Interessante Zahlen zu Apples boomendem Dienste-Geschäft

Apple ist schon seit vielen Jahr nicht nur mehr ein Hardware- und Software-Unternehmen, sondern auch ein Dienste-Anbieter. Mit seinen «Services» erwirtschaftet das Unternehmen Quartal für Quartal mehr Geld. Was Anfang 2000 mit iTools begann (ab 2002 «.Mac», dann ab 2008 «MobileMe» und schliesslich seit 2011 «iCloud») und mit dem iTunes Store ab 2003 Fahrt aufnahm, ist heute zusammen mit den verschiedenen App Stores, Apple Music und Co. ein Multi-Milliarden-Geschäft.

Im zurückgelegten Quartal setzte Apple mit den Diensten 9.548 Milliarden US-Dollar um – über 31 Prozent mehr als noch im Vorjahresquartal und fast so viel Umsatz wie mit dem Mac- und iPad-Verkauf zusammen (10.071 Mrd. USD).

Der Musik-Streamingdienst «Apple Music» konnte im Jahresvergleich im vergangenen Quartal um 50 Prozent zulegen, der Cloud-Dienst «iCloud» generierte doppelt so viel Geld wie im Vorjahresquartal und der mit der Garantieverlängerung AppleCare generierte Umsatz verzeichnete das grösste Wachstum seit vier Jahren. Das verriet Apple-CEO Tim Cook in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch anlässlich der Q3-Quartalszahlenkonferenz.

Apple Music zähle – die bezahlenden Nutzer und diejenigen in den Gratis-Testmonaten addiert – «einiges über» 50 Millionen Nutzer, so Cook. Man sei neuerdings «anscheinend» der Marktführer in Nordamerika und habe diese Position auch in Japan inne. Das Ziel des Unternehmens sei es, noch weiter zu wachsen. Wenn man alle Streamingdienste zusammenzähle, komme man weltweit auf etwas unter 200 Millionen Nutzer. Cook sieht deshalb ein «aussergewöhnliches» Wachstums-Potential in diesem Markt. Wenn man den Schwerpunkt hierauf lege, könne Apple davon profitieren, so Cook.


Ausführliche Analysen und Grafiken zu Apples Umsatz, Gewinn und Verkaufszahlen seit dem Jahr 2000 haben wir in einem Wissensartikel im Lexikon zusammengetragen.

In der iMessage-Plattform («Nachrichten») bewegen sich so viele Nutzer wie noch nie (Rekord an monatlich aktiven Nutzern) – gleiches gelte für die Anzahl abgesetzter FaceTime-Anrufe, sagte Cook.

An den digitalen Assistenten «Siri» wurden seit Anfang 2018 über 100 Milliarden Anfragen gestellt.

Einen Umsatz- sowie Download-Rekord stellte das Unternehmen im Q3 2018 ausserdem erneut beim App Store auf. In der ersten Jahreshälfte erzielte der Store einer Studie zufolge einen doppelt so hohen Umsatz wie der auf massiv mehr Geräten weltweit verfügbare «Google Play Store».

Über alle eigenen Dienste und Dritthersteller-Apps gesehen zählt Apple mittlerweile über 300 Millionen bezahlende Abonnenten. Fast 30’000 Apps sind derzeit im App Store verfügbar, die auf das Abo-Modell setzen. Ebendiese seien mittlerweile für einen «signifikanten» und «wachsenden» Anteil des Dienste-Umsatzes verantwortlich, so Cook weiter.

Apple hatte es sich 2016 zum Ziel gesetzt, den Dienste-Umsatz bis 2020 zu verdoppeln. Vor zwei Jahren bewegte sich der Dienste-Umsatz noch um 6 Milliarden US-Dollar. Cook zufolge sei man weiterhin auf «sehr gutem Wege», das selbstgesteckte Ziel zu erreichen – «vielleicht sogar frühzeitig».

Bei Apple sei man vor allem auch über die noch kommenden neuen Dienste begeistert, so Cook während der Fragerunde, als er auf den Ausblick beim Dienste-Segment angesprochen wurde. Gemeint haben dürfte Cook hierbei vor allem den schon lange spekulierten TV-Dienst, den das Unternehmen wohl 2019 starten wird. Erste eigene Fernsehserien hat Apple mit «Planet of the Apps» und «Carpool Karaoke: The Series» seit vergangenem Herbst in Apple Music im Angebot. In den vergangenen Monaten wurde ausserdem bekannt, dass Apple an zahlreichen weiteren Serien arbeitet. Dass Apple grosse Pläne hat, bestätigte das Unternehmen bereits zu einem früheren Zeitpunkt und Tim Cook bekräftigte diese in der Nacht auf den 1. August erneut, wollte aber nicht genauer in die Details gehen und vor allem noch keine konkrete Ankündigungen machen.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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