Ist Apple nur an «Beats Music» interessiert?

In der letzten Woche kamen Gerüchte auf, nach welchen Apple bereit sein soll, 3.2 Milliarden US-Dollar für die Übernahme von Beats Electronis auszugeben. Apple soll bei diesem Unternehmen weniger an den Kopfhörern als vielmehr am Musik-Streaming-Dienst Beats Music interessiert sein.

Patrick Bieri

Nachdem in der letzten Woche die Gerüchte aufkamen, dass Apple an einer Übernahme des Musikgeräte-Herstellers Beats Electronis interessiert sein könnte, kamen sofort Werweisungen über die Sinnhaftigkeit einer solchen Übernahme auf. Während bislang insbesondere über die Qualität der Kopfhörer diskutiert worden ist, rückt nun der Musik-Streaming-Dienst «Beats Music» in den Fokus.

War Erfolg von «Beats Music» Grund für das Kaufangebot?

Gerüchten zufolge weckte der erfolgreiche Musik-Streaming-Dienst «Beats Music» das Interesse von Apple. Obwohl die App nur von — je nach Quelle — 150’000 bis 300’000 zahlenden Nutzern genutzt wird, erhielt der Dienst gute Kritiken von Nutzern und professionellen Kritikern. Gelobt wurden insbesondere der Funktionsumfang sowie die Gestaltung des Programms. Die Nutzer können nicht nur Musikstücke aus einer Datenbank abrufen, sondern das Programm verfügt auch über einen zuverlässigen Algorithmus, um Musikstücke zu finden, die zum eigenen Musikgeschmack passen.

iTunes Radio unter den Erwartungen

Mit dem Kauf von Beats Electronis könnte Apple den eigenen Musik-Streaming-Dienst iTunes Radio stützen. Gemäss Informationen aus dem Umfeld von Apple ist man im Unternehmen unzufrieden über den Start des Dienstes. Lediglich ein bis zwei Prozent der Nutzer tätigen im Moment Musik-Käufe über iTunes Radio. Mit dem Kauf von Beats Electronis könnte Apple Kompetenzen ins Unternehmen holen, um die Zahlungsbereitschaft der Kunden zu steigern.

Übernehmen Vorsitzende von Beats Electronics Spitzenpositionen bei Apple?

Falls das Geschäft zwischen Apple und Beats Electronis zu Stande kommen sollte, könnten die Vorsitzenden von Beats Electronis Spitzenjobs bei Apple übernehmen. Es ist aber noch unklar, welche Position Jimmy Iovine und Andre Young alias Dr. Dre bei Apple genau übernehmen könnten. Allerdings ist Andre Young nicht nur bei Beats engagiert, sondern auch Vorsitzender des Labels Interscope Geffen A&M. Zudem steht Young bei Universal Music unter Vertrag. Das Unternehmen hält 14 Prozent der Anteile von Beats Electronis.

Insbesondere am Kontakt-Netzwerk von Jimmy Iovine könnte Apple interessiert sein. Der frühere MySpace-Manager Jason Hirschhorn nannte Iovine einen der «ersten Freunde» von Apple in der Musik-Industrie. Er half Apple bei der Lancierung des iPods und des iTunes Stores.

Millionen für die Beats-Anteilseigner

Eine Übernahme von Beats Electronis durch Apple würde Jimmy Iovine und Andre Young um mehrere 100 Millionen US-Dollar reicher machen. Iovine würde mit seinem Anteil von 25 Prozent am Unternehmen rund 800 Millionen US-Dollar verdienen, womit er zum Milliardär aufsteigen würde. Andre Young dürfte für seinen Anteil am Unternehmen 640 Millionen US-Dollar verdienen.

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