Loewe geht an Investoren-Gruppe – darunter auch ehemalige Apple-Manager

Der deutsche Fernseh-Hersteller Loewe scheint gerettet. Nach mehreren Monaten des Bangen um die Traditionsfirma ist seit gestern Abend bekannt: Die Firma geht an Investoren.

«Der Fortbestand» der in Kronach, Oberfranken, ansässigen Traditionsmarke «in deutscher Hand» sei damit gesichert, teilt das Unternehmen mit. Zur Investoren-Gruppe gehören deutsche Familienunternehmer und ehemalige Manager von Apple und Bang & Olufsen. Konkrete Namen oder Zahlen wurden jedoch keine genannt. Diese Investoren-Gruppe wollen das Unternehmen nun neu ausrichten. Loewe soll stärker auf digitale Unterhaltungsprodukte fokussieren und die Kooperation mit dem chinesischen Partner Hinsense soll ausgebaut werden.

Bei der Übernahme handelt es sich um ein «Asset Deal», also einer Übertragung der Vermögenswerte. Damit werden neben den Markenrechten auch die Büros und Fabriken übernommen. Auch soll Loewe von der Börse genommen werden und in eine GmbH umgewandelt werden. Mit 29 Prozent der Anteile Hauptaktionär war bisher das japanische Sharp. Wie es in der Mitteilung des Unternehmens weiter heisst, sollen wesentliche Teile des Geschäfts veräussert werden. Die neue Unternehmenszentrale in München, sowie die Entwicklungszentren in Kronach und Hannover und grosse Teile des Hauptstandorts Kronach sollen derweil bestehen bleiben.

Loewe hatte sich auf die Produktion von hochwertigen Fernseh- und Audiogeräte spezialisiert. In der hartumkämpften Branche konnte sich die deutsche Firma aber nicht gegen die Konkurrenz aus Asien halten. Im vergangenen Oktober beantragte Loewe in Eigenverwaltung ein Insolvenzverfahren. Diesem Antrag gingen über längere Zeit hohe Verluste voraus. Ausserdem wurde im vergangenen Sommer fast die Hälfte der Belegschaft des Hauptsitzes in Kronach entlassen. Zuletzt waren dort laut FAZ noch etwa 650 Mitarbeiter beschäftigt.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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