Apple verkleinert Mac-Lagerbestände

Anlässlich der Quartalszahlen-Konferenz vom 23. Juli hat Apple nicht nur die Umsatz- und Gewinnzahlen für das dritte Fiskalquartal veröffentlicht, sondern auch aktuelle Daten zu den Lagerbeständen des Unternehmens publiziert. Neben der Reduktion der iPhone- und iPad-Lagerbestände, welche mutmasslich erste Signale für die nachfolgenden Generationen sind, sind im letzten Quartal auch die Mac-Lagerbestände stark gefallen. Im letzten Quartal reduzierte Apple die Mac-Lagerbestände um eine Milliarde US-Dollar. Dieser Rückgang ist deutlich grösser, als er in den Vorjahren zu beobachten war. Tim Cook meinte anlässlich der Quartalszahlen-Konferenz, dass man in Zukunft nur noch die Ware an Lager haben will, welche man wirklich benötigt.

In diesem Jahr waren einige Macs mehrmals für eine kurze Zeit nicht mehr verfügbar oder nur noch schwierig aufzutreiben. Während dieser Umstand über viele Jahre hinweg ein sicheres Indiz für eine neue Mac-Generation war, änderte sich dies im Jahr 2013. Beispielsweise war in der letzten Woche die neue Generation des MacBook Airs plötzlich nicht mehr im gewohnten Umfang verfügbar. Während die Lagerbestände einiger Händler komplett ausverkauft waren, hatte beispielsweise Amazon nur noch einen Viertel der gewohnten Bestände an Lager. Es ist ausgeschlossen, dass Apple bereits zwei Monate nach der Veröffentlichung einer neuen Generation des MacBook Air bereits wieder eine neue Generation veröffentlicht.
Das gleiche Phänomen zeigte sich im Juni beim MacBook Pro, beim Mac mini sowie beim Thunderbolt-Display. Keines dieser drei Produkte wurde zum bisherigen Zeitpunkt überarbeitet. Die Lieferzeiten normalisierten sich nach einigen Tagen wieder.

Die geringeren Lagerbestände von Apple könnten Teil einer neuen Strategie von Apple sein. Während das Unternehmen im Frühjahr zu viele MacBooks an Lager hatte, wurden die Bestände bis zur Mitte des Jahres deutlich reduziert. Zu den reduzierten Lagerbeständen haben insbesondere auch Preissenkungen beigetragen, welche bislang für Apple untypisch waren. Im Rückblick waren die Apple-Manager wohl zu optimistisch, was die Absatzmöglichkeiten der MacBooks betraf. Vor allem der schwächer werdende PC-Markt, welcher in diesem Jahr zum ersten Mal vom Tablet-Absatz überflügelt werden könnte, sorgte für eine schwächere Entwicklung beim Mac-Absatz als angenommen.

Mit geringeren Lagerbeständen kann Apple das Risiko, Überkapazitäten durch eine Rabatt-Aktion beenden zu müssen, ausschliessen. Allerdings müssen sich Kunden daran gewöhnen, dass sie unter Umständen nicht zu jeder Zeit jedes Apple-Produkt sofort kaufen können.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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