Intel präsentiert neue Prozessoren-Generation «Skylake»

Zur IFA hat Intel diverse CPUs der neuen Prozessoren-Architektur «Skylake» angekündigt. Die Ankündigung des Halbleiterherstellers gibt Aufschluss darüber, wie künftige Macs ausgerüstet sein könnten.

Stefan Rechsteiner

Intel hat im Vorfeld der «IFA» in Berlin (4. bis 6. September) die sechste Generation seiner Core-Prozessoren vorgestellt (PDF). Die auf der neuen «Skylake»-Architektur basierten CPUs sind dank 14nm-Prozess kompakter und auch Energie-effizienter.

Der Halbleiterhersteller hat vorerst 28 neue Mobil-CPUs und 21 Desktop-Prozessoren vorgestellt. Insbesondere neu sind Xeon-Prozessoren für mobile Geräte — diese unterstützen sogar ECC-RAM. Einige der neu vorgestellten CPUs dürften in künftigen MacBook, MacBook Air, MacBook Pro, Mac mini und iMac zum Einsatz kommen.

Mit den neuen Skylake-Prozessoren verspricht Intel eine bessere Performance, bessere Grafik und einen Energie-effizienteren Einsatz. In ersten Benchmarks bringen die neuen CPUs bei gleicher Taktung jedoch im Vergleich zu Haswell und Broadwell nur mässig höhere Leistung. Wird der Prozessor aber stark gefordert, läuft dieser sparsamer und ist dadurch fähig, länger Turbo-Boost-Leistungen bringen zu können.
Wie seht diesen ersten Benchmarks vertraut werden kann, bleibt abzuwarten. Ein Fazit kann erst bei ausführlichen Tests mit kompletten Computer-Systemen mit den Skylake-CPUs (z.B. dann ersten Mac-Modellen) gemacht werden.

Skylake für die ultra-portablen MacBook

Mit Skylake ändert Intel einige Namenskonventionen und bricht verschiedene CPU-Kategorien in grössere Modell-Familien auf.

Die für Tablets, lüfterlose Notebooks (wie das neue MacBook mit Retina Display) und Hybride vorgesehene «Skylake-Y»-Reihe («Core M», 4.5 Watt) wurde neu in drei Untergruppen Core m3, m5 und m7 unterteilt — ähnlich den i3, i5 und i7 bei den bisherigen Prozessoren für MacBook Air und MacBook Pro. Y-CPUs gibt es vorerst vier Stück: einen mit 900 MHz getakteten «Core m3», zwei 1.1 GHz Core m5 mit oder ohne Intel vPro und Intel TXT, und ein Core m7 mit 1.2 GHz. Alle vier Skylake-Y unterstützen Turbo-Boost-Modi, verfügen über 4 MB L3-Cache und beinhalten die neunte Intel «HD Graphics»-Generation — im Typ «HD Graphics 515». Die Grafik soll bis zu 40 Prozent leistungsfähiger als bei bisherigen Core-M-CPUs sein.

Die für kompakte Notebooks (wie das MacBook Air und das 13-Zoll MacBook Pro mit Retina Display) vorgesehenen «Skylake-U»-CPUs (15 bzw. 28 Watt) bringen neue i3-, i5- und i7-Modelle mit leicht erhöhten Taktraten – dank der neuen Architektur und dem 14nm-Fertigungsprozess aber auch Energie-effizienter und mit besserer Grafik-Leistung. Die von Apple bisher in den MacBook Air eingesetzten i5- und i7-Modelle sind in ihrer neuen Skylake-Version mit 1.8 GHz und der «HD Graphics 520» (Turbo-Boost bis 2.7 GHz) bzw. mit 2.2 GHz und «Iris 540» (Turbo-Boost bis 3.2 GHz) ausgerüstet. Hier verspricht Intel gegenüber den Vorgängerversionen eine 10-fach bessere Leistung und bei der Grafik einen Performance-Sprung um über 30 Prozent.

Neue CPUs für die MacBook Pro

Die 28-Watt-Modelle i5 und i7, welche für das 13-Zoll MacBook Pro in Frage kämen, sind mit 2.9 GHz bis 3.3 GHz getaktet (Turbo-Boost 3.1 bis 3.4 GHz) und mit einer Intel «Iris 550» ausgerüstet.

Auch die 45 Watt «Skylake-H»-Reihe, welche Apple wohl in den 15-Zoll MacBook Pro einsetzen dürfte, wurden aktualisiert. Die i5 mit 2.3 GHz und die i7-CPUs mit 2.6 GHz, 2.7 GHz und 2.9 GHz. Die gezeigten haben aber alle noch keine Iris-Pro-Grafik. Über CPUs mit den neuen «Iris Pro»-Grafikeinheiten will Intel erst zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer informieren. Diese dürften, wie alle anderen mit Iris-Grafik ausgerüsteten Systeme, frühestens Anfang 2016 auf den Markt kommen.

Erstmals mobile Xeon-CPUs

Weiter stellte Intel auch erstmals Xeon-Prozessoren für Laptops vor. Diese unterscheiden sich technisch jedoch nur in einer Hinsicht von den High-End i7 Skylake-H-CPUs: durch die für die E3-Xeons typische Unterstützung für Error-Correcting-Code-RAM (ECC-RAM).

Skylake für iMac und Mac mini

Für Desktop-Computer wie den iMac hat Intel neue Quad-Core Core-i5-Modelle mit 2.7 GHz, 3.2 GHz und 3.3 GHz, sowie ein High-End Core-i7 mit 3.4 GHz gezeigt.
Bei den iMacs setzt Apple nach wie vor auf Haswell-Prozessoren. Die von Intel lange verspäteten, nun aktuellen Broadwell-CPUs könnten von Apple deshalb ausgelassen und bei der nächsten Aktualisierung direkt auf die neuen Skylake-CPUs gesprungen werden.
Wie auch bei den mobilen Prozessoren hat Intel auch bei den Desktop-CPUs noch keine Systeme mit der «Iris Pro»-Grafik vorgestellt — entsprechend könnten auch die iMacs erst Anfang 2016 mit neuen Skylake-Prozessoren aktualisiert werden.

Beim Mac mini setzt Apple auf für mobile Geräte optimierte CPU-Modelle. Von der neuen Architektur wären die Skylake-U-Modelle mit 28 Watt (jene, die auch für das 13-Zoll MacBook Pro vorgesehen sein könnten) passend. Sollte Apple den kompakten Desktop-Mac in den nächsten Monaten aktualisieren, könnten darin CPUs dieser Reihe zum Einsatz kommen.

Unterstützung für Thunderbolt 3 und USB 3.1 und Type-C

Alle Skylake-Systeme sind von Haus aus für bis zu 3 4K-Bildschirme gerüstet und bieten Unterstützung für das neue Thunderbolt 3 sowie der neue USB-Standard «Type-C» sowie USB 3.1.

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