EU: Bald auch «Apple Maps» und «Apple Ads» ein «Gatekeeper»?

Die EU-Vorschriften im Zuge des «Digital Markets Act» (DMA) sehen vor, dass Unternehmen der EU-Kommission melden, wenn Dienste den Schwellenwerten für den sogenannten «Gatekeeper»-Status erreichen. Konkret stehen dabei Dienste von grossen Tech-Unternehmen mit mehr als 45 Millionen aktiven Nutzern in Europa im Fokus des europäischen Staatenbundes. Jetzt soll Apple die EU-Kommission darüber informiert haben, dass sowohl «Apple Maps» als auch Apples Werbe-Geschäft diese Schwelle erreicht haben sollen.

Jetzt liegt es an der EU-Behörde zu entscheiden, ob diese beiden Dienste «monopolistisch» genug sind, um als «Gatekeeper» deklariert und somit verschärften Regulieren zu unterliegen. Die Kommission hat dazu 45 Tage Zeit.

Die EU hat von Apple bisher das iPhone-Betriebssystem «iOS» und den App Store sowie das iPad-Betriebssystem «iPadOS» als «Gatekeeper» eingestuft. Unter der strengeren Regulierung musste Apple diverse Eigenschaften dieser drei «Gatekeepers» öffnen – dazu gehört auch die Zulassung sogenannter «alternativer Marktplätze», also Dritt-App-Stores, in der EU. Apple wurde trotz diverser Anpassungen und Öffnungen diesen Frühling von der EU mit einer «milden» Strafe verurteilt.

Nicht als Gatekeeper eingestuft wurde Apples Nachrichten-Dienst iMessage.

Wie Reuters berichtet, geht Apple gegen die Einstufung von Apple Maps und Apple Ads als Gatekeeper vor. Der iPhone-Company zufolge zählen beide Dienste zwar viele Nutzende, beide seien aber einem harten Wettbewerb ausgesetzt und hätten in Europa keinen grossen Marktanteil. Apple Maps beispielsweise werde in der EU im Vergleich zu Google Maps und Waze nur «sehr begrenzt genutzt». Auch Apple Ads habe im Vergleich zu den Werbegeschäften von Google, Meta, TikTok und anderen ebenfalls nur einen «minimalen Marktanteil».

Falls Apple Maps und Apple Ads von der EU-Kommission Anfang 2026 als «Gatekeeper» deklariert werden, hätte Apple dann wiederum sechs Monate Zeit, diese Dienste entsprechend neuer Regeln anzupassen.

Von Stefan Rechsteiner
Veröffentlicht am

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