Apple vs. Samsung: Phil Schiller ist der erste Zeuge im Prozess

Am gestrigen Montag startete der zweite grosse Patentprozess zwischen Apple und Samsung in den USA. Am ersten Tag wurde die Jury gewählt, welche das Urteil sprechen wird.

Die beiden Streitparteien haben am ersten Prozesstag die potentiellen Juroren einem strengen Selektionsprozess unterzogen. Bei der Befragung der potentiellen Juroren versuchten die beiden Streitparteien herauszufinden, ob die Juroren Sympathien oder Antipathien gegen eines der beiden Unternehmen haben. Schlussendlich wurden zehn Juroren ausgewählt, die über den Prozess entscheiden werden. Unter den zehn Juroren befinden sich sechs Frauen und vier Männer.

Potentielle Kandidaten erweckten Anschein der Befangenheit

Einige potentielle Juroren wurden von der Jury abgelehnt. Einer der potentiellen Juroren musste bei der Befragung offenlegen, dass er im Besitz von 1000 Apple-Aktien sei. Dieses Aktienpaket hat einen Wert von mehr als einer halben Million Schweizer Franken. Eine andere abgelehnte Jurorin wuchs in Cupertino auf und hat gemäss eigenen Aussagen eine Affinität zu Apple. Eine weitere nicht gewählte Jurorin arbeitete zuvor bei einem Unternehmen, das Samsung aufgrund von Patentverletzungen verklagt hatte.

Trotz des bereits länger andauernden Streites zwischen Apple und Samsung kannten viele potentielle Juroren kaum Details zu den Standpunkten der beiden Konzerne.

Phil Schiller ist erster Zeuge

Apples Marketing-Chef Phil Schiller wird der erste Zeuge sein, der vor Gericht aussagen wird. Wenn die Verhandlung nach Plan verlaufen sollte, wird der Apple-Manager bereits heute Dienstag aussagen.

Früheren Gerichtsdokumenten zufolge wird Schiller zu vielen verschiedenen Themen aussagen. Dazu gehören die Entwicklung, die Werbung, die Kundennachfrage sowie die Verkaufszahlen des iPhones. Schiller wurde von beiden Parteien als Zeuge geladen.

Android spielt prominentere Rolle

Während sich der letzte grosse Patentprozess zwischen Apple und Samsung auf die Smartphones von Samsung konzentrierte, könnte beim aktuellen Prozess Googles mobiles Betriebssystem Android eine prominentere Rolle spielen. Mindestens einer der potentiellen Juroren wurde über seine Einstellung gegenüber Google befragt.

Apple verlangt von Samsung im Falle einer Verurteilung mehr als 40 US-Dollar Lizenzgebühren pro verkauftem Smartphone. Damit beläuft sich die potentielle Forderungssumme auf rund 2 Milliarden US-Dollar. Samsung hat diese Forderung als «übertrieben» zurückgewiesen.

In einem ersten Patentprozess wurde Samsung im August 2012 zu einer Schadenersatzzahlung von rund 930 Millionen US-Dollar verurteilt.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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