TAG Heuer Direktor zu Smartwatches: «Wir können den Tsunami nicht ignorieren»

Der Uhrenhersteller TAG Heuer hat an einer Pressekonferenz über seine künftigen Pläne im Markt der «intelligenten Uhren» informiert: Seit mehreren Monate entwickelt das Unternehmen ein entsprechendes Produkt. Spätestens im Jahr 2016 soll die erste intelligente Uhr des Unternehmens auf den Markt kommen.

Patrick Bieri

Der Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer hat an einer Pressekonferenz angekündigt, die Entwicklung von intelligenten Uhren voranzutreiben. Ziel des Unternehmens ist es, direkt mit Unternehmen wie Apple konkurrenzieren zu können.

Seit 4 Monaten an der Arbeit

Gemäss Jean-Claude Biver, Chef der Uhrensparte von TAG Heuers Mutterkonzern LVMH, arbeitet man seit rund vier Monaten an der Entwicklung einer intelligenten Uhr. In dieser Zeit ist das Unternehmen bereits Partnerschaften eingegangen. Für die Zukunft werden überdies Firmenübernahmen nicht ausgeschlossen.

Gerüchten zufolge kooperiert TAG Heuer mit Intel und Google. An der Pressekonferenz wollte sich keiner der Verantwortlichen zu den Gerüchten äussern.

Jean-Claude Biver: «Habe meine Meinung geändert»

Er habe seine Meinung über intelligente Uhren geändert, wie Jean-Claude Biver anlässlich der Pressekonferenz sagte. Auch der neue Direktor von TAG Heuer, Guy Semon, sieht im Aufkommen der intelligenten Uhren eine Herausforderung für die Schweizer Uhrenindustrie. «Wir können den kommenden Tsunami nicht ignorieren», wie Semon an der Pressekonferenz sagte.

Die Vertreter der Schweizer Uhrenindustrie waren auch schon gelassener: Noch im Frühling glaubte Swatchs CEO Nick Hayek nicht an eine Smartwatch-Revolution. Mittlerweile hat auch dieses, das grösste Uhren-Unternehmen weltweit, angekündigt, eine eigene intelligente Uhr auf den Markt zu bringen.

In unruhigen Gewässern

Überraschenderweise ist in der letzten Woche der Firmenchef von TAG Heuer, Stéphane Linder, von seinem Posten zurückgetreten. Interimistisch wird das Unternehmen nun von Jean-Claude Biver geleitet. Gemäss Biver führten unterschiedliche Ansichten über die Weiterentwicklung des Unternehmens zum Abgang.

TAG Heuer leidet unter einer Nachfrageschwäche in wichtigen Absatzmärkten. In diesem Herbst hat TAG Heuer 46 Personen entlassen und in einem Werk Kurzarbeit eingeführt.

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