UK: Apples Steuerzahlung am Pranger

Apple hat im Vereinigten Königreich für das vergangene Jahr eine Steuerrechnung von 12.9 Millionen Pfund erhalten. Die Daily Mail schätzt den Umsatz des Unternehmens im Königkreich auf 2 Milliarden Pfund. Derweil habe Apple UK aber lediglich einen Gewinn von 78 Millionen Pfund ausgewiesen, worauf Steuern in der Höhe von 6.5 Millionen Pfund fällig wurden. Die restlichen 6.4 Millionen Pfund des genannten Steuerbetrages kamen durch Apple Retail UK zusammen.

Der UK-Steuerbetrag von umgerechnet etwa 18.3 Millionen Schweizer Franken entspricht dem Umsatz, den das Unternehmen weltweit innerhalb von circa zwei Stunden macht. Apple setzte vergangenes Jahr global über 72.5 Milliarden US-Dollar um. Weltweit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 19.1 Milliarden US-Dollar an Steuern entrichtet. Detaillierte Angaben über die genauen Beträge pro Land macht das Unternehmen jedoch keine.

Diese tiefen UK-Steuern sind möglich, weil Apple einen grossen Teil seiner UK- und anderen internationalen Geschäfte über die Tochtergesellschaft in Irland abwickelt. Die Niederlassung in Cork steht deshalb seit geraumer Zeit unter Beobachtung der Europäischen Komission. Diese überprüft, ob Apple am irischen Standort von illegalen Steuervergünstigungen profitiert — vorgeworfen wird insbesondere Staatsbeihilfe. Dem Unternehmen droht eine Rückzahlung in Milliardenhöhe. Apple selbst warnte vor einem Jahr von möglichen «materiellen» Nachsteuern.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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