Nicht viel Neues zur iTunes Conference Call

Wie von Apple angekündigt, fand heute eine Pressekonferenz zum Thema iTunes und iPod statt. Steve war zwar nicht Vor-Ort, doch er beantwortete die Fragen der Journalisten über eine Telefonleitung.
Jobs fasste die Neuerungen des heutigen Tages nochmals zusammen (macprime berichtete ausführlich). Heute Morgen gab Apple das Update auf ITunes 4.5 frei, welches zahlreiche neue Funktionen, insbesondere für den Music-Store, mit sich brachte. Seit heute umfasst das Angebot des Stores mehr als 700000 Titel von mehr als 450 Labels. Damit ist die Zahl der Songs seit der Einführung des iTMS vor einem Jahr um über eine halbe Million Titel angestiegen. Steve Jobs ist “extrem zufrieden mit dem ersten Jahr”, die Verkäufe hätten die kühnsten Erwartungen übertroffen. Allerdings hat Apple das Ziel, 100 Millionen Titel innerhalb des ersten Jahres zu verkaufen, deutlich verfehlt. Bisher wurden 70 Millionen Songs geladen, was auf jeden Fall ein sehr beachtliches Ergebnis darstellt.

Trotz des Erfolges arbeitet Apple weiterhin hart an der Verbesserung der Produkte. iTunes 4.5 stellt ein wichtiger Schritt dar, da die Integration des Music-Stores deutlich verbessert wurde. Seit heute Morgen haben bereits mehr als 1000 Benutzer von iTunes 4.5 von der neuen Funktion iMix Gebrauch gemacht und eigene Kataloge veröffentlicht. Eine weitere wichtige neue Funktion ist die Kompatibilität zu WMA. Allerdings gilt das leider nur für die Windows-Version von iTunes. Das ist immerhin ein Zeichen, dass sich Apple wirklich um die Windows-Kunden kümmert.

Nachdem in den letzten Tagen spekuliert wurde, online gekaufte Songs würden wesentlich teurer werden, hat Steve Jobs diese Bedenken für grundlos erklärt. Apple wird die Preise sicher nicht erhöhen. Bei den Alben sei sogar der Trend zu tieferen Preisen zu beobachten. Allgemein sei ein Preis von 99 US$-Cent pro Song und 9.99 US$ angemessen. Auch das DRM will Apple nicht verschärfen. Man legt weiterhin Wert darauf, dem Kunden möglichst viele Freiheiten zu lassen. Allerdings gab es mit der neuen Version von iTunes zwei kleine Änderungen. So darf man nun im iTMS gekaufte Songs auf fünf statt wie bisher auf drei Computern verwenden. Eine Playlist mit Titeln aus dem Music-Store darf man hingegen nur noch 7-mal anstatt wie bisher 10-mal brennen. Zu einer Kooperation mit Real hat sich Jobs erneut geäussert. Apple betrachtet es derzeit nicht als notwendig, den iPod für die Konkurrenz zu öffnen. Ausserdem seien Services auf Mietbasis wie der von Real oder der angekündigte Store von Microsoft kein erfolgsversprechendes Konzept. Laut Jobs wollen “Leute Musik besitzen und nicht mieten”.

Für die Zukunft hat Apple noch einiges vor mit dem iTunes Music Store. Apple bekräftigte die Absicht, noch 2004 in Europa zu starten. Damit hat die Firma zum ersten Mal öffentlich einen Termin für den Europastart genannt. Bis dahin soll das Angebot auf über eine Million Titel angewachsen sein. Vermutlich wird Apple in Zukunft vermehrt Künstler aus Europa ins Sortiment aufnehmen. Der Store in iTunes 4.5 ist ausserdem in vielen Bereichen bereits lokalisiert. Ausserdem plant Apple, Alben zu verkaufen, welche seit Jahren nicht mehr verfügbar waren. Das dürfe dem Geschäft mit dem Online-Musikhandel einen weiteren Schub verleihen.

Apple verkauft zur Zeit etwa 2.7 Millionen Songs pro Woche, auf ein Jahr gerechnet macht das stolze 140 Millionen Titel. dabei warf der Store bereits im letzten Quartal einen kleinen Gewinn ab. Trotzdem ist er in erster Linie dazu da, um die Verkäufe des iPod anzukurbeln. Laut Jobs “müsse Apple sich auf die Tatsache konzentrieren, dass die Leute den iPod wegen der Musik kaufen, nicht wegen anderen Fähigkeiten”. Diese Strategie scheint aufzugehen, was die letzten Verkaufszahlen eindrucksvoll aufzeigten.

Wer allerdings auf einen iPod der 4. Generation wartete, wurde enttäuscht. Apple sieht hier anscheinend noch keinen Handlungsbedarf. Auf jeden Fall wurden heute noch keine neuen Geräte präsentiert. Auch nicht geäussert hat sich Apple zum Pepsi-Deal, hier werden aber mit Sicherheit noch Zahlen nachgeliefert.

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Von dae
Veröffentlicht am

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