Investor fordert iOS-Spiele von Nintendo

Seth Fischer, der Gründer des asiatischen Investment Fund Oasis Management, hat Satoru Iwata, dem Präsidenten von Nintendo, einen offenen Brief geschrieben. In diesem Schreiben fordert er der das Unternehmen auf, endlich auch Spiele für iOS und andere mobile Betriebssysteme zu entwickeln. Bislang hat es Nintendo wiederholt abgelehnt, seine Spiele auf Android, iOS oder einem anderen mobilen Betriebssystem zur Verfügung zu stellen. Immer mehr Konsumenten laden sich Spiele auf ihr Smartphone und nutzen das Gerät so als Spielkonsole. Nintendo müsse sich diesem Nutzerverhalten anpassen, um auf dem Spiele-Markt weiterhin relevant zu bleiben, wie Fischer seine Forderung begründet. Dieselben Anwender, welche vor Jahren noch ein Gerät von Nintendo besessen haben, seien heute die Nutzer von Smartphones. Aufgrund der Grösse des Smartphone-Marktes wäre es gemäss Fischer für Nintendo kaum ein Problem, mit mobilen Spielen Geld zu verdienen. Mit dem breiten Spiele-Portfolio wäre Nintendo zudem optimal gerüstet, um auf dem Markt für mobile Spiele einzusteigen.

In-App-Käufe sollen den Erfolg bringen

Mit dem richtigen Entwicklungs-Team wäre es gemäss Fischer möglich, dass Nintendo bald in der Lage wäre, Spiele anzubieten, die sich über In-App-Käufe finanzieren liessen. Damit wäre das Spiel zum Download kostenlos, während zusätzliche Funktionen kostenpflichtig wären. Gemäss Fischer ist es denkbar, dass nach der Bezahlung von ca. einem Franken «Mario etwas höher springen könnte».

Viele Entwickler haben in den letzten Monaten ihre Finanzierungsmodelle für Apps angepasst. Während früher viele Programme kostenpflichtig waren, werden diese nun kostenlos angeboten. Wer allerdings den vollen Funktionsumfang oder zusätzliche Funktionen nutzen will, muss später einen entsprechenden Aufpreis bezahlen. Nutzer können so in einem ersten Schritt die App kostenlos testen. Danach können sie selbst entscheiden, ob sie für die volle oder eine zusätzliche Leistung noch etwas bezahlen möchten.

Satoru Iwata lehnt Forderung ab

Nach dem Brief von Fischer äusserte sich auch Nintendos Präsident Satoru Iwata zu den Forderungen des Investors. Nur weil jeder ein iPhone hat, heisst dies noch nicht, dass wir Mario auf das Smartphone bringen müssen, antwortete der Präsident auf die Forderung.

Nintendo will Smartphones als Werbeplattform nutzen

Im Dezember äusserte sich erstmals Reggie Fils-Aime, der Präsident von Nintendo America, über Nintendos Absichten auf dem Markt für mobile Betriebssysteme. Dabei deutete der Manager an, dass das Unternehmen mit Spielen auf mobilen Plattformen experimentiere. Allerdings sind in naher Zukunft keine Spiele zu erwarten, die ausserhalb der Nintendo-Plattform laufen werden. Möglicherweise bietet Nintendo in Zukunft kleine Ausschnitte aus Spielen an, welche über das Smartphone getestet werden können. Um in den vollen Spielgenuss zu kommen, müssten die Spieler anschliessend eine Nintendo-Konsole kaufen.

Nintendo wird von Kommentatoren immer wieder als Japans Apple bezeichnet. Wie Apple hat auch Nintendo die Software optimal auf die Hardware abgestimmt, damit ein bestmögliches Spieleerlebnis entstehen kann.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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