Intel gibt Anschluss frei: Aus Thunderbolt 3 wird USB 4

Der Halbleiterhersteller Intel hat das Protokoll und die Spezifikationen des Thunderbolt-Anschlusses an das USB Implementers Forum übergeben. Mit der Übergabe des Anschlusses an die Organisation hinter dem USB-Anschluss wird Thunderbolt auch «royality-free», das heisst, für die Herstellung von Thunderbolt-Kabel und -Chips fallen künftig keine Lizenzgebühren mehr an. Mit der Öffnung des Anschlusses löst Intel ein Versprechen ein, welches das Unternehmen bereits vor zwei Jahren gemacht hat.

Mit der Übergabe des Anschlusses an das USB-IF geht auch einher, dass aus Thunderbolt USB wird. Über den gleichen Steckertyp verfügen die beiden Anschlüsse bereits – Thunderbolt 3 setzt auf «USB Type-C». Das USB-IF will die Spezifikationen von Thunderbolt 3 als Basis für die (über-)nächste USB-Generation nutzen. Thunderbolt 3 bietet mit 40 Gb/s heute bereits die doppelte Datentransferrate als das kommende USB 3.2 Gen 2x2 (20 Gb/s). Thunderbolt 3 erlaubt ausserdem die simultane Nutzung verschiedener Daten- und Display-Protokolle.

Wie genau die USB-4-Spezifikation dereinst aussehen wird, wurde noch nicht im Detail kommuniziert. Es wird davon ausgegangen, dass das USB-IF die zahlreichen Vorteile der Thunderbolt-Technologie übernimmt und die USB-Spezifikation damit erweitert. Erwartet wird, das USB 4 grösstenteils Thunderbolt 3 entspricht.

Wann erste Geräte mit USB 4 auf den Markt kommen werden ist noch unklar. Die finale Spezifikation wird für etwa Mitte dieses Jahres erwartet. Intel hat mit seiner nächsten CPU-Generation «Ice Lake» für den Herbst angekündigt, sowohl Controller für Thunderbolt 3 als auch USB 3.1 Gen 2 (aka USB 3.2 Gen 2) verbauen zu wollen. Um in einem Gerät Thunderbolt 3 zu unterstützen, war bisher ein zusätzlicher Chip von Intel notwendig – entweder Intels Thunderbolt-3-Controller «Alpine Ridge» oder «Titan Ridge». Wenn die Thunderbolt-Technologie künftig Teil der USB-Spezifikation ist, müssen Geräte-Hersteller keine zusätzlichen Chips mehr in ihre Systeme verbauen.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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