Will Apple die DTP-Fraktion verlieren?

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Nachdem drei der grössten Medienkonzerne der Schweiz, Ringie (Verlag vom Blick, SonntagsBlick), Tamedia (Tagesanzeiger) und NZZ (NeueZürcherZeitung) bekannt gaben, sie wollen von Apple zu Microsoft switchen (lesen sie dazu den Artikel von macprime.ch), wollen dies nun auch drei weitere der grössten Medienhäuser der Schweiz wagen. Es handelt sich dabei um Jean Frey, Basler Zeitung Medien und Espace Media Groupe.

Wie persoenlich.com berichtet, wolle die Basler Zeitung Medien (BZM) ihre IT-Plattformen vereinheitlichen. Der Informatik-Leiter Hansjörg Gerster erklärte auf Anfrage von “persoenlich.com” das der Unterhalt von verschiedenen Betriebssystemen zu kostspielig sei. Die BZM prüften verschiedene Varienten vor ihrem entscheid, darunter auch Linux, welches aber nur als langfristige Lösung “im Hinterkopf” bleibe.

Weiter erklärte Gerster im Bezug auf Apple, das ein Beriebssystem mit zwei Prozent Markenanteil einfach keinen Sinn mache! Weiter meint Gester, dass das Redaktionssystem QPS von Quark zudem lange Zeit nicht auf MacOS X gelaufen sei, habe zu einer Patt - Situation geführt. Dies umso mehr als grossen Update-Kosten keine eigentliche Innovation gegeübergestanden seien. Mitte Jahr wird Hansjörg Gester der BZM-Unternehmensleitung einen Projektplan unterbreiten. Als letzte Abteilung soll die Druckvorstufe im Jahre 2007 umgerüstet werden. Gester, welcher bei der ehemaligen BZM-Tochter Jean Frey ebenfalls oberster IT-Verantwortlicher sei, möchte da noch schneller voranschreiten, denn dort wird bereits im April ein Entscheid erwartet. “Die Umsetzung kann schnell gehen, wurde die nötige Vorarbeit doch bereits von den anderen Verlagen geleistet.”

Bei der Espace Media Groupe (EMG) sei, so persoenlich.com, der “Switch” schon beschlossen, wenngleich man die Sache dort etwas gemächlicher angehen möchte. “Der grundsätzliche Entscheid ist gefallen, unser Fahrplan ist aber nicht so absolut wie beispielsweise bei Ringier”, erklärt EMG-Informatik-Chef Franz Bürgi auf Anfrage von “persoenlich.com”.

Persoenlich.com schreibt folgend weiter;
Der Trend sei jedenfalls klar: “Wir stellen fest, dass die Entwicklung im Bereich der Redaktions- und Anzeigenlösungen klar in Richtung Windows läuft—dies schafft einen Sachzwang. Wir werden ab sofort nach dem Motto ‘Mac wo nötig, Windows wo möglich’ investieren, bei Neuevaluationen wird grundsätzlich auf die Windows-Plattform gesetzt.” Trotzdem werde bei EMG die Mac-Plattform noch einige Jahre weiterbetrieben werden. Konkrete Pläne für die Migration im Akzidenzbereich gebe es noch nicht. Für Apple entsteht gemäss Bürgi durch den Entscheid der Grossverlage eine schwierige Situation, habe doch die Schweiz im Medienbereich im Vergleich zu anderen Ländern eine grosse Mac-Population. Weiter sei aufgrund der zunehmenden Anzahl von Kooperationen unter den Medien zu erwarten, dass eine Vereinheitlichung in absehbarer Zeit auch kleinere Verlage und Agenturen betreffen dürfte.

Wie “persoenlich.com” weiter berichtet, wusste man bei Apple Schweiz am Mittwochnachmittag noch nichts über die Pläne von Espace Media, BZM und Jean Frey. Apple Schweiz General Manager Roger Brustio gegenüber persoenlich: “Uns ist bekannt, dass ausserhalb von RNT auch bei allen anderen grossen Verlagen Entscheide über die Weiterentwicklung der IT-Plattform anstehen. Über konkrete Beschlüsse hat man uns aber noch nicht informiert.” So wollte Brustio auch “nicht auf Spekulationen reagieren”. Immerhin meinte er: “Sollten wir von den Top Ten der Verlagsbranche sieben verlieren, wäre das sicher einschneidend. Wir werden jedenfalls weiter aktiv sein und die IT-Verantwortlichen über unsere Produkte informieren. Wir geben nicht so schnell auf.”

Eine Massenabwanderung der KMU befürchtet er denn auch dann nicht, wenn alle grossen Häuser sich gegen Mac entscheiden, so “persoenlich.com”. “Ich sehe das nicht so schwarz-weiss. Ich vertraue darauf, das gerade kleinere und mittlere Betriebe eine saubere Kosten-Nutzen-Rechnung machen. Ausserdem liegt unsere Kompatibilität mit Windows heute bei nahezu hundert Prozent.”——-

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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