Apple beruhigt Märkte mit grossem Aktienrückkauf

Nach der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Fiskalquartal 2014 hat Apple ein massives Aktienrückkaufprogramm gestartet, wie Apples CEO Tim Cook gegenüber dem Wall Street Journal bestätigte. In den zwei Wochen nach der Quartalszahlenkonferenz vom 27. Januar kaufte Apple eigene Aktien im Umfang von 14 Milliarden US-Dollar zurück.

Bei Apple war man gemäss den Aussagen von Cook sehr überrascht, als nach der Präsentation der Rekordzahlen der Aktienkurs um rund 8 Prozent sank. Bei Apple entschied man sich anschliessend, dieser Abwärtsbewegung aktiv entgegenzutreten. Das Unternehmen wollte gemäss Tim Cook aggressiv auf die Reaktion der Märkte reagieren. Von den 14 Milliarden US-Dollar an zurückgekauften Aktien kamen 12 Milliarden US-Dollar aus einem beschleunigten Rückkaufprogramm. Weitere 2 Milliarden US-Dollar an Apple-Aktien wurden auf dem freien Markt gekauft.

Der Aktienrückkauf zeigte nach der Bekanntgabe die erhoffte Wirkung. Am Freitag nach der Veröffentlichung des Interviews stieg Apples Aktienkurs um 1.4 Prozent auf annähernd 520 US-Dollar.
In den letzten 12 Monaten hat Apple den Aussagen von Tim Cook zufolge Aktien im Umfang von mehr als 40 Milliarden US-Dollar zurückgekauft.

Apple glaubt an die eigene Zukunft

Für Tim Cook zeigt der Aktienrückkauf auch den Glauben von Apple an die Zukunft des eigenen Unternehmens. Der Apple CEO ist für die Zukunft von Apple sehr zuversichtlich und dies zeigt man auch mit allen Handlungen. Mit dem eigenen Handeln will man bei Apple insbesondere im Interesse der langfristigen Investoren handeln.
Im März oder April wird Apple einen weiteren Status-Bericht zum eigenen Aktienrückkaufprogramm veröffentlichen. Im April 2013 kündigte Apple an, Aktien im Gesamtwert von 100 Milliarden US-Dollar zurückzukaufen.

Obwohl der Zeitpunkt für den Aktienrückkauf der letzten beiden Wochen nicht geplant war, dürfte sich dieser für das Unternehmen gelohnt haben. Dank dem tieferen Kurs konnten deutlich mehr Aktien zurückgekauft werden als es noch vor der Präsentation der Quartalszahlen möglich war.

Apple ist bereit für grosse Übernahmen

Tim Cook äusserte sich im Interview auch zu möglichen Übernahmen anderer Unternehmen. Aufgrund der Marktbewegungen ist es für ihn unvorhersehbar, ob bald ein passendes Unternehmen zum Verkauf steht. Apple ist bereit, für das richtige Unternehmen einen sehr hohen Kaufpreis zu zahlen. Investitionen in andere Unternehmen müssen sich aus finanzieller Sicht als lohnenswert erweisen, wie der CEO einschränkte. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Kauf eines anderen Unternehmens auf lange Sicht das Beste für Apple ist.

Mit dieser zurückhaltenden Akquirierungs-Politik geht Apple einen anderen Weg als beispielsweise Konkurrent Google. Erst vor kurzem übernahm das Unternehmen den Zubehör-Hersteller Nest zu einem Preis von 3.2 Milliarden US-Dollar.
Das Unternehmen «Motorola Mobility», welches im Jahre 2012 zu einem Preis von 12.5 Milliarden US-Dollar von Google übernommen worden ist, wurde im Januar 2014 an Lenovo weiterverkauft.

Nicht alle Investoren wollen ein noch grösseres Rückkaufprogramm

Apple hat den eigenen grossen Aktienrückkauf nur wenige Wochen vor der geplanten Generalversammlung vom 28. Februar bekannt gegeben. Anlässlich der Versammlung haben die Aktionäre die Möglichkeit, über einen Antrag des US-Investors Carl Icahn und seinen Mitstreitern abzustimmen. Icahn fordern von Apple die Erhöhung des Rückkaufprogramms um weitere 50 Milliarden US-Dollar. Icahn forderte vom Apple-Management wiederholt ein grösseres Engagement für die Stützung des Aktienkurses. Die Beratungsgruppe Institutional Shareholder Services (ISS) hingegen empfiehlt den Aktionären sich gegen Icahns Vorschlag auszusprechen.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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