
iPhone Air
So spannend war Apples iPhone-Reihe schon lange nicht mehr: Das «normale» iPhone 17 integriert auffällig viele Funktionen, die bisher den Pro-Modellen vorbehalten waren. In den iPhone-17-Pro-Modellen stecken noch mehr Spitzenleistung und High-End-Funktionen. Und mit dem neuen iPhone Air erweitert Apple das Sortiment zudem um ein neues Modell, das bei allen, die es in die Hand nehmen, sichtbares Staunen auslöst. Seit einigen Wochen begleitet uns das neue iPhone Air im Alltag – Zeit für ein Fazit.
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Inhaltsverzeichnis
Design
Das Offensichtlichste zuerst: Beim iPhone Air geht es mehr denn je um das Design – nicht nur äusserlich, sondern auch im Inneren. Visuell ist das neue Air unverkennbar ein iPhone. Apple setzt auf das vertraute Erscheinungsbild der letzten Jahre.
Der Rahmen besteht nach wie vor aus auf Hochglanz getrimmtem Titan, die Kanten sind aber etwas stärker abgerundet. So liegt das Air – wie die iPhone-17-Familie – zwischen den scharfen Linien der letzten Generationen und den runden Seiten des iPhone 11.
Auf der Rückseite ragt oben eine einzelne Kamera hervor aus einem neuen, über die gesamte Gerätebreite verlaufenden «Plateau».
Das Beeindruckendste am iPhone Air ist seine Dicke – oder besser: seine Dünnheit. Das Gerät misst nur 5.64 Millimeter, mit Ausnahme des erwähnten Kamera-Plateaus. Mit diesem dickeren Plateau erinnert das iPhone Air an das erste «Air» von Apple – das MacBook Air von 2008. Auch dieses war nicht überall gleich dünn, sondern keilförmig: an der schmalsten Stelle vier Millimeter, an der dicksten rund 1.94 Zentimeter – für damalige Verhältnisse extrem schlank. Ähnlich ist es beim iPhone Air: Das Kamera-Plateau macht nur einen kleinen Teil des Geräts aus, etwa ein Zehntel, und macht diesen obersten Teil der Rückseite etwas dicker, während der überwiegende Teil des Geräts sehr dünn ist (ganz ohne den Keilform-Trick wie beim MacBook Air damals).

Mit rund 5.6 Millimetern ist das neue iPhone Air das dünnste iPhone, das Apple bisher gebaut hat. Zum Vergleich: Das vor dem Air schlankste Modell mit 6.9 Millimetern war das iPhone 6 von 2014. Selbst im Vergleich zu Apples früheren Musikplayern schneidet das Air bemerkenswert ab – es ist fast so dünn wie der iPod nano der siebten Generation (5.4 mm; 2012) und noch dünner als der iPod touch (6.1 mm; 2012; 2015; 2019). Oder anders gesagt: Das iPhone Air ist dünner als ein Bleistift – oder (für all jene, die noch Münz bei sich haben) etwa so dick wie vier Einfränkler aufeinander.
Der USB-C-Anschluss am unteren Rand ist fast so dick wie das Gehäuse selbst. Apple fertigt ihn aus 3D-gedrucktem Titan, das ist nötig, um ihn gleichzeitig stabiler als auch dünner zu machen.

Mit nur 165 Gramm ist das Air auch ungewöhnlich leicht. Nur das iPhone 12 kam in jüngerer Vergangenheit an dieses Gewicht heran – hatte aber einen kleineren Bildschirm und war deshalb rund ein Zentimeter weniger hoch und zwei Millimeter dicker. Tatsächlich waren seit dem iPhone X (2017) alle iPhone-Modelle (ausser den «mini»-Versionen 12 und 13 von 2020 resp. 2021) schwerer. Der hochwertige Titan-Rahmen und die matte Rückseite aus «Ceramic Shield»-Glas sorgen zudem für ein sehr angenehmes, hochwertiges Gefühl in der Hand.
Trotz der ultradünnen Bauweise ist das iPhone Air erstaunlich robust. Das Gehäuse ist dank des Einsatzes von Titan extrem widerstandsfähig – selbst bei starkem Druck. Auch diverse Belastungstests bestätigen: Dieses iPhone kann von Hand nicht verbogen werden – ein neues «Bendgate» bleibt demnach wohl aus.
Das neue «Ceramic Shield 2» auf der Vorderseite ist noch kratzresistenter als bisherige Gläser – bleibt aber ein Glas: Bei einem Aufprall mit ungünstigem Winkel kann es nach wie vor zersplittern.
Sosehr das iPhone Air äusserlich ein Design-Statement ist, so deutlich zeigen sich im Innern die Kompromisse, die Apple für diese Schlankheit eingehen musste.
Kompromiss: Kamera
Der auffälligste Abstrich betrifft die Kamera. Genauer gesagt: das Fehlen eines Kamera-Systems – also mehrerer Kameras. Im kompakten Plateau, das auch fast die ganze restliche Technik des iPhone beherbergt, war nur Platz für eine einzige Linse. Mit Ausnahme der letzten «SE»- resp. «E»-Modelle hat Apple seit sieben Jahren kein iPhone mehr mit nur einer Kamera gebaut – die normalen iPhone hatten stets zwei, die Pro-Modelle drei. Wer also ein mehr oder minder neueres iPhone besitzt, wird mit einem Wechsel zum Air auf mindestens eine Kamera verzichten müssen.
Die verbaute Kamera selbst ist allerdings hochwertig – es handelt sich um die Hauptkamera des iPhone 17. Mit dem digitalen «2×»-Zoom, bei dem die mittleren 12 Megapixel des 48-MP-Sensors genutzt werden, liefert sie ausgezeichnete Resultate. Dank «Computational Photography» und intelligenter Software sind die Ergebnisse beeindruckend.

Was fehlt, sind die weiteren Kameras: die Makro-fähige Ultraweitwinkel-Kamera («0.5×») und der optische Zoom für bessere Porträts und Detailaufnahmen. Auch «Spatial Photos» und -Videos für die Apple Vision Pro sind mit nur einer Kamera nicht möglich. Und die Profi-Formate «ProRAW» (Foto), «ProRes» (Video) und der «Kinomodus» beim Filmen bleiben den Pro-Modellen vorbehalten.
Wer sich mit nur einer Kamera anfreunden kann, erhält dennoch eine hervorragende Foto- und Video-Leistung – einfach ohne die Vielfalt und Flexibilität mehrerer Kameras.
Die Frontkamera ist identisch mit jener der iPhone-17-Familie (mit quadratischem Sensor und einer Auflösung von 18 Megapixel) und überzeugt uns sehr mit ihren klaren Aufnahmen und der nützlichen «Center Stage»-Funktion (siehe unser «iPhone 17 Pro»-Review).
Kompromiss: Akku
Der zweite grosse Abstrich betrifft den Akku. In einem so dünnen Gehäuse bleibt schlicht weniger Platz. Der verbaute Akku mit 3149 mAh entspricht etwa der Kapazität der im iPhone 11 von 2019 verbauten Batterie. Zum Vergleich: Das iPhone 17 Pro verfügt über 4252 mAh, das iPhone 17 Pro Max sogar über 5088 mAh. Bei den in unseren Breitengraden verfügbaren Modellen mit SIM-Slot sind es 3988 resp. 4823 mAh. Immerhin gibt es diese Einbusse beim iPhone Air nicht: Apple spart durch den Verzicht auf einen physischen SIM-Slot beim Air etwas Platz für einen entsprechend grösseren Akku – das Air ist ausschliesslich eSIM-fähig.
Im Alltag bedeutet das: Wer sein iPhone häufig nutzt, wird wohl täglich in den «Stromsparmodus» kommen. Auch bei normaler Nutzung ist tägliches Laden beim iPhone Air Pflicht. Dieser Umstand sollte aber nicht ungewöhnlich sein – vor allem, wenn das neue Air ein älteres Modell ersetzen soll.
Apple bietet exklusiv für das iPhone Air einen sehr hübschen, weissen MagSafe-Zusatzakku an, welcher die Laufzeit fast verdoppelt – allerdings auf Kosten der schlanken Linie. Die «iPhone Air MagSafe Batterie» enthält denselben Akku wie das iPhone Air selbst (3149 mAh) und kostet 99 Franken bzw. 115 Euro. Optisch und haptisch überzeugt es sehr, technisch ist es aber weder besonders stark noch günstig. Drittanbieter bieten bereits leistungsstärkere, wenn auch meist dickere und nicht ganz so schöne Alternativen an. Die MagSafe-Batterie lässt sich übrigens intelligent gemeinsam und gleichzeitig mit dem iPhone aufladen.


Ein weiteres Detail: Das iPhone Air lädt langsamer als die anderen neuen iPhone-Modelle. Obwohl es auch den neuen Qi-2.2-Standard unterstützt, sind maximal 20 Watt möglich statt der da möglichen 25 Watt. Apple verspricht damit «50 Prozent Ladung in 30 Minuten» bei Nutzung eines Ladegeräts mit mindestens 30 Watt.
Das MagSafe-Battery-Pack lädt unterwegs übrigens mit 12 Watt, nur am Stromnetz sind es 20 Watt.
Weitere Kompromisse
Auch bei den Lautsprechern musste Apple Abstriche machen. Anders als bei allen anderen iPhone-Modellen gibt es am unteren Gehäuserand keine Lautsprecher – die sichtbaren Öffnungen neben dem USB-C-Port gehören zum Mikrofon-System. Der einzige Lautsprecher im Air befindet sich oben bei der «Hörmuschel» (zusammen mit einem weiteren Mikrofon). Dadurch gibt es kein echtes Stereo – der Klang bleibt zwar solide, aber nicht überragend. Für den Medien-Konsum empfiehlt sich daher der Einsatz von Kopfhörern oder externen Lautsprechern.
Apropos USB-C: Der Anschluss arbeitet nur mit USB-2-Geschwindigkeit (also bis zu 480 Mbit/s). Warum Apple hier auf schnellere Übertragungsraten wie bei den Pro-Modellen (USB 3) verzichtet, bleibt unklar. Hier ist das Air aber ganz sicher nicht wie von Apple oft kommuniziert ein «Pro».
Auf mmWave-5G muss das Air ebenfalls verzichten – relevant ist das aber ohnehin nur in wenigen Regionen in den USA und dort auch nur mit ausgewählten Providern.
Im Inneren des iPhone Air arbeitet wie in den Pro-Modellen ein «A19 Pro»-Chip – allerdings mit fünf statt sechs GPU-Kernen. Anders als die Pro-Modelle besitzt das Air keine «Vapor Chamber»-Kühlung, weshalb das Gerät unter längerer Hochlast rund um das Plateau spürbar warm werden kann. In unseren intensiven Tests traten jedoch nie Überhitzungswarnungen auf, und das Gerät blieb trotz dieser Wärmeentwicklung stets komfortabel in der Hand. Mit ebenfalls 12 GB RAM ausgestattet, bietet das Air ansonsten Pro-Niveau. In Sachen Rechenleistung ist es ein echtes Kraftpaket, das nahezu jede Aufgabe problemlos bewältigt.
Einordnung
Bleibt die Frage: Was genau ist das iPhone Air?
Ist es das, was einst auch das erste MacBook Air war – ein Ausblick darauf, wie zukünftige iPhones aussehen könnten?
Oder eher ein Vorgeschmack auf das seit Langem spekulierte «iPhone Fold» (oder ähnlich), also ein faltbares iPhone – quasi zwei iPhone Air mit verbundenem Bildschirm mit Scharnier?
Oder zeigt Apple hier schlicht, was technisch derzeit möglich ist – ein Experiment aus Ingenieurskunst und Design, das zugleich offenlegt, welche Kompromisse nötig sind und wer bereit ist, sie zu akzeptieren?
Klar ist: Mit dem iPhone Air erweitert Apple seine iPhone-Palette und gewinnt dadurch mehr Freiheit bei der Gestaltung der anderen Modelle («E», Standard und «Pro»). Das Air schafft Raum nach oben – die Pro-Modelle können noch «pro-iger» werden. Apple muss sich dort nicht mehr auf extreme Schlankheit konzentrieren und kann diese Geräte dicker, schwerer und leistungsstärker gestalten – mit grösseren Kameras und Akkus. Wer ein besonders dünnes iPhone möchte, findet es im Air; wer maximale Leistung sucht, greift zum Pro.

Fazit zum iPhone Air
Nach mehreren Wochen im Alltag zeigt sich: Die Leistung des iPhone Air überzeugt. Trotz der kleinen Batterie ist die Akku-Laufzeit alltagstauglich – selbst für Vielnutzende. Natürlich muss das Gerät aber mindestens einmal täglich geladen werden, idealerweise immer dann, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet. Wer längere Unabhängigkeit von der Steckdose benötigt, greift zum Zusatzakku. Dafür bleibt das iPhone Air extrem leicht, liegt angenehm in der Hand und sorgt immer wieder für staunende Blicke.
Das iPhone Air ist ein Statement – in Design wie in Ingenieurskunst. Apple zeigt hier eindrucksvoll, was heute technisch möglich ist – und lässt alle daran teilhaben. Wer bereit ist, die gegebenen Kompromisse bei Kamera und Akku-Laufzeit zu akzeptieren und dafür ein Stück iPhone-Zukunft schon heute erleben möchte, dem kann das iPhone Air klar empfohlen werden.
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