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Apple: Warum iCloud doch nicht nach Bildern von sexuellem Kindsmissbrauch durchsucht wird
Im August 2021 kündigte Apple an, ein System auf iCloud einführen zu wollen, mit welchem innerhalb aller dort gespeicherten Bildern Material erkannt werden sollte, das sexuellen Kindesmissbrauch zeigt. Im vergangenen Dezember verwarf der Konzern diese Absicht aber wieder.
Die Abkehr vom ursprünglichen Plan wurde zwar von Datenschutzvertretern begrüsst, besonders von Kinderschutzorganisationen jedoch auch kritisiert. Nun hat der bei Apple zuständige Manager für Datenschutz und Kindersicherheit, Eric Neuenschwander, einer dieser Organisationen eine ausführliche Erklärung zum Entscheid zukommen lassen, welche Wired vorliegt.
Neuenschwander verteidigt den Sinneswandel mit der Sorge, einen Präzedenzfall zu schaffen, der weitere Überwachungsmassnahmen rechtfertigen könnte:
Das Scannen nach einer Art von Inhalt öffnet die Tür für eine Massenüberwachung und könnte den Wunsch wecken, andere verschlüsselte Nachrichtensysteme […] zu durchsuchen. Wie können Nutzende sicher sein, dass ein Tool für eine bestimmte Art der Überwachung nicht umkonfiguriert wurde, um andere Inhalte wie politische Aktivitäten oder religiöse Verfolgung zu überwachen? Instrumente der Massenüberwachung haben weitreichende negative Auswirkungen auf die Redefreiheit und damit auf die Demokratie insgesamt.
Der Apple-Manager bietet der Kinderschutzorganisation an, in gemeinsamer Zusammenarbeit andere Lösungswege zu finden, um mit technischen Hilfsmitteln sexuellem Kindesmissbrauch entgegentreten zu können.
Statt dem Durchforsten von Fotos auf iCloud liegt der Fokus von Apple aktuell auf dem Feature «Kommunikationssicherheit». Dieses erkennt lokal auf dem iPhone Nacktfotos in der Nachrichten-App und gibt dem Anwender oder der Anwenderin die Wahl, ob das Bild wirklich angezeigt oder verschickt werden soll. Die Funktionalität ist besonders für Geräte von Kindern gedacht und kann auch von Drittanbietern in deren eigenen Apps integriert werden.
Von Manuel Reinhard
Veröffentlicht am
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