Gerüchte-Roundup vor der iPhone-Keynote

Heute Abend lädt Apple zur langersehnten Präsentation der nächsten iPhone-Generation nach Cupertino. Welche Themen auf der Agenda stehen, scheint klar: iOS 5, die iCloud sowie das iPhone selbst. Doch welche Ankündigungen dürfen wir von der heutigen Keynote erwarten? Wir haben die aktuellsten Gerüchte zusammengefasst und wagen eine erste Prognose.

Im Falle von iCloud und iOS 5 wurden die wichtigsten Punkte allesamt schon auf Apples Entwicklerkonferenz im vergangenen Juni präsentiert. Insbesondere beim Thema iCloud ist heute Abend nicht mit spektakulären Neuankündigungen zu rechnen. Spannend ist hier höchstens die Frage, wann es denn offiziell los gehen wird mit der iCloud. Naheliegend wäre eine Veröffentlichung der Golden-Master-Version von iOS 5 heute Abend, so dass Apple die iCloud zusammen mit iOS 5 in rund ein bis zwei Wochen für die Endkunden frei geben könnte.

Was iOS 5 betrifft, hatten wir bereits im Juni eine ausführliche Liste der wichtigsten neuen Features zusammengetragen. In den zahlreichen Entwicklerversionen, welche Apple seit Juni regelmässig veröffentlicht hat, tauchten allerdings noch weitere, bisher nicht offiziell von Apple angekündigte Neuerungen auf. Künftig wird es vermutlich möglich sein, FaceTime-Anrufe über das Mobilfunknetz zu tätigen - sofern der entsprechende Netzbetreiber diese Funktion auch frei gibt. Für mehr Gesprächsstoff sorgte jedoch die in der jüngsten iOS-Beta aufgetauchte Sprachsteuerung. Demnach hat Apple eine ausgeklügelte Spracherkennung in sein Mobile-OS integriert, welche nicht nur die Steuerung des Gerätes per Spracheingabe ermöglichen, sondern in Form eines persönlichen Assistenten auch verhältnismässig komplexe Sprach-Befehle befolgen soll (passend zum Motto «Let’s talk iPhone!»). Mit iOS 5 werde es möglich sein, per Spracheingabe beispielsweise Termine einzugeben, Nachrichten zu verfassen, Fahrpläne abzurufen oder Routen zu berechnen. Dabei legt das iPhone angeblich eine erstaunliche Intelligenz an den Tag und stellt bei Bedarf Rückfragen an den Benutzer. Glaubt man den aktuellen Berichten, so soll dieses Assistant-Feature eine Hauptrolle bei der heutigen Präsentation von iOS 5 spielen. Leider ist an dieser Stelle mit dem einen oder anderen Wermutstropfen zu rechnen. Selbst wenn der iOS-Assistant tatsächlich wie versprochen funktionieren sollte, wird er sein volles Potential vermutlich nur in der englischsprachigen Fassung entfalten können. Ausserdem wird erwartet, dass die Sprachsteuerung auf Grund des hohen Speicherbedarfs nur auf neuen iPhones funktionieren wird.

Und damit wären wir beim vermutlich spannendsten Punkt der heutigen Keynote angelangt. Wie sieht der Nachfolger des iPhone 4 aus? Noch ist nicht einmal klar, wie das nächste iPhone heissen wird. Spekuliert wird sowohl über ein iPhone 4s (s für «speed») als auch über ein iPhone 5.
Angesichts der langen Zeitspanne seit Einführung des iPhone 4 wäre es eher überraschend, wenn Apple heute lediglich ein iPhone 4s präsentieren würde. Deshalb erscheint die Einführung eines iPhone 5 als wahrscheinlich. Was die konkreten Neuerungen betrifft, gibt es auch schon zahlreiche Hinweise. Erwartet wird, dass Apple das iPhone 5 mit dem aus dem iPad 2 bekannten Dual-Core-A5-Prozessor sowie einem vollen Gigabyte Hauptspeicher ausstatten wird. Die Kamera dürfte künftig Bilder mit einer Auflösung von acht Megapixeln und Videos in Full-HD-Qualität aufnehmen können. Ausserdem dürfte das iPhone 5 mit bis zu 64 Gigabyte Flash-Speicher angeboten werden.
Anders als das iPhone 4 könnte Apple das iPhone 5 standardmässig mit einem Funkmodul ausstatten, welches sowohl GSM- (UMTS) als auch CDMA-Netzstandards unterstützt und damit mit nahezu sämtlichen Mobilfunknetzwerken weltweit kompatibel wäre. LTE-Unterstützung dürfte man im iPhone 5 hingegen vergeblich suchen, realistisch erscheint allenfalls die Unterstützung von HSPA+, welches Downloadgeschwindigkeiten von maximal 21 Megabit pro Sekunde ermöglicht.

Weitere Spekulationen rund um das iPhone 5 drehen sich insbesondere um das Display und das Gehäusedesign. Viele Gerüchteseiten erwarten ein neues, deutlich dünneres Gehäuse mit Aluminium-Rückseite und abgerundeten Kanten, vergleichbar mit dem iPad 2. Zahlreiche Schutzhüllen von Drittanbietern nährten entsprechende Gerüchte, im Gegensatz zu den vergangenen Jahren tauchten aber keine Bilder entsprechender Gehäusekomponenten im Netz auf. Es ist nicht auszuschliessen, dass Apple auch beim iPhone 5 auf die Optik des iPhone 4 mit Glasrückseite und Stahlband setzen wird. Ein Fragezeichen ist auch hinter der Displaygrösse zu setzen. Während Apple bisher stets auf eine Displaygrösse von 3.5 Zoll setzte, verbauen unterdessen immer mehr Smartphone-Hersteller Displays mit mehr als vier Zoll Bildschirmdiagonale. Für welche Lösung sich Apple beim iPhone 5 entschieden hat, ist völlig offen. Da Apple die Pixelanzahl gegenüber dem iPhone 4 kaum erhöhen wird (dies würde eine erneute Anpassung der Apps erfordern), würde ein grösseres Display die Pixeldichte senken. Ausserdem wächst mit der Displaygrösse natürlich auch die Grösse des gesamten Gerätes, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt.

Neben dem iPhone 5 stand auch das iPhone 4s im Zentrum vieler Spekulationen. In Tat und Wahrheit existieren sogar wesentlich mehr Hinweise auf die Bezeichnung iPhone 4s als auf die Bezeichnung iPhone 5 (beispielsweise in der jüngsten Beta von iTunes 10.5). Denkbar sind zwei Szenarien: Apple könnte ein leicht verbessertes iPhone 4 mit schnellerem Prozessor unter der Bezeichnung iPhone 4s als günstige Alternative zum iPhone 5 auf den Markt bringen. Oder Apple präsentiert lediglich ein neues iPhone, welches zwar alle oben genannten neuen Features besitzt, aber in einem an das iPhone 4 angelehnten Design erscheint und deshalb die Bezeichnung iPhone 4s trägt.

Neben dem iPhone könnte allenfalls auch der iPod touch ein (Rand-)Thema der heutigen Keynote bilden. Schon seit einiger Zeit wird über ein weisses iPod-touch-Modell sowie über eine Verdoppelung des Speichers gemunkelt.

Was der Abend wirklich bringen wird, sehen wir heute ab etwa 19 Uhr unserer Zeit (macprime.ch berichtet wie gewohnt in Form eines Live Tickers). Dann wird sich auch die Frage klären, ob Apple-Gründer Steve Jobs heute tatsächlich wie schon bei der WWDC-Keynote auf der Bühne stehen wird oder ob Tim Cook, Phil Schiller und Scott Forstall die Präsentation ohne Steve durchführen müssen. Man darf gespannt sein…

Von dae
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