iMac (M3; 2023)

Der neue All-in-One von Apple im Test

Vor 25 Jahren präsentierte Apple den ersten iMac: Farbig und All-in-One, war er eine Revolution und holte Apple zurück aus der Krise. In den vergangenen Jahren erlebt der iMac aber ein Auf-und-Ab. Seit Jahren verkauft Apple viel mehr Laptops als Desktops. Und mit dem Mac mini und dem Mac Studio gibt es zudem attraktive Konkurrenz in Apples Desktop-Sortiment. Nach einem grossen Redesign vor zwei Jahren, welches den iMac zu seinen Anfangs-Stärken zurückholte, schien Apple den iMac jüngst fast vergessen zu haben. Und jetzt gehört der iMac wieder zu den ersten beiden Mac-Modellen mit der neuesten Chip-Generation «M3». Nur ein kurzes Aufbäumen oder ist der iMac wieder zurück? Wir haben den neuen M3-iMac über die vergangenen Tage ausführlich getestet – lohnt sich der neue iMac?

Stefan Rechsteiner

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Design

  2. Die grosse Neuerung: Der M3-Chip

  3. Die kleinen Neuerungen

  4. Die anderen Sachen

  5. Kaufempfehlung und Fazit

Das Design

Der iMac ist ein spezieller Mac – nicht nur geschichtlich für Apple, sondern auch für den Autor dieses Testberichts. Während seiner Oberstufen-Zeit stand ein G3-iMac (DV 400 Slot-Loading) zu Hause, später während einigen Jahren zwischen PowerBook und MacBook Air auch Alu-iMac-Modelle in seinem Büro. Schon seit Längerem waren es nun stationäre Apple-Displays mit angeschlossenen MacBook-Modellen, die das heimische Büro schmückten. Seit diesem Jahr ein Studio Display mit einem Mac Studio. Entsprechend «Back to the Roots» waren die letzten Tage für den Autor, in denen er den neuen iMac ausführlich testen konnte.

Es ist das erste Mal, dass wir einen neuen Apple-Silicon-iMac hier auf der macprime-Redaktion haben. Bei der ersten Ausgabe mit dem M1-Chip hatten wir schlicht keine Möglichkeit für einen Testbericht. Entsprechend ausführlicher werden folgend die Berichte über unsere Beobachtungen bezüglich des «Look-and-Feel» dieser iMac-Generation – dies, obwohl die neuen M3-Modelle rein äusserlich keinerlei Änderungen gegenüber den M1-Modellen von 2021 erfahren haben. Der neue M3-iMac sieht genau gleich aus wie der M1-iMac.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Alles in allem orientiert sich der neue Apple-Silicon-iMac an den letzten iMac-Generationen. Ein hinter und unter dem Bildschirm angebrachter Computer – gewissermassen schwebend – an einem soliden Standfuss.

Die 2021 eingeführte neue iMac-Generation ist gemäss Apple das erste Mac-Modell, das von Grund auf für Apples eigene Chips entwickelt wurde. Der Mac-Hersteller zeigte damit eindrücklich, was jetzt möglich ist. Ein ultradünnes All-in-One-Design mit einem Bildschirm/Computer, der nur 11.5 Millimeter dünn ist. Damit ist der iMac sogar dünner als das erste iPhone (11.6 mm). So dünn sogar, dass der 3.5mm-Kopfhörer-Anschluss nicht vorn oder auf der Rückseite Platz fand, sondern auf der Seite untergebracht werden musste – er ist schlicht zu lang für den dünnen Computer.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Auch bei diesem neuen iMac-Design fehlt das für den iMac charakteristische «Kinn» nicht. Bei den Vorgängermodellen noch mit einem zentrierten Apple-Logo geschmückt, präsentiert sich das neue iMac-Gesicht ganz «clean» – ohne Logo oder Schriftzug.

Den Apple-Silicon-iMac gibt es wahlweise in sieben «lebendigen» Farben: Grün, Gelb, Orange, Rosé (von Apple auf Englisch «Pink» genannt), Violett, Blau und Silber. Dabei sind die Ränder auf den Seiten und die Rückseite dunkel, das Kinn und der Standfuss stark aufgehellt gehalten. Der Rand um den Bildschirm ist passend in Weiss. Damit erscheint der iMac von vorn gesehen heller, von hinten dunkler.

Dieser weisse Rand …

Nicht nur gut kommt er an, dieser weisse Rand um das iMac-Display. Vor allem Kreative sehen diesen oft als ein «No-Go» beim neuen iMac. Bei unserem Test müssen wir zwar zugeben, dass die weisse Farbe des Randes tatsächlich macht, dass der Rand bei der Nutzung des iMac etwas mehr wahrgenommen wird, als etwa der von der Grösse her vergleichbare, aber schwarze Rand rund um ein «Studio Display». Wirklich störend ist der weisse Rand aber nicht, und wie das so oft: Mit der Zeit wird er ohnehin kaum mehr wahrgenommen.

Die mitgelieferte Tastatur und Maus sowie wahlweise auch Trackpad sind in den gleichen Farben gehalten wie der iMac – inklusive den zugehörigen (geflochtenen) Kabel – so präsentiert sich das ganze System schön aus einem Guss.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Das neue iMac-Design weiss zu überzeugen. Es gehört definitiv zu den aussergewöhnlicheren Designs von Apple und darf bereits heute als ein neuer Klassiker aus Apples äusserst produktiver Design-Abteilung betrachtet werden. Dem Autor jedenfalls gefällt es ausserordentlich.

Die grosse Neuerung: Der M3-Chip

Neben zwei kleineren Hardware-Verbesserungen (siehe unten) ist das neue Herz des iMac die eigentliche Neuerung des neuen Modells. Neu arbeitet ein «M3» im Innern des iMac. Der ganz frische Chip – der iMac ist einer der ersten beiden Mac-Modelle mit der neuen M3-Familie – ersetzt den M1 der 2021er-Modelle.

Apples «M3»-Familie sind die branchenweit ersten 3-Nanometer-Chips für Personal Computer. Sie verfügen über eine neue GPU-Architektur mit teils massiven Leistungsverbesserungen, eine schnellere CPU und «Neural Engine» (NPU) sowie weiteren aktualisierten Komponenten. Apples Aussagen zufolge ist der M3-iMac bis zu doppelt so schnell wie der M1-iMac.

Die CPU des M3 besteht aus acht Kernen – vier davon sind auf Performance, vier auf Effizienz ausgelegt. Der Prozessor soll gemäss Apple «bis zu 35 Prozent» schneller sein als die CPU des M1. Wahlweise mit acht oder zehn Cores gibt die es die GPU (mehr dazu weiter unten). Die überarbeitete Neural Processing Unit «Neural Engine» zählt 16 Cores und soll «bis zu 60 Prozent» schneller sein als jene des M1. Die Speicher­bandbreite des Chips beträgt 100 Gigabyte pro Sekunde (M1: 66.67 GB/s).

Anders als der M1 (nur Pro, Max und Ultra), verfügt der M3 neu auch bei der «normalen» Variante über eine «Media Engine». Dieser im M3 integrierte Chip unterstützt die Hardware-Beschleunigung der gängigsten Video-Codecs – inkl. ProRes und neu auch die Decodierung von «AV1». Mit der Media-Engine ist der neue iMac entsprechend besser beim Exportieren von hochauslösenden Videos in hoher Qualität – und auch bei der Wiedergabe solcher Inhalte. Dank AV1-Unterstützung insbesondere für eine «energieeffiziente» Wiedergabe von Streaming-Videos auf YouTube, Netflix und weiteren Diensten, die dieses Format im Einsatz haben.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Arbeitsspeicher gibt es beim iMac wahlweise 8, 16 oder 24 GB. Dabei handelt es sich – wie bei allen Apple Silicon – um «Unified Memory». Solcher Arbeitsspeicher ist in das SoC integriert und direkt an CPU, GPU und Co. angebunden – er ist entsprechend massiv schneller als herkömmlicher RAM. Und auch wenn die Architektur von Apple im Deutschen mit «gemeinsamer Arbeits­speicher» übersetzt wird, ist sie nicht einfach mit der Technologie «Shared Memory» zu vergleichen. Genauere Details zur Funktionsweise der «Unified Memory Architecture» gibt es in unserem folgenden Hintergrund-Artikel:

Die neue Grafik-Einheit des M3 gehört Apple zufolge zu einer «neuen Generation». Sie bringt erstmals hardwarebeschleunigtes «Raytracing» auf den Mac, bietet «Dynamic Caching» und unterstützt «Mesh-Shading». Apple attestiert dem neuen M3-Grafik-Chip gegenüber dem M1 «bis zu 65 Prozent» bessere Leistung bei Grafik-intensiven Aufgaben. Dank dieser Verbesserungen soll alles von hochauflösenden Spielen über das Bearbeiten von hochauflösenden Fotos hin zu 3D-Design «schneller denn je» sein.

Was ist «hardwarebeschleunigtes Raytracing»?

«Raytracing» ermöglicht z. B. in Spielen, Schatten und Reflexionen genauer zu rendern – was die Schaffung realistischerer Umgebungen ermöglicht. Weiter beschleunigt es professionelle 3D-Rendering-Anwendungen. «Hardwarebeschleunigt» bedeutet, dass die Chip-Hauptkomponente (hier die CPU des M3) durch für diese Aufgaben spezialisierte Hardware (hier die GPU und Neural Engine) unterstützt wird resp. entsprechende Aufgaben zu diesen Komponenten delegiert werden.

Was ist «Dynamic Caching»?

Beim dynamischen Caching wird der schnelle On-Chip-Arbeitsspeicher zur Verbesserung der GPU-Leistung optimiert. Im Gegensatz zur statischen Speicherzuweisung herkömmlicher GPU («Preset Memory Allocation»), passiert die Zuweisung des lokalen Speichers beim «Dynamic Caching» in Echtzeit auf der Hardware selbst («Real-Time Memory Allocation»). Dadurch wird sichergestellt, dass für jede Aufgabe nur die erforderliche Menge an Speicher verwendet wird, statt dass im Vorhinein eine entsprechende Menge reserviert wird, die dann ggf. nicht ausreicht oder zu viel des Speichers blockiert.

Was ist «Mesh-Shading»?

Beim «Mesh-Shading» wird die Verarbeitung komplexer Geometrien in 3D-Szenen optimiert und beschleunigt – dabei werden im Grafikpipeline-Prozess mehrere Stufen kombiniert und gleichzeitig optimiert. So können Spiele und Programme visuell komplexere Szenen erschaffen.

Spannend ist auch der Vergleich der M3-Leistung gegenüber den letzten Intel-basierten iMac-Modellen.

Apple hat dazu in einem «Blender»-Rendering-Vergleich den M3-iMac (mit der 10-Core GPU, 8 GB RAM und 256 GB SSD) mit einem 27-Zoll iMac (mit einem 3.3 GHz schnellen 6-Core «Core i5» von Intel, mit einer «Radeon Pro 5300» mit 4 GB GDDR6-Videospeicher, 8 GB RAM und 512 GB SSD) antreten lassen. Das Resultat: Der iMac mit M3 soll 2.5-mal schneller gewesen sein.

Ein ähnlicher Test mit der ML-Funktion «Super Resolution» in «Photomator» (3.1.2) zeigte, dass ein M3-iMac (selbe Konfiguration wie im 27-Zoll-Vergleich) gegenüber einem 21.5-Zoll iMac (mit einem 3.0 GHz schnellen 6-Core «Core i5» von Intel, mit einer «Radeon Pro 560X» mit 4 GB GDDR5-Videospeicher und 8 GB RAM mit einer 256 GB SSD) sogar bis zu vier Mal performanter ist.

M3-Benchmarks

Unser Test-Gerät mit 8-Core CPU, 10‑Core GPU, 24 GB RAM und 2 TB SSD erreicht in unseren eigenen Tests mit «Geekbench 6» Single-Core-Werte um 3200 und Multi-Core um 12100 Punkte, und in «Cinebench» ein Single-Core-Resultat von gut 1900 Punkten und Multi-Core von knapp 9930 Punkten.

In unseren Tests zeigt sich, dass der iMac mit den Apple-eigenen Chips in neue Sphären gehievt wird. Der M3 bietet – mit Abstand – mehr als genügend Rechenleistung für die alltäglichen Arbeiten der meisten Benutzerinnen und Benutzer. Beim Surfen und E-Mailen, Benutzen von iWork oder Microsoft 365 – der iMac kommt hier nie ins Schwitzen. Vielmehr: Der neue iMac ist auch dann gut gerüstet, wenn damit kreative und Performance-lastige Arbeiten verrichtet werden sollen – insbesondere auch für Ambitionierteres wie das Bearbeiten von hochauslösenden Fotos oder das gelegentliche Schneiden von Videos.

Die kleinen Neuerungen

Mit dem Update erhält der neue iMac auch eine Aktualisierung seiner Funk-Fähigkeiten. Der M3-iMac funkt neu mit «Wi-Fi 6E» und «Bluetooth 5.3». Die neuere WLAN-Generation kann mit bis zu 2.4 Gb/s doppelt so hohe Übertragungsraten ermöglichen wie Wi-Fi 6. Sie kann ein zusätzliches 1200-MHz-Spektrum nutzen, welches im 6-GHz-Frequenzband für WLAN zur Verfügung steht. Der neue Bluetooth-Standard bietet verbesserte Energieeffizienz, stärkere Verbindungssicherheit und schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten beim kabellosen Verbinden mit Zubehör.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Der sich auf am linken Rand des iMac befindliche 3.5-Millimeter-Kopfhörer-Anschluss bietet am neuen M3-iMac neu Impedanz-Erkennung und ermöglicht adaptive Spannungsausgabe. Ein verbesserter Digital-Analog-Wandler mit Unterstützung für Abtastraten von bis zu 96 kHz. Kurzum: Der Anschluss unterstützt hoch-ohmige Kopfhörer für High-Fidelity-Audio in voller Auflösung.

Die anderen Sachen

Was ein iMac seit geraumer Zeit mit ausmacht, ist sein Bildschirm. Auch der Apple-Silicon-iMac macht dieser Tradition kein Abbruch. Das 23.5-Zoll grosse Display löst mit 4.5K auf – konkret sind das 4480 mal 2520 oder komplett 11.3 Millionen Pixel, das sind 218 Pixel pro Zoll, was eine schöne «Retina»-Auflösung ist. Das Display leuchtet mit bis zu 500 nits (cd/m²) und bietet dank des «Wide Color»-Gamut «DCI-P3» über eine Milliarde Farben. Selbstverständlich unterstützt der Bildschirm auch HDR mit Dolby Vision, HDR10 und HLG.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Schade ist, dass sich das Display nur neigen lässt, nicht aber in der Höhe anpassen. Beim «Studio Display» (und beim potenten «Pro Display XDR») lässt sich für viel Geld ein entsprechender Standfuss mit höhenverstellbarer Halterung bestellen – beim iMac gibt es diese Option nicht. Ein wirklicher Deal-Breaker ist dies freilich nicht, kann der iMac im Fall-der-Fälle auch einfach auf ein Podest gestellt werden, falls das Display wirklich zu tief sein sollte.

Das Einzige, was wir am Display wirklich auszusetzen haben, ist die durch Apple nicht gegebene Möglichkeit einer matten Variante. Beim teuren «Pro Display XDR» eingeführt und auch beim günstigeren «Studio Display» verfügbar, wäre eine «Nano­textur-Glas»-Option auch beim iMac wünschenswert. Apple scheint sich das «innovative Nanotextur-Glas» aber für diese professioneller positionierten Produkte aufzusparen. Je nach Umgebung kommt es so beim iMac zu Reflexionen im Bildschirm. Ein Vorteil hat die verspiegelte Oberfläche: Das Bild und die dargestellten Farben sehen so etwas kräftiger aus.

Ein weiterer Aspekt des Displays – was aber nicht mit dem verbauten Display an sich zu tun hat – ist weiterhin schade: Auch der neue iMac lässt sich weiterhin nicht mehr im «Target Display Mode» betreiben. Dieser Modus erlaubte es früher, den iMac als externen Bildschirm für einen angeschlossenen Computer zu nutzen. Seit einigen Jahren ist diese Funktionalität nicht mehr gegeben – dies mindert die Einsatzmöglichkeiten des iMac und dessen vorzüglichen Bildschirm; vor allem, wenn der Computer dann einmal mal etwas in die Jahre gekommen ist, das Display aber eigentlich noch gut gebraucht werden könnte.

Die oberhalb des Displays integrierte FaceTime-HD-Kamera löst mit 1080p auf und bietet dank des M3 eine noch bessere Bildqualität. Der verbesserte Bildsignalprozessor (ISP) im M3 analysiert und verbessert Bilder durch Rausch-Reduzierung und ausgewogene Belichtung auf Pixel-Ebene mit über einer Billion Operationen pro Sekunde. Zusammen mit der Neural Engine des M3 nimmt der ISP intelligente Belichtungs- und Weissabgleich-Anpassungen vor – so soll das Bild «bei jedem Licht genau richtig aussehen».

Das Hi-Fi-Audio-System beim iMac besteht aus sechs Lautsprechern mit zwei Paaren an Tieftönern mit Kräfteausgleich («Force-Cancelling Woofers»). Der All-in-One-Mac bietet mit diesem System kräftige und artikulierte Bässe, ohne dass es zu störenden Vibrationen kommt. Zusätzlich hat jedes Tieftöner-Paar einen Hochleistung-Hochtöner («High-Performance Tweeter»). Die sich ausgleichenden Komponenten sorgen für einen detailreichen Sound ohne Verzerrungen. Der iMac unterstützt ausserdem 3D-Sound («Spatial Audio») mit Dolby Atmos. Wie man sich das mittlerweile von Apple gewohnt ist, wissen die Lautsprecher vollends in Lautstärke und Qualität zu überzeugen. Sie können ohne Weiteres auch einen grösseren Raum ausgezeichnet beschallen.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Ein Array aus drei Mikrofonen «in Studio-Qualität» sorgt für gute Aufnahmen mit reduzierten Hintergrundgeräuschen dank Beamforming-Technologie – sei es bei Video-Konferenzen, Telefon-Anrufen, Livestreams oder bei Sprach-Aufnahmen. Natürlich ersetzt das System kein professionelles Studio-Mikrofon, für viele Nutzenden dürfte das Mic-Array aber vollends ausreichen – auch für ambitioniertere Aufnahmen wie für Podcasts.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Auf der Rückseite des iMac befinden sich je nach Modell zwei oder vier Anschlüsse des Typs «USB Type-C». Bei allen Modellen sind zwei Anschlüsse mit einem Blitz gekennzeichnet, dem Thunderbolt-Logo. Über diese beiden Anschlüsse können Geräte wie externe Festplatten, Kameras oder Bildschirme mit Thunderbolt 3 resp. USB 4 angeschlossen und so Daten mit bis zu 40 Gb/s übertragen werden. Am iMac kann ein externer Bildschirm mit einer Auflösung bis 6K bei 60 Hz betrieben werden – dazu gehört auch Apples professioneller «Pro Display XDR».

Die iMac-Modelle mit dem M3 mit der 10‑Core GPU verfügen ausserdem über zwei weitere USB-C-Anschlüsse. Diese sind USB 3.1 Gen 2 und bieten damit eine Übertragungsrate von bis zu 10 Gb/s.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Wie beim ersten Apple-Silicon-iMac gehört auch beim neuen M3-iMac ein spezielles Kabel und Netzteil zum Lieferumfang. Das Kabel lässt sich über einen magnetischen Anschluss am dünnen iMac befestigen (Standard-Stecker wären viel zu lang für den ultradünnen Computer). Am anderen Ende des zweimetrigen Kabels befindet sich ein bi-funktionelles Netzteil – zumindest bei den Modellen mit einem M3 mit 10‑Core GPU, beim 8-Core GPU kann das bi-funktionale Netzteil für einen Aufpreis von 30 Franken beim iMac-Kauf konfiguriert werden. Die zweite Funktion neben der Stromversorgung: Es bietet einen integrierten Netzwerkanschluss. Der Gigabit-Anschluss befindet sich am Netzteil. Das Kabel hin zum iMac transportiert entsprechend nicht nur Strom, sondern auch Ethernet. Ein Kabel weniger am Schreibtisch.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

À-propos «ein Kabel weniger»: Mit der neuen iMac-Generation definitiv nicht das Zeitliche gesegnet hat Apples «Lightning»-Anschluss. Die zum iMac mitgelieferte Tastatur sowie die Maus und auch das Trackpad verfügen allesamt weiterhin über diesen vom iPhone her stammenden Anschluss. Aus welchem Grund auch immer hat Apple die Vorstellung des M3-iMac nicht dazu genutzt, die Eingabe-Geräte gleich mit einem USB-C-Anschluss auszurüsten. Dies wohl-bemerkt, obwohl der Mac-Hersteller diesen Wechsel bei allen seinen anderen Produkten aktuell am Vollziehen ist. Vom iPhone über iPad hin zum AirPods-Gehäuse oder dem neuen, günstigen «Apple Pencil»: Lightning hat ausgedient, USB-C wird eingeführt. Nicht so beim Eingabe-Zubehör des neuen iMac. Entsprechend wird man auch in den kommenden Jahren noch ein Lightning-Kabel irgendwo in einer Schublade verstauen müssen – für immer dann, wenn die Akkus der Input-Geräte aufgeladen werden müssen. Immerhin: ein entsprechendes Lightning-Kabel in der Farbe des iMac (und mit USB-C auf der anderen Seite) liegt in der Box bei. Apple hat hier ganz klar eine Chance verpasst, diese Eingabe-Geräte zu modernisieren – was den Anschluss betrifft. Ansonsten sind die Geräte nach wie vor top – mal abgesehen vom schon oft und überall bemängelten Ladeverfahren bei der Magic Mouse

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Beim Speicherplatz bietet der M3-iMac standardmässig eine schnelle SSD mit 256 GB. Nach Wahl können zum entsprechenden Aufpreis auch 512 GB, 1 TB oder 2 TB verbaut werden. Wie bei allen Hardware-Anpassungen muss auch dieses Upgrades indes zwingend beim Kauf vorgenommen werden, denn die Komponenten sind entweder Bestandteil des M-SoC (GPU und RAM) oder Teil der Hauptplatine (SSD) und können deshalb nicht nachträglich ausgetauscht oder aufgerüstet werden.

Schnelle SSD

Unser Test-Gerät mit 2 TB SSD liefert in unseren mehrfachen Tests Lese-Geschwindigkeiten nördlich 3000 MB/s und Schreib-Werte meist zwischen 3200 und 3300 MB/s.

Kaufempfehlung und Fazit

Wie in diesem Review schon mehrmals angetönt: Der Apple-Silicon-iMac ist nicht mehr zwingend für professionelle Anwendende aus Entwicklung oder dem kreativen Bereich gedacht. Das zeigt nicht zuletzt, da es den iMac «nur» mit einem «normalen» M3 gibt, nicht aber mit der «Pro»- oder «Max»-Variante der M-Chips. Auch wird der weisse Rand rund um das Display bei vielen «Kreativen» verschmäht (siehe dazu auch den Abschnitt weiter oben). Der Mac-Hersteller zielt mit dem iMac aber eben nicht mehr auf diese Klientel ab. Apple positioniert den iMac seit dem Apple-Silicon-Redesign wieder als Mac für zu Hause, in der Schule oder im Büro.

Spätestens seit der Einführung des 2021er-iMac mit M1 gab es entsprechend aus einigen Kreisen Hoffnungen, Apple werde demnächst wieder einen iMac für professionelle Anwender ins Sortiment aufnehmen – wieder mit 27-Zoll-Bildschirm (oder grösser) und mit Pro- oder Max-Chips (oder sogar «Ultra»). Jüngst hat Apple solchen Spekulationen aber einen Riegel geschoben: Das Unternehmen liess verlauten, es hege keine Pläne, einen Apple-Silicon-iMac mit 27-Zoll zu entwickeln.

Apple positioniert den iMac stattdessen wieder wie am Anfang der Produkte-Linie Ende der 1990er-Jahre: als der typische Computer für zu Hause, für die Familie – für Alltägliches, für kreative Arbeiten, als Spiele-Konsole – oder als stationäre Arbeitsstation in der Schule oder im Büro. Und für all diese Einsatzbereiche ist der neue iMac vorzüglich gerüstet. Mit seinem brillanten, hochauflösenden Display, seiner top Leistung dank «M3», einwandfreien Lautsprechern und guten Anschluss-Möglichkeiten, bietet der iMac alles, was sich die meisten wünschen – und dies alles zu einem guten Preis.

Wer mit dem eigenen Mac nicht grosse Video- und 3D-Rendering-Projekte, leistungshungrige Software-Entwicklung oder grosse Daten-lastige Berechnungen machen muss, hat mit dem M3-iMac einen mehr als fähigen Computer. Für wirkliche Pro-Workflows lohnt sich dann indes der Blick auf den Mac Studio und ein externes Display wie das Studio Display von Apple. Und für alle, denen der iMac zu «stationär» ist, gibt es freilich die umfangreichen MacBook-Familien.

Wer diesen Testbericht an einem Intel-basierten 21.5- oder 27-Zoll iMac liest und schon länger mit einem Upgrade liebäugelt, dem bietet sich mit dem neuen M3-iMac eine hervorragende Möglichkeit. Der 24-Zoll-iMac (eigentlich 23.5-Zoll) mit seiner 4.5K-Auflösung ist in der Mitte zwischen den bisherigen 21.5- und 27-Zoll-Modellen mit 4K und 5K. Bezüglich Chip-Leistung, haben wir oben bereits Vergleiche genannt – der neue Apple-Silicon-iMac ist teils um ein Vielfaches performanter als noch die Intel-Modelle. Dazu kommen weitere Vorteile der neuen Apple-Chips wie «Neural Engine» und Media-Engine – oder das Entsperren und Autorisieren via «Touch ID» auf der zugehörigen Tastatur. Plus natürlich das neue, ultradünne Design und eine Auswahl aus sieben Farben. Mit einem Gewicht von knapp 4.5 Kilogramm ist der neue iMac übrigens noch dazu um ein Viertel leichter als noch der 21.5-Zoll-iMac.

(macprime/Stefan Rechsteiner)

Wenn es kein Notebook sein soll, dann ist der iMac auch fünfundzwanzig Jahre nach dessen ersten Einführung mit dem neuen M3-Modell der vielfältigste Alltags-Mac-der-aber-noch-viel-mehr-kann. Er ist Design-technisch ein absoluter Hingucker und wohl der Apple-typischste Mac, den es gibt. Der iMac mit M3 ist eine absolute Empfehlung für alle, die zu Hause oder im Büro einen Desktop wollen und dabei nicht auf eine Kombination aus Mac mini oder Mac Studio mit externem Bildschirm setzen möchten. Eine absolute Empfehlung für alle, die einen gut ausgerüsteten Mac ohne jeglichen Kabelsalat haben möchten, der für alle Herausforderungen des Büro- oder Alltags bestens gerüstet ist.

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