«Jobs» ab 19. September in Deutschschweizer Kinos – neue Kritiken aus den USA

Der Schweizer Filmverleiher «Ascot Elite» hat auf der firmeneigenen Webseite angekündigt, dass der Steve Jobs Indie-Biopic «Jobs» ab dem 19. September in den Deutschschweizer Kinos zu sehen sein wird. Welche Kinos den Film in ihr Programm aufnehmen werden. In der Romandie kommt der Film bereits ab dem Mittwoch, dem 21. August, in die Kinos.

Seit Freitag ist die erste Verfilmung über das Leben des Apple-Gründers in den US-Kinos zu sehen. Der Film hat eher negative Reaktionen hervorgerufen, wie ein Überblick zeigt.

Auf der Rating-Plattform «Rotten Tomatoes» erreichte der Film am Montag Morgen eine durchschnittliche Bewertung von 3.2 von möglichen 5 Punkten. Das Tomatometer, ein Index für die Anzahl positiver Bewertungen überprüfter Kritiker, kommt lediglich auf einen Wert von 25 Prozent. Kritisiert wird die fehlende Tiefe des Films sowie eine zu gefühlvolle Darstellung des Apple-Gründers. Gemäss einem kritischen Nutzer wäre der Film wieder zum Produzenten zurückgeschickt worden, wenn Steve Jobs für den Film verantwortlich gewesen wäre.

In der «Internet Movie Database» kommt der Film aktuell mit 3’690 Wertungen auf ein Rating von 5.5 von möglichen 10 Punkten. Für einen Kritiker dreht sich im Film alles um die Kämpfe des Managements für Apple, während Jobs Innovationen und Verdienste auf der Strecke blieben.

In der Washington Post erhielt der Film eine Wertung von 1.5 von möglichen 4 Sternen. Der Film verwirrt den Zuschauer mit der Mischung der Apple-Geschichte und dem Leben von Steve Jobs. Auch die Washington Post kritisiert die fehlende Tiefe des Films, welche ein besseres Verständnis für die Ideen von Steve Jobs verunmöglicht.

Für die New York Times hat der Film «den Sex-Appeal einer PowerPoint-Präsentation». Zudem sei es den Filmemachern nicht gelungen, die Wünsche, den Perfektionismus, den Kontrollwahn und andere Eigenschaften von Steve Jobs, welche in der autorisierten Biografie von Walter Isaacson so gut zum Ausdruck gekommen sind, aufzunehmen. Das Ergebnis des Films ist für die Zeitung nicht befriedigend.

Für den ehemaligen Apple-Angestellten Daniel Kottke wurde Steve Wozniak im Film falsch dargestellt. Im Film mache es den Anschein, dass Steve Jobs und Steve Wozniak nicht dieselben Ideen teilten, was nicht stimme. Zudem hätten einige Szenen, welche im Film vorkommen, nie stattgefunden. Kottke weist allerdings darauf hin, dass der Film keine Dokumentation ist, sondern ein kreative Begegnung mit dem Leben von Steve Jobs.

Auch der Apple-Mitbegründer Steve Wozniak übte gegenüber Gizmodo Kritik am Film. Für ihn wurden zum einen viele Weggefährten von Steve Jobs im Film falsch dargestellt. Zum anderen endet der Film ziemlich genau bei der Präsentation des iPods, wo Steve Jobs zum ersten Mal das Leben einer breiten Bevölkerungsschicht veränderte. Die grossartigen Fähigkeiten von Steve Jobs, welche vor allem nach dem Jahr 2000 sichtbar wurden, werden gemäss Wozniak im Film in die früheren Jahren transformiert. Wozniak stört sich auch an den «verlogenen und falschen Aussagen» von Ashton Kutcher, welche dieser im Vorfeld der Premiere über Wozniak gemacht hat. Steve Wozniak empfiehlt den Film selber nicht weiter.

Auch am Box-Office enttäuschte der Film am Wochenende. Von den vom US-Distributor «Open Road Film» prognostizierten 8-9 Millionen US-Dollar spielte der Film Schätzungen zufolge nur 6.7 Millionen US-Dollar ein. Der Jobs-Film liegt damit auf dem 7. Platz.

Der Film «jOBS» ist nicht das einzige Filmprojekt, welches sich mit dem Leben des Apple-Gründers beschäftigt. Parallel dazu arbeitet Sony mit dem Drehbuch-Autor Aaron Sorkin an der Verfilmung des Lebens von Steve Jobs. Dazu hat sich Sony die exklusiven Rechte an der autorisierten Jobs Biografie von Walter Isaacson gesichert. Dieser Film wird allerdings frühestens im Jahr 2014 erwartet.

Von Patrick Bieri
Veröffentlicht am

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