiber des Herstellers ATi, diese liessen sich jedoch nicht installieren. Im Übrigen verhielt sich der iMac unter Vista wie ein ganz normaler PC.

Fazit
Obwohl Vista erst als Release Candidate 1 vorliegt (es handelt sich bei dieser Version noch nicht um den finalen Code) und Boot Camp offiziell Vista noch gar nicht unterstützt, ist bereits erkennbar, dass der iMac auch unter der nächsten Windows-Generation eine gute Figur abgeben wird. Es bleibt aber noch einiges zu tun, insbesondere sollte das Problem der höheren Wärmeentwicklung in den Final-Versionen von Vista, bzw. Boot Camp gelöst werden.

Von Thomas Zaugg
Veröffentlicht am

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