iPhone 15 und iPhone 15 Pro vorgestellt

USB-C, «Dynamic Island» und 48MP-Kamera für die «normalen» iPhone, beim Pro eine Aktions-Taste, ein neuer «A17 Pro»-Chip, ein Gehäuse aus Titan und eine Tetraprism-Kamera – die heute vorgestellten iPhone-Modelle bieten eine Fülle an Neuerungen.

Stefan Rechsteiner

Inhaltsverzeichnis

  1. iPhone 15 und iPhone 15 Plus

  2. iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max

  3. USB-C statt Lightning

  4. Neuer Ultra-Wideband-Chip

  5. Verfügbarkeit und Preis

iPhone 15 und iPhone 15 Plus

«Introducing iPhone 15 Pro» (Apple)

Neues Design und «Dynamic Island»

Alle neuen iPhone-Modelle erhalten von Apple ein neues Äusseres. Beim «iPhone 15» und beim «iPhone 15 Plus» spricht der Mac-Hersteller von einem «branchenweit ersten farb-infundierten Glas auf der Rückseite mit einer atemberaubenden, strukturierten, matten Oberfläche» sowie beim Aluminiumgehäuses eine «neu konturierte Kante». Wem das noch nicht genug Apple-PR-Sprache ist: Das Glas auf der Rückseite wird mit einem «optimierten Dual-Ionen-Austauschverfahren verstärkt», bevor es «mit nanokristallinen Partikeln poliert und geätzt wird, um eine luxuriöse, strukturierte, matte Oberfläche zu erhalten».

Oben im 6.1-Zoll (iPhone 15) resp. 6.7-Zoll (iPhone 15 Plus) grossen Display gibt es neu keinen «Notch (Kerbe)» mehr. Stattdessen schaffte die clevere und interaktive Pille «Dynamic Island» den Sprung von der Pro-Reihe auf die «normalen» iPhone-Modelle. Beim Display gibt es noch eine zweite Neuerung: Die HDR-Spitzenhelligkeit liegt neu bei 1600 nits (14/14 Plus: 1200 nits) und «Outdoor» gibts neu sogar eine Spitzenhelligkeit von 2000 nits, also gleich hell, wie die Pro-Displays bisher. Der «Super Retina XDR» des iPhone 15 und des iPhone 15 Pro muss aber nach wie vor ohne «ProMotion» (Apples Bezeichnung für dynamische Bildwiederholfrequenzen bis 120 Hz) auskommen – auch ist das Display weiterhin nicht «Always-On». Ansonsten ist beim OLED-Display allem Anschein nach alles beim alten.

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Die Abmessungen haben sich durch das neue Gehäuse-Design etwas verändert, so ist das neue iPhone 15 0.9 Millimeter länger und 0.1 Millimeter breiter als das iPhone 14 und das 15 Plus ist um 0.1 Millimeter länger aber um 0.3 Millimeter weniger breit. Alle Modelle sind aber nach wie vor nur 7.8 Millimeter dick.

Wie schon fast Tradition gibt es auch die diesjährigen iPhone-Modelle in teils neuen Farben. Das iPhone 15 und das iPhone 15 Plus gibts in «Pink», «Yellow (Gelb)», «Green (Grün)», «Blue (Blau)» und «Black (Schwarz)», das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max gibts in «Black Titanium (Titan Schwarz)», «White Titanium (Titan Weiss)», «Blue Titanium (Titan Blau)» und «Natural Titanium (Titan Natur)».

Bessere Kamera

Neben der «Dynamic Island» hat es auch die 48-Megapixel-Kamera der letztjährigen Pro-Modelle in die diesjährigen «normalen» iPhone geschafft. Der neue Quad-Pixel-Sensor bietet 100 Prozent «Focus Pixels». Mit der neuen Haupt-Kamera (1×) können standardmässig 24-Megapixel Fotos aufgenommen werden. Wie schon beim 14 Pro und 14 Pro Max gibt es zudem neu auch eine «2×»-Tele-Kamera, bei welcher dank Cropping ein optischer Zweifach-Zoom erreicht wird. Zusammen mit der Ultraweitwinkel-Kamera gibt es neu also auch bei den Nicht-Pro-Modellen des iPhone eine Auswahl aus drei «optischen Kameras» (0.5×, 1× und 2×).

Apple will auch die Porträt-Fotos verbessert haben. Eine «neue Generation von Porträts» zeichne sich durch «schärfere Details, lebendigere Farben und eine verbesserte Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen» aus. Überdies nimmt das iPhone neu Fotos automatisch mit den vom Porträt-Modus stammenden Tiefeninformationen auf, sobald sich eine Person, ein Hund oder eine Katze im Bild befindet – ebenso, wenn einfach mit dem Finger zum Fokussieren auf das Display getippt wird. So aufgenommene Fotos können «später in der Fotos-App auf dem iPhone, iPad oder Mac in beeindruckende Porträts verwandeln» werden. Und für eine «bessere kreative Kontrolle» kann bei solchen Fotos der Fokuspunkt auch nach der Aufnahme des Fotos angepasst werden. Ausserdem soll auch der «Night Mode (Nachtmodus)» und «Smart HDR» weiter verbessert worden sein.

Der vom iPhone 14 Pro und 14 Pro Max stammende Chip «A16 Bionic» werkelt auch in den neuen iPhone 15 und 15 Plus. Der leistungsfähigere Chip ermöglicht die «Dynamic Island», die angesprochenen «Computational Photography»-Fähigkeiten und mehr.

iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max

Neues Design und Gehäuse aus Titan

Auch das neue Gehäuse der iPhone-15-Pro-Modelle kommt mit «konturierten Kanten» daher und ist aus einem neuen Material: Erstmals beim iPhone setzt Apple auf eine Legierung aus Titan mit «feiner Bürstentextur». In einem «branchenweit einzigartigen thermo-mechanischen Verfahren» umhüllt das Titan eine neue «Substruktur aus 100 Prozent recyceltem Aluminium». Die beiden Metalle werden «durch Festkörperdiffusion mit unglaublicher Stärke» miteinander verbunden.

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Rund um das Display gibt es neu weniger schwarzen Rand – «die dünnsten Ränder, die es je bei einem iPhone gegeben hat». Beim Display an sich gibt es bisherigen Informationen zufolge keine Neuerungen.

Der seit dem ersten iPhone bestehende Umschalter zwischen Klingeln und Lautlos muss bei den neuen iPhone-15-Pro-Modellen einem «Action Button (Aktions-Taste)» weichen. Die von der «Apple Watch Ultra» her bekannte Taste ermöglicht durch eine Drücken-und-Halten-Geste einen Schnellzugriff auf eine gewünschte Funktion (wie Kamera öffnen, Taschenlampe einschalten, Sprachmemos aufzeichnen) oder ein Kurzbefehl. Durch haptisches Feedback und visuelle Hinweise über die Dynamic Island könne sichergestellt werden, «dass die neue Taste die gewünschte Aktion auslöst», so Apple. Standardmässig schaltet die Aktions-Taste übrigens nach wie vor zwischen Klingeln und Lautlos um.

Neuer Chip: «A17 Pro»

Fertig «Bionic», her mit «Pro»: Der neue Chip in den iPhone-15-Pro-Modellen hört auf den Namen «A17 Pro». Es ist dies gemäss Apple der erste im 3 Nanometer-Verfahren produzierte Chip der Branche. Die CPU sei «dank Verbesserungen in der Mikroarchitektur und im Design bis zu 10-mal schneller», die Neural Engine «bis zu 2-mal schneller» und eine general-überholte «GPU der Pro-Klasse» sei «bis zu 20 Prozent schneller» und sorge «für völlig neue Erlebnisse». Ein neues 6-Core-Design sorgt für die höhere Spitzen­leistung und Energieeffizienz. Weiter wird Raytracing Hardware-beschleunigt, was gemäss dem Mac-Hersteller «viermal schneller ist als softwarebasiertes Raytracing», biete das iPhone 15 Pro «eine flüssigere Grafik sowie noch immersivere AR-Anwendungen und Gaming-Erlebnisse». Apple verspricht beim iPhone 15 Pro «authentisches Gaming mit Konsolentiteln, die es noch nie auf einem Smartphone gegeben hat». Als kommende Beispiele genannt werden «Resident Evil Village», «Resident Evil 4», «Death Stranding» und «Assassin’s Creed Mirage». Die ersten drei kommen «kommen später dieses Jahr», der neue Assassins-Creed-Titel «Anfang 2024».

Weiter verfügt der A17 Pro über einen AV1-Decoder für «effizientere Videoerlebnisse von hoher Qualität bei Streamingdiensten». Ein ebenfalls im neuen Chip integrierter neuer USB-Controller ermöglicht beim iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max USB-3-Geschwindigkeiten (also bis 10 Gbps) sowie Videoausgaben für bis zu 4K HDR mit 60 fps.

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Sieben Kameras

Das neue «Pro-Kamera-System» der neuen iPhone-15-Pro-Modelle biete das «Äquivalent von sieben Pro-Objektiven», so Apple. Mit dem aktualisierten 48-MP-Sensor gibt es bei der Standardauflösung von 24 Megapixeln neu die Auswahl zwischen drei Brennweiten – 24 mm, 28 mm und 35 mm. Und zusätzlich zu 48 MP ProRAW unterstützt die Hauptkamera auch 48 MP HEIF Bilder «mit viermal höherer Auflösung».

Das iPhone 15 Pro bietet weiterhin eine «3×»-Tele-Kamera, während Apple bim iPhone 15 Pro Max eine für die Apple-Smartphones komplett neue Kamera-Technologie einführt. Mithilfe eines «Tetraprisma»-Designs sind mit der Tele-Kamera des iPhone 15 Pro Max neu «5×»-Fotos – analog 120 mm Brennweite – möglich. Der Sensor dieser neuen Kamera verfügt ausserdem über ein «Modul aus kombinierter optischer Bildstabilisierung und Autofokus mit 3D Sensorverschiebung».

Natürlich sind auch bei den Pro-Modellen die «Porträts der nächsten Generation» mit von der Partie, ebenso die Nachtmodus- und Smart-HDR-Verbesserungen.

Mit einem USB-3-Kabel können auch 48-MP-RAW-Fotos vom iPhone direkt auf einen angeschlossenen Mac übertragen und ProRes-Videos können so neu direkt auch auf externen Laufwerken abgespeichert werden – übrigens neu in 4K mit bis zu 60 fps. Weiter unterstützen das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max als «weltweit erste Smartphones» für die Log-Codierung «ACES». Beim «Academy Color Encoding System» handelt es sich um einen globalen Standard für Farb-Workflows.

3D-Videos für Apple Vision Pro

«Später in diesem Jahr» erhalten die iPhone-15-Pro-Modelle durch ein Update die Fähigkeit, «räumliche Videos» für Apple Vision Pro aufzuzeichnen. «Nutzer:innen werden besondere Momente in drei Dimensionen festhalten und diese Erinnerungen mit unglaublicher Tiefe auf der Apple Vision Pro noch einmal erleben können, sobald sie Anfang nächsten Jahres in den USA erhältlich ist», so Apple.

USB-C statt Lightning

Alle neuen iPhone-Modelle sind neu mit einem USB-C-Stecker ausgestattet. Der 2012 eingeführte «Lightning»-Anschluss wurde heute von Apple zu Grabe getragen. Der Branchen-Standard erlaubt es, dass ein iPhone, ein Mac oder ein iPad mit dem gleichen Kabel aufgeladen werden können.

Spannend: AirPods und die Apple Watch können neu direkt über den USB-C-Anschluss des iPhone 15, 15 Plus, 15 Pro oder 15 Pro Max aufgeladen werden.

Das iPhone 15 und das iPhone 15 Plus sind bei ihren USB-C-Anschlüssen weiterhin auf die gleichen USB-2-Geschwindigkeiten beschränkt, wie es auch Lightning war (ist wahrscheinlich dem «A16 Bionic» geschuldet). Wie erwähnt unterstützen hingegeben das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max mit ihren «A17 Pro»-Chips Datenübertragungen via USB 3 mit bis zu 10 Gbit/s – sind also bis zu 20-mal schneller.

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Lightning (links) und USB Type-C (rechts) (macprime/Stefan Rechsteiner)

Beim «kabellosen» Aufladen via MagSafe (und Qi) sowie Fast-Charging hat sich gegenüber den 14er-Modellen nichts getan. Dabei sind die neuen Modelle indes die ersten Smartphones, die die neue Generation «Qi2» unterstützen.

Weiter unterstützen die Pro-Modelle WI-FI 6E und es sind auch die ersten Smartphones mit «Thread».

Neuer Ultra-Wideband-Chip

Mit dem neuen Ultrabreitband-Chip «U2», können kompatible Geräte sich über die «dreifache Entfernung wie bisher» miteinander verbinden. Das eröffne «neue Möglichkeiten für «Precision Finding (Genaue Suche)» insbesondere auch für die Personen- resp. Freunde-Suche in «Find My (Wo ist?)». Wer ein iPhone 15 hat, könne «so den Standort teilen und einander finden, selbst in Menschenmengen».

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Verfügbarkeit und Preis

Vorbestellt werden können alle neuen iPhone-15- und iPhone-15-Pro-Modelle ab diesem Freitag, 15. September. In den Handel kommen sie am Freitag in einer Woche, am 22. September. Einen Überblick über die Preise der neuen iPhone-15-Familie haben wir in einem gesonderten Artikel zusammengestellt – inklusive Preis-Vergleich zur Vorgänger-Generation.

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