iPad-Pro-Prozessor begeistert Experten

Die Chip-Spezialisten von Chipworks bieten mit einem ersten Die-Shot einen ersten Blick auf das Innenleben des «A9X»-Prozessors des neuen iPad Pro.

Stefan Rechsteiner

Chipworks hat den neuen «A9X»-Prozessor des iPad Pro einer ersten Analyse unterzogen. Mittels einem ersten Die-Shot ist dabei herausgekommen, dass das neue «System on a Chip» (SoC) mit einer Fläche von 147 Quadratmillimeter markant grösser ist, als der A9 des iPhone 6s und iPhone 6s Plus. Letzterer ist mit 104.5 Quadratmillimeter (TSMC-Ausgabe) rund 40 Prozent kleiner als der ebenfalls von TSMC gefertigte iPad-Pro-Chip. Der A8X noch war etwa 128 Quadratmillimeter gross.

Die CPU des A9X-SoC besitzt 2 Cores, die mit je 2.26 GHz getaktet sind. Der A8X des iPad Air 2 werkelt mit 1.5 GHz — darin arbeiten jedoch drei Cores. Interessant ist, dass Apple beim neuen A9X auf den L3-Cache verzichtet. Der beim A9 der neuen iPhones noch 8 Megabyte grosse Speicher für den schnellen Austausch von Daten zwischen Arbeitsspeicher und CPU soll Apple beim A9X weglassen können, weil der Mac-Hersteller beim iPad-Pro-Prozessor auf ein neues verbessertes Speicher-Interface setzen könnte, mit welchem angeblich doppelt so schnell (via 128-bit-Bus) Daten direkt zwischen den beiden Komponenten ausgetauscht werden können. Auch könnte Apple auf einen grösseren L2-Cache und schnelleren LPDDR4-Arbeitsspeicher setzen.

Die-Shot des neuen A9X — grün umrandet die Dual-Core CPU, blau umrandet die 12-Cluster GPU (Quelle: chipworks)

Im Die-Shot am auffallendsten zu sehen ist jedoch die geballte Grafik-Power, die Apple in den iPad-Pro-Chipsatz verbauen liess. Im iPad Pro schlummert ein 12-Cluster «PowerVR Series 7XT» von Imagination Technologies. Diese Grafik-Konfiguration wird vom Hersteller in dieser Form nicht offiziell angeboten, wurde wohl aber entsprechend extra nach den Vorstellungen von Apple entwickelt. Der A9 des iPhone 6s und iPhone 6s Plus besitzt die gleiche Grafikeinheit, jedoch mit «nur» 6 Cores.

Die detaillierte Analyse des A9X-SoC steht noch aus, Chipworks vermutet aber bereits, dass der Chip mit TSMCs neuem 16nm-Fertigungsprozess hergestellt wird. Diese These und einige andere Mutmassungen aufgrund des ersten Die-Shots müssen von der Analysefirma zuerst aber noch genau untersucht werden. Der Chip-Spezialist zeigt sich jedoch bereits sehr begeistert vom neuen A9X von Apple und nennt diesen ein «extrem beeindruckendes Stück Technologie». Der mobile Chip sei sowohl in Sachen CPU-Performance wie auch in der Grafikleistung «der Beste seiner Klasse».

Apple selbst hält sich über seine kleinen Wunderwerke sehr bedeckt und informiert nur sehr oberflächlich über die Spezifikationen und in den Chips schlummernden technischen Errungenschaften. Es liegt entsprechend an Analysefirmen wie Chipworks, die Apple «A»-Prozessoren auf ihre Ausstattung und Raffinessen hin zu untersuchen.

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