Microsoft hat eins auf den Deckel bekommen

So schnell kann es in der Wirtschaft gehen. Denn die EU Kommission hat nun für den Verbraucher gehandelt und Microsoft zu einer Geldstrafe von 497 Millionen Euro verklagt. Dieser Betrag ist für eine Firma wie Microsoft jedoch nur Taschengeld und das wei?ü auch die EU Kommission. Deswegen dürfen in Zukunft auch keine MS-eigenen Standartanwendungen vorinstalliert sein bzw. als Standartanwendung aktiviert sein.

Das beliebteste Beispiel in den Medien ist vorallem der Windows Media Player. Dieser übernimmt für den Anwender liebend gerne viele Funktionen die im digitalen Alltag so anfallen. Das ansehen von DVDs, die Wiedergabe von Audiodateien (am liebsten das Hauseigene WMA Format) oder auch die Weidergabe von Filmen in unterschiedlichsten Kompressionsformaten. Dieser Windows Media Player darf nun nach Entscheidung der Kommission nicht mehr mit dem Betriebssystem mit geliefert werden. Der Grund dafür ist simpel. Gräbt Microsoft doch mit dieser “Killeranwendung” allen Firmen die eine Software im gleichen oder annähernden Umfang (z.B. Quciktime oder Realplayer) anbieten wollen, das Wasser ab. Teils ist der Windows Media Player so eng mit dem System verzahnt, dass es viele Programmierer auch bevorzugen, diese Anwendung in Ihr Programm mit zu integrieren. Jedoch dabei gerne aus dem Auge verlieren, dass es dabei auch evt. bessere Anwendungen gibt, die für diese Aufgaben geeignet sind. Weil den Standart, den hat dann ja jeder.

Auch das Wort Apple iTunes ist in den letzten tagen nicht nur bei den ARD Nachrichten zu hören gewesen. Auch hier ist wieder der Mediaplayer ein Dorn in Auge. Der offene Markt wird durch die monopolistische Stellung von Microsoft erdrückt und gerade innovative Firmen wie Apple haben kaum eine Chance, sich auf einem System zu verbreiten, dass rund 90 % aller Computerbenutzer auf dieser Welt anwenden. Erst recht nicht, wenn so ein Programm wie der Media Player als Standart eingerichtet ist und sich der Benutzer nie nach einer Alternative umsehen muss. Und das dieses Konzept bisher für Microsoft aufgegangen ist, sieht man am besten bei fast allen legalen Onlineshops für Musik. WMA ist das Machtwort geworden und Applenutzer sollen bitte drau?üen bleiben, weil MS natürlich nicht für Apple das kopiergeschützte WMA Format verbreiten will. In Deutschland kann man z.B. auch viele Angebote von T-Online Vision nicht benutzen, da nur der WMP unter Windows anwendbar ist. Der einzige Reveluzer ist hier die Firma HP geworden, die schienbar gerne auf der Applewelle mitreiten möchten. Da ist nicht der Windows Media Player als Standart für die Musikwiedergabe eingerichtet, sondern iTunes. Und als MP3 Player will man auch nicht Geräte von Rio, Archos und Co. anbieten, sondern den iPod von Apple. Dieser wird nun exklusiv auch für HP hergestellt, wenn auch nicht in einer unbedingt hübschen Farbe.

Selbstredent hat Microsoft und vorallem Steve Balmer mal wieder gezeigt, wie laut man doch aufschreien kann, wenn es eine doch so friedlichen und lieben Firma an den Kragen geht. Und selbst die US Regierung, die scheinbar sehr stark unter dem Einfluss des Monopolisten steht, zeigt sich Schockiert über die Entscheidung der EU Kommission. Wenn aber die USAler mal wieder MC Donalds wegen hei?üer Apfeltaschen zu Millionenbeträgen verklagt, dann ist das alles ganz normaler Alltag und legitim.

Wie die Geschichte ausgehen wird, steht aktuell noch ein wenig in den Sternen. Aber klar ist, dass die EU nicht mehr tadellos dabei zusehen wird, wie sich Microsoft gemütlich ein Softwaremonopol aufbaut. Wird die Klage einen Erfolg haben, wird sich dies in Zukunft sicherlich drastisch auf den Multimedialen Markt auswirken. Profitieren tut davon jedenfalls der Konsument und das ist ausnahmsweise mal eine gute Sache.


Zum Thema:
-Spiegel Online
-ARD Tagesthemen
-Google News

Von Robin
Veröffentlicht am

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1 Kommentar

Kommentar von Gast

ja ja, und wieder mal äs wiiters schiiurteil gägä Microsoft, wo am schluss eh nüt bringt. Dänn vor 5(!!!!!) jahrä wos d’ aklag na sinn gmacht hätt, isch ja alles nur usäzögeret wordä. jetzt hät sich M$ aber so fescht im märt verankeret dass son es urteil föllig sinnlos isch und nur na zumenä schauprozäss vercho isch.

aber hoffä chamer ja….

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