Neues Liquidmetal-Patent von Apple

Das europäische Patentamt hat eine Patentschrift von Apple veröffentlicht, welche die grundlegende Anwendung von Liquidmetal beschreibt.

Im Patent wird zudem das Herstellungsverfahren von Liquidmetal beschrieben, bei welchem spezielle Verfahrensschritte für die gewünschten Produkteigenschaften sorgen. Durch langsames Abkühlen der Legierung würde die Legierung eine amorphe Struktur aufweisen, was zu einer geringeren Dichte des Materials führt. Kristalline Strukturen sind allerdings härter als amorphe Strukturen. Um die Vorteile beider Zustände zu nutzen, muss das Verhältnis beider Zustände in einem kontrollierten Verhältnis stehen. Für dieses Verfahren besitzt auch das Unternehmen «Liquidmetal Technology» Patente, welche von Apple lizenziert worden sind.

Die spezielle Beschaffenheit von Liquidmetal könnte die Verschleiss- und Korrosionsbeständigkeit der iOS-Geräte deutlich verbessern. Liquidmetal ist gegenüber Glas oder Keramik deutlich härter und weniger spröde.
Das Patent beinhaltet zudem Informationen, wie Liquidmetal mit anderen Metallen verbunden werden könnte. Apple beschreibt im Patentantrag, wie die Verbindung von Liquidmetal mit anderen Materialen wie Titan oder Wolfram zu einer weiteren Verbesserung des Materials führen könnte.

In der Patentschrift wird zudem auf eine weitere Verwendungsmöglichkeit für Liquidmetal hingewiesen. Die Legierung könnte von Apple für die Abdichtung des iOS-Gerätes verwendet werden. Zwei Liquidmetal-Teile könnten so miteinander verbunden werden, dass der Innenraum luft- und wasserdicht abgeschlossen wird. Möglicherweise könnten so die berüchtigten Wasserschäden beim iPhone in Zukunft verhindert werden.

Liquidmetal könnte gemäss der Patentschrift auch für den Bau einer Brennstoffzelle verwendet werden. Dank der Eigenschaft, einen bestimmten Raum luft- und wasserdicht abschliessen zu können, könnte ein geschützter Raum geschaffen werden, welcher ideale Bedingungen für die chemische Reaktion bietet. Gemäss der «International Electrotechnical Comission» könnten schon bald Produkte auf den Markt kommen, welche die Energieversorgung eines elektronischen Gerätes über eine Brennstoffzelle ermöglichen. Die Brennstoffzelle kann im Gegensatz zu einer Batterie Energie erzeugen, solange die chemischen Elemente Wasserstoff und Sauerstoff vorhanden sind.

Apple hat im Jahr 2010 einen Exklusiv-Vertrag mit Liquidmetal geschlossen, welcher Apple das alleinige Verwendungsrecht dieser Legierung bei IT-Geräten garantiert. Apple hat im Jahr 2012 den Vertrag verlängert, obwohl bislang erst die SIM-Nadel beim iPhone und iPad aus diesem Material besteht.
Schon seit einiger Zeit gibt es Gerüchte um weitergehende Verwendungsmöglichkeiten der Legierung. Bislang ist Apple allerdings den klassischen Materialien wie Aluminium und Glas treu geblieben. Einer der Hauptgründe dürfte der noch immer hohe Preis des Materials sein.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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