Apple tritt Umweltinitiative «RE100» bei

Das schon länger erklärte Ziel Apples, künftig weltweit nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, unterstreicht das Unternehmen neu mit der Mitgliedschaft bei der «RE100»-Initiative.

Stefan Rechsteiner

Der iPhone-Hersteller hat gestern anlässlich der «Climate Week» in New York bekannt gegeben, dass das Unternehmen der Umweltinitiative «RE100» beigetreten ist. Ziel der Initiative ist es, dass die Mitglieder in ihrem Tun bis zu einem festgelegten Zeitpunkt auf 100 Prozent erneuerbare Energie setzen. Vor Ort in New York anwesend war Apples Umweltchefin und frühere Leiterin der US-Umweltschutzbehörde EPA Lisa Jackson.

Das Unternehmen aus Cupertino setzt seit einigen Jahren einen starken Fokus auf die Umwelt und erneuerbare Energie. Die Tätigkeiten des Unternehmens in 23 Ländern werden bereits heute von 100 Prozent erneuerbarer Energie gedeckt — darunter auch jene in den USA und in China. Weltweit waren es 2015 immerhin 93 Prozent.

Gigantische Solarfarm in Arizona fertiggestellt

Wie Jackson in New York bekannt gab, ist die hauseigene riesige Solar-Farm in Arizona kürzlich fertiggestellt worden. In der Nähe von Apples «Global Command Data Center» in Mesa gelegen, wird dieses Kraftwerk künftig 50 Megawatt an sauberer Sonnenenergie liefern. Das sei in etwa so viel Strom wie 12’000 Arizona-Haushalte benötigen, so Apple.

Luftaufnahme von Apples gigantischer neuer Solarfarm in Arizona

Apple wolle zudem auch seine Produktionspartner dabei unterstützen, künftig einen kleineren ökologischen Fussabdruck zu haben. Dazu wird das Unternehmen bis 2020 weltweit in Kraftwerke für mehr als 4 Gigawatt «sauberer Energie» investieren.

Auch Apple-Zulieferer werden Grün

Verschiedene Apple-Zulieferer haben sich dem Vorbild Apples bereits angeschlossen und wollen ihre Produktion ebenfalls in absehbarer Zeit auf den Bezug erneuerbarer Energie umstellen.

Beispielsweise wolle das Chemieunternehmen Solvay Specialty Polymers, welches für Apple die Antennen-Bänder beim iPhone herstellt, bis Ende 2018 die ganze Apple-Produktion auf 100 Prozent grüne Energie umstellen — dies betrifft 14 Produktionsfabriken in 8 Ländern.

Oder auch Catcher Technology, einer der grössten Aluminium-Zulieferer von Apple, will bis Ende 2018 seine Güter mit 100 Prozent erneuerbarer Energie produzieren. Mit diesem Ziel soll eine Emissions-Reduktion von pro Jahr fast 600’000 Tonnen erreicht werden.

Apples Umweltchefin Lisa Jackson an der Climate Week in New York City

Die bisherigen Zielsetzungen von Apples Zulieferern führen dazu, dass bis Ende 2018 pro Jahr über 1.5 Milliarden Kilowattstunden grüne Energie für die Produktion von Apples Produkten verwendet werden.

RE100 mit namhaften Mitgliedern

Die 2014 lancierte Initiative hat bereits verschiedene multinationale Unternehmen als Mitglieder — so beispielsweise IKEA, Starbucks, Google, HP oder Microsoft, aber auch der Schweizer Rückversicherer Swiss RE, der Nahrungsmittelmulti Nestlé, die Grossbank UBS oder die Schweizer Post.

Die RE100-Initiative wurde von den Non-Profit-Organisationen The Climate Group und CDP lanciert. Das Ziel der Initiative ist die Zusammenarbeit von Unternehmen und Investoren, um ein «Umdenken zugunsten einer CO2-armen Wirtschaft» zu erwirken. Die Initiative soll multinationale Unternehmen dazu motivieren, innerhalb eines klar definierten Zeitrahmens in ihrem Tun zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie zu setzen.

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1 Kommentar

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Kommentar von Grumbl-fyx

Für einmal verdient Apple ein Lob - auch wenn Ihre Umweltberichte noch zu sehr PR sind und auch nicht wirklich über alle Zweifel erhaben sind, ist sogar für den flüchtigen Betrachter eine Verbesserung über die Jahre erkennbar. Mit Lisa Jackson haben Sie auch eine gute Umweltpragmatikerin an Bord, und sicher hat sie ein Team von exzellenten Umweltingenieuren um sich - es ist schade, dass nicht mehr Firmen diesem Beispiel folgen… Grüne Wirtschaft ist eben nicht eine Illusion, sondern möglich und sogar lohnend - auch wenn es Anfangsinvestitionen in Brainpower und etwas Startunterstützung braucht… Wie hat es der ehemalige Schweizer Umweltdirektor Oberle gesagt betreffend der kommenden Abstimmung: Die Schweiz muss sich entscheiden, ob sie in Zukunft zu den Ländern gehören will, die nachhaltige Lösungen verkaufen, oder zu jenen, die sie kaufen.

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