Apple verklagt Psystar

Am 3. Juli 2008 reichte Apple im Heimstaat Kaliforninen Klage gegen Open-Mac-Hersteller Psystar ein. Psystar vertreibt seit April unter der Bezeichnung «Open Mac» normale PC-Hardware mit einem vorinstallierten, gecrackten Mac OS X Leopard. In der Klageschrift werden Psystar Verstösse gegen die Lizenzbedingungen sowie Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen.
Bisher gingen einige Gerüchteköche davon aus, dass Apple Psystar nicht verklage, da man ggf. mit OS X 10.6 Snow Leopard bald selber Mac OS X für «normale PCs» anbieten möchte (u.a. soll darum die Bezeichnung «Mac» aus «Mac OS X» entfernt worden sein). Diese Gerüchte wurden jedoch bisher nicht bestätigt und sind nun noch ein Stück weiter von der Realität entfernt da ja Apple nun Psystar vor zwei Wochen einklagte.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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15 Kommentare

Kommentar von anonymous220

@sash - “Apple, wie wir es mögen” hat für mich mit dem Umstieg auf die Intel Plattform und der Einführung des iPhones, welche mit unglaublich unethischer Geschäftspraxis einherging, ein Ende gefunden.

Apple ist nichts weiter als ein amerikanischer Grosskonzern, der über Leichen geht um Geschäfte machen zu können. Vergleichbar mit Microsoft, Google, Yahoo et. al. Daher - mir wär’s extrem recht, wenn die Apple Produkte Microsoft auf breiter Front konkurrenzieren und auch der Business-Bereich wieder zu Apple zurückfinden würde. Es ist nämlich auch nicht so, dass eine dominante Rolle etwas neues wäre für Apple - Du tust jetzt so, als sei Apple der grosse Wohltäter und Menschenfreund unter den Technologiekonzernen, der als Underdog den grossen die Stirn bietet - dies ist nicht der Fall. Apple ist bereits Monopolist, was den Vertrieb von Online-Musik und der dazu passenden Hardware betrifft. Auch war Apple vor 20 Jahren mit Microsoft gleich auf und hatte drastisch höhere Marktanteile als heute.

Als IT-Mensch wünsche ich mir diese Zeiten zurück - denn damals hatte man eine ECHTE Wahl zwischen Microsoft- und Apple-Produkten.

dakis

Kommentar von anonymous220

@pokipsie - die Exklusivität der Apple Hardware wird mit einer steigenden Marktmacht sicher nicht untergehen - Apple Hardware wird auch in Zukunft, wenn Mac OS X (und es sieht alles so aus, als ob dies mit 10.6 der Fall sein wird) auf jedem Intel Rechner läuft, aufgrund des hohen Preises im Premium-Geschäft angesiedelt sein. Wer mehr Geld für gutes Design ausgeben will, wird dies auch in Zukunft bei Apple tun können.

Abgesehen davon: nur weil Du (und auch ich) elektronikmässig lieber individuell ausgestattet sein wollen, heisst das natürlich nicht, dass Apple das ganze nicht anders sieht - Apple ist eine Firma in einem hartumkämpften Feld. Je mehr Marktanteil, desto besser, das kannst Du mir glauben - die werden ALLES daran setzen, den Marktanteil in den nächsten Jahren drastisch zu steigern.

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Kommentar von sash

@dakis Entschuldige, dass ich erst jetzt antworte. Musste etwas mit meinem heute morgen eingetroffenen iPhone rumspielen ;-)

“Apple, wie wir es mögen” hat für mich mit dem Umstieg auf die Intel Plattform und der Einführung des iPhones, welche mit unglaublich unethischer Geschäftspraxis einherging, ein Ende gefunden.

Weiss jetzt nicht genau, was du mit unethischer Geschäftspraxis meinst, aber das bei der Einführung des iPhones nicht alles rund lief, ist augenfällig. Falls du auf die 1-Provider-Strategie ansprichst: Find ich auch nicht gut, aber vielleicht musste Apple erstmal so vorgehen, um neue Features wie Visual Voicemail durchdrücken zu können. In einigen Jahren – wenn die Verträge mit den Providern ausgelaufen sind – wird es anders aussehen. Was den Umstieg auf Intel angeht, bin ich anderer Meinung. Intel wurde in der öffentlichen Wahrnehmung halt immer mit Microsoft – sprich “dem Bösen” – gleichgesetzt. Aber eigentlich konnte Intel ja nie was dafür, dass Windows suckt. Klar bin ich damals auch erschrocken über die Meldung, aber hätte Apple den Chip-Lieferanten nicht rechtzeitig gewechselt, sähe es heute wohl böse aus. Mit den G-Prozessoren ging irgendwie ja gar nix mehr. Und nicht zuletzt hat der Wechsel zu Intel ganz neue strategische Möglichkeiten eröffnet, um bei der PC-Fraktion über den Haag zu fressen. Und das sollte ja eigentlich in deinem Sinne sein, wenn du eine Dominanz Apples erhoffst.

Apple ist nichts weiter als ein amerikanischer Grosskonzern, der über Leichen geht um Geschäfte machen zu können. Vergleichbar mit Microsoft, Google, Yahoo et. al.

Naja, als börsenkotiertes Unternehmen ist Apple logischerweise bestrebt, gute Geschäfte zu machen. Ist ja nicht die Wohlfahrt. Trotzdem ist Apple für mich immer noch eine Firma mit einer Philosophie, die sich nicht nur um Gewinnmaximierung und Marktdominanz dreht. Wenn Steve Jobs in einem Interview sagt, dass Microsoft einfach keinen Geschmack und keinen Stil hat, dann nehm ich ihm das ab. Weiss nicht, ob du diesen Interviewausschnitt schon mal gesehen hast. Man kann förmlich spüren, wie Steve beinahe kotzen könnte (und so geht es mir manchmal auch mit Microsoft ;-)

http://www.youtube.com/watch?v=upzKj-1HaKw

Du tust jetzt so, als sei Apple der grosse Wohltäter und Menschenfreund unter den Technologiekonzernen, der als Underdog den grossen die Stirn bietet - dies ist nicht der Fall. Apple ist bereits Monopolist, was den Vertrieb von Online-Musik und der dazu passenden Hardware betrifft.

Naja, immerhin war es Apple, die diese ganze Musikgeschichte erst ins Rollen gebracht hat. Davor hatte ja niemand wirklich einen Plan, was legale Download-Musik angeht und jeder kochte sein eigenes Süppchen. Dass Apple heute Marktführer ist (wie kommst du auf Monopolist??), ist so gesehen ja nicht unverdient. Auch wenn einige Musikmultis heute versuchen, ihrem «Retter» Knebel zwischen die Beine zu werfen, weil er ihnen zu mächtig geworden ist. Konkurrenz ist durchaus vorhanden. Und das ist auch gut so.

Auch war Apple vor 20 Jahren mit Microsoft gleich auf und hatte drastisch höhere Marktanteile als heute.

Die Situation von vor 20 Jahren kannst du nicht vergleichen. Klar wurden damals gravierende Managementfehler begannen, aber in Privathaushalten waren auch viel weniger Computer vorhanden und Apples Marktanteile begründeten zu einem grossen Teil in der Dominanz bei Desktop Publishing Systemen. Und Macs waren damals, zugegebenermassen, schweineteuer. Leider eine Meinung die sich in breiten Kreisen bis heute hält. Aber mittlerweile ist mir das schon fast egal. Wer billig will, der soll doch billig kaufen. Dem fehlt eh der oben zitierte «Geschmack» und die «Kultur», um das besondere an Apple-Produkten zu erkennen und zu schätzen.

Ich möchte gar nicht, dass Apple viel mehr Marktanteile erobert. Denn dies geht vorallem über den Preis und zu Lasten der Qualität. Und das merkt man ja heute schon. Preislich sind Macs zwar wieder konkurrenzfähiger geworden, aber ich habe auch noch nie so häufig über Hard- und Software-Probleme gehört und gelesen wie heute. Eigene schlechte Erfahrungen mit eingeschlossen. Und da ist für mich ein Niveau erreicht, dass nicht mehr unterschritten werden sollte, wenn man nicht mutwillige Markenschädigung betreiben will.

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