iBooks: Apple im Visier der EU

Die EU hat ein förmliches Prüfverfahren gegen Apple und fünf Verlage wegen des Verdachts auf Verstoss wegen kartellrechtliche Vorschriften eingeleitet. Dieses Verfahren ist eine direkte Konsequenz von Hausdurchsuchungen, welche im Frühjahr durchgeführt wurden. Konkret geht es um das sogenannte Agenturmodell, welches Apple mit seinem iBookstore eingeführt hat. Mit Hilfe der Verlage hat sich dieses Modell auf dem ganzen E-Book-Markt durchgesetzt. Dabei bestimmen die Verlage den Endpreis und teilen die Einnahmen mit dem Händler, im konkreten Fall mit 30 % für Apple und 70 % für die Verlage. Vor der Lancierung des iBookstores hatte sich das Modell der unverbindlichen Preisempfehlung etabliert. Dabei verkauften die Verlage das Buch (beispielsweise an Amazon) und dieser Händler bestimmte den Endpreis selber. Die unverbindliche Preisempfehlung diente lediglich als Anhaltspunkt für die Händler, mussten aber nicht eingehalten werden. Mit der Lancierung des Kindle Readers wurden einige Bücher sehr günstig angeboten, was den Verlagen nicht passte. Somit hatten sie mit dem Markteintritt von Apple ein Machtinstrument in der Hand und konnten die Preise für Bücher auch bei Amazon erhöhen und so den Wettbewerb zwischen den Plattformen zum Erliegen bringen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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